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Petra Svatek
Hugo Hassinger (1877–1952)
volkstumsforscher, raumplaner, kartograph und
historiker1
1. einleitung
Hugo Rudolf Franz Hassinger kam am 8. November 1877
in Wien als Sohn Rudolf Hassingers, der als Revisor bei
der österreichisch-ungarischen Bank angestellt war, zur
Welt. Sein Großvater Josef übte den Beruf eines Seidenfa-
brikanten aus. Von 1888 bis 1896 besuchte Hassinger das
Gymnasium in der Amerlinggasse im 6. Wiener Gemein-
debezirk. Nach seinem Abitur begann er an der Universität
Wien die Fächer Geographie, Geologie und Geschichte zu
studieren. Albrecht Penck, Wilhelm Tomaschek, Robert
Sieger, Oswald Redlich und Eduard Sueß wurden seine
bevorzugten Lehrer. Zunächst galt sein Interesse allerdings
fast ausschließlich der Physiogeographie. Hassinger pro-
movierte im Jahr 1902 bei Penck mit dem Thema „Geo-
morphologische Studien aus dem inneralpinen Wiener Becken und seinem Randgebirge“.
1903 legte er die Lehramtsprüfung ab und war anschließend in verschiedenen Schulen in
Wien und Mährisch-Weißkirchen (Hranice, Tschechische Republik) angestellt. Nebenbei
arbeitete er an seiner Habilitation über die Mährische Pforte. Im Februar 1915 wurde
Hassinger offiziell vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht als Privatdozent am
Geographischen Institut der Universität Wien zugelassen. 1918 folgte er dem Ruf auf den
Lehrstuhl für Geographie an die Universität Basel, ehe er 1927 zum Universitätsprofessor
in Freiburg im Breisgau ernannt wurde. 1931 kehrte er an das Geographische Institut
der Universität Wien zurück und trat die Nachfolge des emeritierten Professors Eugen
Oberhummer an. Hassinger dürfte schon Jahre vorher für die Nachfolge Oberhummers
im Gespräch gewesen sein. Aus diesem Grund lehnte er die Berufung an die Universität
Graz auf den Lehrstuhl des 1926 verstorbenen Sieger ab. Im Verfahren für die Wiederbe-
1 Die beiden hier wiedergegebenen Abb. werden im UAW (106.I.2500-379 und 106.I.1903) verwahrt und mit
dessen freundlicher Genehmigung abgedruckt. Abb. 9 Der junge Hugo Hassinger
Österreichische Historiker
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
- Titel
- Österreichische Historiker
- Untertitel
- Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
- Band
- 3
- Autor
- Karel Hruza
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20801-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
- Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
- Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
- Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
- Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
- Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
- Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
- Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
- Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
- Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
- Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
- Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
- Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
- Abkürzungsverzeichnis 607
- Abbildungsnachweis 610
- Personenregister 611
- Autorinnen und Autoren 625