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vom 21.03.2016, aktuelle Version,

Ahrntal

Ahrntal
(ital.: Valle Aurina)
Wappen
Wappen von Ahrntal
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Pustertal
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2016)
5,911/5.991
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
98,76 % deutsch
0,93 % italienisch
0,31 % ladinisch
Koordinaten 47° 1′ N, 12° 3′ O
Meereshöhe: 942–3418 m s.l.m. (Zentrum: 1054 m s.l.m.)
Fläche: 187,28 km²
Dauersiedlungsraum: 15,5 km²
Fraktionen: Luttach, Steinhaus, St. Jakob, St. Johann, St. Peter, Weißenbach
Nachbargemeinden: Brandberg (Tirol), Finkenberg (Tirol), Mayrhofen (Tirol), Mühlwald, Prettau, Sand in Taufers
Partnerschaft mit: Haar (bei München) (D)
Postleitzahl: 39030
Vorwahl: 0474
ISTAT-Nummer: 021108
Steuernummer: 00342270212
Bürgermeister (2015): Helmut Klammer (SVP)

Ahrntal (italienisch Valle Aurina) ist eine Gemeinde mit 5991 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) in Südtirol (Italien). Sie umfasst einen hinteren Talabschnitt des Tauferer Ahrntals. Hauptort der Gemeinde Ahrntal ist Steinhaus.

Geografie

Blick auf St. Johann

Die Gemeinde Ahrntal befindet sich in einem hinteren, nördlichen Abschnitt des Tauferer Ahrntals. Das Tauferer Ahrntal, das von der Ahr durchflossen wird, zweigt vom Pustertal ab und verläuft zunächst Richtung Norden, dann etwa ab Sand Richtung Nordosten. Ganzjährig verkehrstechnisch erschlossen ist das Gebiet von Süden her durch die Talstraße, die bei Bruneck im Pustertal ihren Anfang nimmt. Der Talabschnitt, der zusammen mit kleineren Seitentälern zur Gemeinde Ahrntal gehört, erstreckt sich von der Klapf genannten Engstelle an der Grenze zu Sand in Taufers, bis zur Klamme von St. Peter an der Grenze zu Prettau, das den obersten Teil des Tauferer Ahrntals einnimmt.

Die bedeutendsten dörflichen Siedlungen der 187,28 km² großen Gemeinde Ahrntal, die sich mit der Ausnahme Weißenbach allesamt im Haupttal befinden, sind von Süden nach Norden:

  • Luttach (950–1020 m s.l.m.) am Ausgang des Weißenbachtals,
  • Weißenbach (1320–1370 m) im Weißenbachtal, einem nach Westen abzweigenden Seitental,
  • St. Johann (1000–1030 m), auch kurz Ahrn genannt,
  • Steinhaus (1040–1070 m), der Hauptort der Gemeinde,
  • St. Jakob (1170–1210 m) und
  • St. Peter (1260–1430 m) nahe der Gemeindegrenze zu Prettau.

Im Norden, Westen und Südwesten wird die Gemeinde von Bergen der Zillertaler Alpen eingerahmt. Der im Norden das Tal begrenzende Zillertaler Hauptkamm bildet gleichzeitig die Staatsgrenze zu Österreich. Zu den bedeutendsten Bergen dort auf Gemeindegebiet zählen der Turnerkamp (3418 m), die Hornspitzen (darunter die 3253 m hohe III. Hornspitze), der Schwarzenstein (3369 m), der Große Löffler (3379 m), die Wollbachspitze (3210 m) und die Napfspitze (3144 m). Der Gebirgszug im Westen und Südwesten, in dem u. a. die Tristenspitze (2716 m) und das Speikboden-Massiv aufragen, trennt die Gemeinden Ahrntal und Mühlwald im Mühlwalder Tal. Im Südosten grenzt die zur Venedigergruppe gehörende Durreckgruppe mit dem Durreck (3135 m) und dem Hirbernock (3010 m) die Gemeinde vom Reintal mit der Ortschaft Rein in Taufers ab. Große Teile der Durreckgruppe sind als Teil des Naturparks Rieserferner-Ahrn unter Schutz gestellt.

Geschichte

Die Gemeinde Ahrntal (Comune Valle Aurina) wurde 1929 durch ein königliches Dekret aus den Kleingemeinden Luttach/Weißenbach, St. Johann, St. Jakob, St. Peter und Prettau mit Sitz in Steinhaus gegründet. 1957 wurde Prettau ausgegliedert und bildet seitdem eine eigenständige Gemeinde.

Sehenswürdigkeiten

Steinhaus: Bergbaumuseum im Kornkasten und Kirche
  • Südtiroler Bergbaumuseum, Kornkasten Steinhaus und Schaubergwerk Prettau mit Klimastollen
  • Mineralienmuseum Kichler in St. Johann
  • Krippenmuseum Maranatha in Luttach
  • Oberkofler Museum in St. Johann
  • Plattersäge in St. Johann
  • Naturparkaußenstelle in Prettau

Wirtschaft

Wichtigster Wirtschaftszweig ist mit 5.400 Gästebetten und über 430.000 Nächtigungen pro Jahr der Tourismus. Im Sommer locken Rad-, Kletter- und Wandermöglichkeiten im Naturpark Rieserferner-Ahrn, außerdem bieten die zahlreichen Gipfel der umgebenden Bergketten auch anspruchsvollen Bergsteigern jede Menge Möglichkeiten (eine Überquerung der nördlichen bzw. nordöstlich gelegenen Berge und Übergänge führt den Alpinisten nach Österreich, zu früheren Zeiten verstärkt auch von Schmugglern genutzt); im Winter laden die nahen Skigebiete Klausberg und Speikboden ebenso ein, wie zahlreiche Langlaufloipen, Rodelstrecken, Skitouren- oder auch Wandermöglichkeiten. Auch der Kronplatz liegt nahe. Für den Erlebnistourismus stehen die Western Horse Ranch in Luttach sowie die Schwarzbachalm oberhalb von Luttach mit Hochseilgarten und Natur-Erlebnisspielplatz zur Verfügung. Wichtige touristische Sehenswürdigkeiten sind das Mineralienmuseum in Steinhaus, das Bergbaumuseum in Steinhaus und das Krippenmuseum in Luttach.

Bildung

Die Gemeinde Ahrntal ist Sitz eines Schulsprengels in deutscher Sprache. Dieser umfasst auf dem Gemeindegebiet die sechs Grundschulen in Luttach, St. Jakob, St. Johann, St. Peter, Steinhaus und Weißenbach, sowie die Mittelschule in St. Johann. Dem Schulsprengel angeschlossen ist auch die Grundschule der Nachbargemeinde Prettau.[1]

Der Hauptsitz der Öffentlichen Bibliothek der Gemeinde Ahrntal befindet sich in St. Johann.

Politik

Bei den Gemeindewahlen 2010 setzte sich Gebhard Helmut Klammer von der Südtiroler Volkspartei mit 56,2 Prozent gegen seine Konkurrenten Martin Hofer (Südtiroler Freiheit) und Josef Johan Auer (Die Freiheitlichen) bereits im ersten Wahlgang durch. In Gemeinderat entsendet die Südtiroler Volkspartei 12, die Süd-Tiroler Freiheit 6 und Die Freiheitlichen 2 Vertreter.

In der Gemeinde Ahrntal erzielt die Partei Süd-Tiroler Freiheit bei Wahlen regelmäßig ihre besten Ergebnisse in ganz Südtirol.

Besonderheiten

Das Ahrntal wird südtirolweit oft nur als „Toul“ (zu Deutsch einfach „Tal“ oder „das Tal“) bezeichnet, während man die Bewohner des Ahrntales „Tölderer“ (im Dialekt „Teldra“) nennt.

Einzigartig im Ahrntal ist die Tatsache, dass sich hier über 50 bewirtschaftete Almen befinden (viele davon auch im Winter) und das Tal von über 80 Dreitausendern umgeben ist.

Politik

Bürgermeister seit 1952:[2]

  • Josef Oberhollenzer: 1952–1964
  • Johann Kirchler: 1969–1986
  • Josef Kirchler: 1986–1991
  • Josef Gottfried Kirchler: 1991–1995
  • Hubert Rieder: 1995–2010
  • Helmut Klammer: 2010–

Persönlichkeiten

Panoramakarte

Karte des Ahrntals

Literatur

  • Das Ahrntal: heimatkundliche Beiträge. Der Schlern 52/1978, H. 7/8.
  • Ahrntal: ein Gemeindebuch. Gemeinde Ahrntal, Steinhaus 1999 (mit Beiträgen von Christoph von Hartungen, Ernst Hofer, Reimo Lunz, Lydia Reichegger, Walburg Tanzer, Hannes Obermair, Gertrud Egger, Brigitte Niederkofler, Mathias Schmelzer, Sieglinde Hofer, Margareth Kamelger und Martha Verdorfer).
  • Rudolf Tasser: Das Obermair Medizinbuch aus St. Jakob im Ahrntal. In: Wolfgang Ingenhaeff (Hrsg.): Bergvolk und Medizin. Berenkamp, Innsbruck 2005, ISBN 3-85093-202-8, S. 321–370.
  • Tauferer Ahrntal. Geschichte und Zukunft. Tappeiner, Lana 2007, ISBN 978-88-7073-420-1.
  • Paul Gruber, Franz Josef Künig (Hrsg.): Peter Wasserer 1822 bis 1845, Provinz Verlag, Brixen 2010
  Commons: Ahrntal  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schulsprengel Ahrntal. Südtiroler Bürgernetz; abgerufen am 25. Oktober 2014.
  2. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).