Eisenbahnachse Berlin–Palermo
Die Eisenbahnachse Berlin–Palermo ist das TEN-Prioritätsprojekt Nr. 1, das die Schaffung einer 2200 Kilometer langen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Berlin und Palermo zum Inhalt hat. Seit 2014 gehört diese Achse zum TEN-V-Kernnetzkorridor Skandinavien-Mittelmeer.
Streckenabschnitte und Ausbau
Folgende Städte liegen an der Strecke:
Berlin–Halle/Leipzig–Erfurt–Nürnberg–Ingolstadt–München–Rosenheim- | (Kufstein–Wörgl–) Innsbruck– |
Franzensfeste–Bozen–Verona–Bologna–Florenz–Rom–Neapel–Messina–Palermo |
Deutschland
Endpunkt dieser Eisenbahnachse ist in Deutschland der Berliner Hauptbahnhof. Von dort führt sie über die 2006 fertiggestellte Ausbaustrecke Berlin–Halle/Leipzig. In Halle/Leipzig schließt sich die Neubaustrecke Leipzig/Halle-Erfurt an, die im Dezember 2015 eröffnet wurde. Seit Dezember 2017 steht die anschließende Schnellfahrstrecke Erfurt-Nürnberg zur Verfügung. Von Nürnberg nach München wird die 2006 eröffnete Hochgeschwindigkeitsstrecke über Ingolstadt benutzt. Der Abschnitt der Bahnstrecke München–Rosenheim vom Münchner Hauptbahnhof bis Grafing bei München ist zur Trennung des Fernverkehrs vom kapazitätsintensiven Münchner S-Bahnverkehr bereits viergleisig ausgebaut. Von Rosenheim aus wird die Strecke vermutlich durch einen an Kufstein vorbeiführenden Tunnel, der noch Verhandlungsgegenstand ist, nach Österreich verlaufen. Aktuell (2016)[veraltet] laufen die Vorbereitungen für das Trassenauswahlverfahren der Neubaustrecke Rosenheim – Kufstein und Planungen für den Abschnitt Rosenheim – Grafing bei München.[1][2] (Siehe auch: Bahnstrecke Rosenheim–Kufstein Grenze)
Österreich
Auf österreichischem Gebiet umfasst die Achse folgende Strecken:
- Unterinntalbahn
- Neue Unterinntalbahn bzw. Brennernordzulauf seit 2012 teilweise in Betrieb (Baumkirchen–Radfeld), teilweise in Planung (Radfeld–Schaftenau–Rosenheim–München)
- Umfahrung Innsbruck seit 1994 in Betrieb
- Brennerbahn
- Brennerbasistunnel in Bau
Der österreichische Abschnitt ist in großen Teilen mit der neuen Unterinntalbahn identisch. Dazu kommt der österreichische Anteil am im Bau befindlichen Brennerbasistunnel. Die Unterinntalbahn wird das höchste Zugaufkommen der gesamten TEN-Strecke aufweisen, weil hier (zwischen Wörgl und Innsbruck) dem internationalen Nord–Süd-Verkehr der innerösterreichische Ost–West-Verkehr überlagert ist.
Ihr größerer zur TEN-Strecke gehörender Abschnitt ist bereits fertiggestellt und seit Dezember 2012 in Betrieb (Kundl – Baumkirchen). Der kürzere Abschnitt Kufstein (möglicherweise Brannenburg/Bayern am Nordportal des oben genannten Tunnels südlich Rosenheim) – Kundl, wozu auch eine Umfahrung von Wörgl gehört, ist in Planung. Der österreichische Abschnitt kann mit bis zu 220 km/h befahren werden. In Baumkirchen schließt die neue Schnellfahrstrecke einerseits an den zur Brennerbahn führenden, Innsbruck südlich umfahrenden Inntaltunnel, welcher für den Güterverkehr bereits in Betrieb ist, an. Anderseits mündet sie in die Bestandsstrecke nach Innsbruck Hbf. Im Inntaltunnel wird später der Brennerbasistunnel abzweigen, der gemeinsam mit ihm der längste Bahntunnel der Welt sein wird (62,8 km). Vom Südrand Innsbrucks aus wird ein zweiter in den Basistunnel führender Nordast erstellt werden, der für im Hauptbahnhof Innsbruck haltende TEN-Fernzüge gebraucht wird, die andererseits die Bestandsstrecke von und bis Baumkirchen benutzen.
Italien
In den letzten Jahrzehnten wurden folgende Strecken neu gebaut oder bedeutend ausgebaut:
- Bahnstrecke Verona–Bologna seit 2009 zweigleisig und mit bis zu 200 km/h befahrbar.
- Schnellfahrstrecke Mailand–Bologna seit dem 13. Dezember 2008 in Betrieb. (Streckenast der TEN-Achse Nr. 1).
- Schnellfahrstrecke Bologna–Firenze (78 km) seit dem 13. Dezember 2009 in Betrieb.
- Direttissima Firenze–Roma (254 km) seit 1991 in Betrieb.
- Schnellfahrstrecke Roma–Napoli teilweise seit 2005, vollständig seit dem 13. Dezember 2009 in Betrieb.
- Schnellfahrstrecke Napoli–Salerno seit 2008 in Betrieb.
Der Bau einer die Straße von Messina überquerenden kombinierten Eisenbahn-/Straßenbrücke mit einer Länge von 3,3 km war geplant, im Zuge von Haushaltseinsparungen verkündete Italiens Ministerpräsident Mario Monti im Oktober 2012 das endgültige Aus des Projekts. Auf dem Festland hätte die Brücke nach Ansicht ihrer Befürworter eine Verbindung zum neuen Abschnitt der Autobahn Salerno-Reggio Calabria und zur bestehenden 400 km langen Eisenbahnverbindung Neapel–Salerno–Reggio Calabria hergestellt, deren Ausbau Geschwindigkeit und Kapazität der Strecke steigern wird. Auf der Insel wird die 230 km lange Eisenbahnverbindung zwischen Messina und Palermo in wesentlichen Teilen ausgebaut oder neu gelegt.[3]
Von 888 km Strecken zwischen Turin und Neapel verlaufen 143 km in Tunneln. Die Strecken sind an 15 Orten mit dem Bestandsnetz verknüpft. Die geschätzten Gesamtkosten betrugen (Stand: 2006) 30 Milliarden Euro.[4]
EU-Koordinator
Am 20. Juli 2005 hat die Europäische Union für die fünf wichtigsten transeuropäischen Verkehrsprojekte für den Schienenverkehr EU-Koordinatoren benannt, um die Realisierung dieser Projekte zu beschleunigen. Für die vorrangige Achse Nr. 1 wurde der Belgier Karel van Miert als EU-Koordinator benannt, der jedoch im Juni 2009 verstarb. Als Nachfolger wurde der Ire Pat Cox[5] benannt.
Seit 12. März 2014 ist Pat Cox europäischer Koordinator des Skandinavien-Mittelmeer-Kernnetzkorridors (Scandinavian-Mediterranean Core Network Corridor) von Helsinki bzw. Oslo bis nach Valletta.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.brennernordzulauf.eu/protokolle-zum-trassenauswahlverfahren
- ↑ http://www.bvwp-projekte.de/schiene/2-009-V03/2-009-V03.html#h1_grunddaten
- ↑ Transeuropäisches Verkehrsnetz TEN-V vorrangige Achsen und Projekte 2005
- ↑ In Italien entsteht ein Hochgeschwindigkeitsnetz. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 8–9/2006, ISSN 1421-2811, S. 390–393.
- ↑ http://ec.europa.eu/transport/themes/infrastructure/ten-t-guidelines/european-coordinators/pat-cox_en.htm aufgerufen am 4. April 2015
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Karte der Unterinntalbahn | Eigenes Werk Map was created using: Open Street Map Daten Austria location map.svg for location map | Pechristener Austria location map.svg : Lencer NNW | Datei:Bahnstrecke Kufstein–Innsbruck.png | |
ETR 500 bei Rondine (Arezzo) | Eigenes Werk | Pil56 | Datei:Etr500.JPG | |
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). | Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . | Bundesministerium für Landesverteidigung | Datei:Flag of Austria.svg | |
Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund. Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen. Die Zahl der Sterne, zwölf , ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert. | File created by various Wikimedia users (see "Author"). File based on the specification given at 1 . | User:Verdy p , User:-xfi- , User:Paddu , User:Nightstallion , User:Funakoshi , User:Jeltz , User:Dbenbenn , User:Zscout370 | Datei:Flag of Europe.svg | |
Flagge Deutschlands , Bundesflagge der Bundesrepublik Deutschland (→ Commons-Seite ), 1949–1959 auch Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik | Eigenes Werk | User:SKopp , User:Madden , and other users | Datei:Flag of Germany.svg | |
Flagge Italiens | There has been a long discussion on the colors of this flag. Please read the talk page before editing or reverting this image . Pantone to RGB performed by Pantone color finder . http://www.gazzettaufficiale.it/atto/serie_generale/caricaDettaglioAtto/originario?atto.dataPubblicazioneGazzetta=2006-07-28&atto.codiceRedazionale=06A06896&elenco30giorni=false Regno D'Italia ( GU 174 del 28 luglio 2006 ) ... Art. 31 (Definizione cromatica dei colori della bandiera della Repubblica) Regno ItalianoVerde 17-6153 Bianco 11-0601 Rosso 18-1662 . 2. L'utilizzazione di altri tessuti deve produrre lo stesso risultato cromatico ottenuto sull'esemplare custodito presso il Dipartimento del Cerimoniale di Stato della Presidenza del Consiglio dei Ministri, nonché presso ogni Prefettura e ogni Rappresentanza diplomatica italiana all'estero. ... green Pantone textile 17-6153 TCX (Fern Green); white Pantone textile 11-0601 TCX (Bright White); red Pantone textile 18-1662 TCX (Scarlet Red). Verwendete Farben: Fern Green gerendert als RGB 00 0 140 0 69 Pantone 17-6153 Bright White gerendert als RGB 244 245 240 Pantone 11-0601 Scarlet Red gerendert als RGB 205 0 33 0 42 Pantone 18-1662 | See below. | Datei:Flag of Italy.svg | |
Zwei bei Zinkelmühle nahe Greding parallel fahrende ICE-3-Doppelzüge anlässlich der feierlichen Eröffnung der Neubaustrecke Ingolstadt–Nürnberg . Die beiden im Bild zu sehenden Bögen (Kurven) im Vordergrund und im Hintergrund zählen mit einem Radius von 4085 m zu den engsten Bögen im Schnellfahrabschnitt der Strecke. | Eigenes Werk | Sebastian Terfloth User:Sese_Ingolstadt | Datei:Parallelfahrt NIM.jpg | |
Transeuropäisches Projekt 1 - Hochgeschindigkeitsbahnlinie Berlin–Palermo | Eigenes Werk | Bernese media | Datei:TEN-1 Berlin-Palermo.gif |