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vom 28.05.2022, aktuelle Version,

Heiligenkreuz am Waasen

Marktgemeinde
Heiligenkreuz am Waasen
Wappen Österreichkarte
Heiligenkreuz am Waasen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Leibnitz
Kfz-Kennzeichen: LB
Fläche: 26,32 km²
Koordinaten: 46° 57′ N, 15° 35′ O
Höhe: 329 m ü. A.
Einwohner: 2.833 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 108 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8081, 8072, 8412
Vorwahlen: 03134, 03135
Gemeindekennziffer: 6 10 52
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Marktplatz 2
8081 Heiligenkreuz am Waasen
Website: www.heiligenkreuz-waasen.gv.at
Politik
Bürgermeister: Franz Platzer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
8
1
4
2
8  1  4  2 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Heiligenkreuz am Waasen im Bezirk Leibnitz
GabersdorfLang
Lage der Gemeinde Heiligenkreuz am Waasen im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Südostansicht von Heiligenkreuz am Waasen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Pfarrhof und Portal zum Kirchhof in Heiligenkreuz
Kalvarienberg in Heiligenkreuz
Kalvarienbergkirche
Filialkirche in St. Ulrich

Die Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen liegt zwischen der Ost- und Südsteiermark, zirka 20 km südlich von Graz im Bezirk Leibnitz und hat 2833 Einwohner (Stand 1. Jänner 2021).

Seit 1. Jänner 2015 ist sie Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark mit der Gemeinde Sankt Ulrich am Waasen zusammengeschlossen. Die neue Gemeinde führt den Namen „Heiligenkreuz am Waasen“ weiter.[1]

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt am Westrand des Stiefingtals im Norden des Bezirks Leibnitz.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[2]):

Die Gemeinde besteht aus folgenden Katastralgemeinden und weiteren Ortsteilen (Fläche 2016[3]):

  • Felgitsch (798,12 ha), mit Götzau, Götzauegg, Großfelgitsch, Großfelgitschberg, Kleinfelgitsch und Kleinfelgitschberg
  • Heiligenkreuz am Waasen (741,59 ha), mit Bärndorf, Handlgraben, Mirsdorf, Prosdorf, Prosdorfberg und Steinegg
  • St. Ulrich am Waasen (637,18 ha), mit Aschnull, Farching, Glaueregg, Grabenberg, Turning, Turningberg und Turningtal
  • Wutschdorf (455,45 ha), mit Krottendorf, Lichtenwiesen, Rosental und Tropbach

Gemeindezusammenlegungen

1963 wurden die Gemeinden Heiligenkreuz am Waasen und Felgitsch zusammengelegt. 2015 wurden die Gemeinden Heiligenkreuz am Waasen und St. Ulrich am Waasen zusammengelegt.[4]

Nachbargemeinden

Empersdorf
Fernitz-Mellach (GU) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Pirching am Traubenberg (SO)
Wildon Allerheiligen bei Wildon

Geschichte

Heiligenkreuz wurde erstmals 1265 im landesfürstlichen Urbar der Steiermark erwähnt. Bereits im Jahr 1271 ist eine eigene Pfarre nachweisbar.

1849 kam es als Folge der Revolution des Jahres 1848 zur Bildung der Gemeindeselbstverwaltung. 1984 wurde die Gemeinde zum Markt erhoben.

Am 31. Dezember 2015 fiel durch einen Brand, der um 13:30 Uhr entdeckt und bis 20 Uhr gelöscht wurde, das Hackschnitzel-Heizkraftwerk im Ort aus. Es versorgt etwa 500–600 Bürger und einige öffentliche Einrichtungen. Schon am folgenden Neujahrstag um 03:00 Uhr ging als Ersatz für voraussichtlich 4–6 Wochen ein beschaffter Ölkessel in Betrieb.[5][6]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche

Der Hochaltar der Pfarrkirche

Die Pfarrkirche entstand in vier Bauphasen. Die heutige östliche Seitenkapelle ist ein spätgotischer Bauteil und besitzt einen Schlussstein, der das Jahr 1547 als Baujahr angibt. Vom barocken Langhaus mit zwei Jochen und zwei Seitenkapellen aus 1684 ist nichts mehr erhalten. Der Baumeister Johann Georg Stengg errichtete 1746 den viergeschossigen Turm. Von 1891 bis 1894 erfolgte ein großer Umbau der Kirche im Stil der Neorenaissance durch Robert Mikovics. Das alte barocke Langhaus wurde abgerissen und durch eines mit fünf Jochen ersetzt. Zusätzlich wurden Emporen, Kreuzgratgewölbe und Wandpfeiler errichtet. Der einjochige Chor besitzt einen geraden Abschluss.

Der Hochaltar im Knorpelstil aus dem 17. Jahrhundert stammt aus dem heute slowenischen Maribor und wurde 1894 installiert. In der gotischen Kapelle befindet sich ein Taufbecken mit der Figur des heiligen Johannes Nepomuk. Die übrige Einrichtung stammt aus der Zeit des Umbaus. Die Glocke wurde 1721 von Franz Anton Weyer gegossen. Neben der Pfarrkirche befindet sich der dreigeschossige Pfarrhof, der 1790 bezogen wurde.[7]

Kalvarienbergkirche

Die Kalvarienbergkirche ist der Schmerzhaften Mutter geweiht. Sie ist ein einschiffiger Bau mit einer Einturmfassade und wurde 1756 von Johann Georg Stengg errichtet. Der Innenraum besitzt einen annähernd quadratischen Grundriss, eine flache Altarnische und eine geschwungene Sängerempore. Am Altar befindet sich eine Beweinungsgruppe mit Engeln von 1762. Dahinter sind auf einem Fresko Engel mit den Arma Christi, Gottvater und eine Ansicht von Jerusalem dargestellt. Die Kanzel und das Bild der Unbefleckten Empfängnis stammen aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

Tourismusverband

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Allerheiligen bei Wildon, St. Georgen an der Stiefing, Ragnitz, Pirching am Traubenberg, Empersdorf den Tourismusverband „Stiefingtal“. Dessen Sitz ist in Heiligenkreuz am Waasen.

Der TVB veranstaltet jedes Jahr im Juli und August Mittwochs die „Stiefingtaler Schmankerltage“ und haben einen eigenen Einkaufsgutschein, „Stiefingtaler“, mit denen in der Region bezahlt werden kann.[9]

Freizeit

Viele Wanderwege führen vom Ort aus (325 m Seehöhe) in die nähere und weitere Umgebung auf die Hügel (bis zu 484 m), von denen man weit ins ost- und südsteirische Land sieht (Pirchingberg).

Der Ort ist ein Sommertourismusort und verfügt über Einrichtungen wie Privatzimmer, Gasthöfe, Urlaub am Bauernhof, Tennisplätze, Kegelbahn, Sportplatz, Reitmöglichkeiten, Kinderspielplatz, öffentliche Bücherei, Tankstellen, Autoreparaturwerkstätten, Geschäfte, Friseur, Raiffeisenkasse, Sparkasse, Postamt usw.; katholische Kirche, Apotheke, Ärzte im Ort. Außerdem gibt es einen öffentlichen Badeteich mit angeschlossenem Buschenschankbetrieb (Lipizzaner Franzl).

Freiwillige Feuerwehr

Rüsthaus der FF Heiligenkreuz am Waasen

Die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen wurde am 18. Mai 1892 als Verein gegründet. Nachdem das alte Rüsthaus baufällig und zu klein war, beschloss die Gemeinde 1952 ein gemeinsames Rüst- und Gemeindehaus zu bauen, das am 30. August 1953 gesegnet wurde. 1991 entschied man sich ein neues Feuerwehrhaus um rd. 5,7 Mio. Schilling an der Grazer Straße zu bauen, das im Rahmen des 3. Bezirksfeuerwehrtag 1994 am 16. Juli 1994 feierlich eröffnet wurde.[10] Ab Februar 2019 erfolgte ein Zu- und Umbau des Rüsthauses um über 500.000,- Euro, der mit der feierlichen Eröffnung und Segnung am 17. Juli 2021 abgeschlossen wurde.[11]

Politik

Bürgermeister

Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats im April 2015 wurde Franz Platzer (ÖVP) zum Bürgermeister gewählt.[12] Platzer wurde 1997 erstmals zum Bürgermeister von Heiligenkreuz am Waasen gewählt und behielt diese Funktion bis 31. Dezember 2014. Da aufgrund der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform die vordem selbständige Gemeinde Sankt Ulrich am Waasen eingemeindet wurde, verlor der Bürgermeister seine Funktion. Ab 1. Jänner 2015 bis zur Neuwahl des Bürgermeisters führte Platzer die Geschäfte der fusionierten Gemeinde als Regierungskommissär weiter.

Dem Gemeindevorstand gehörten von 2015 bis 2020 weiters der Vizebürgermeister Rudolf Frühwirth (ÖVP) und der Gemeindekassier Norbert Felgitscher (ÖVP) an.[12] Nach der Gemeinderatswahl 2020 wurden in der konstituierenden Sitzung am 23. Juli 2020 Thomas Weinzerl (ÖVP) zum Vizebürgermeister und Gerhard Hirschmann (FPÖ) zum Gemeindekassier gewählt.[13][14]

Chronik der Bürgermeister von Heiligenkreuz

1848–1861 Joseph Uhl
1861–1874 Johann Putz
1874–1881 Schemmerl
1881–1886 Johann Putz
um 1886 Karl Mayer
1902 Josef Sitzwohl
1902–1908 Felix Winkler
1908–1916 Josef Weinzerl
um 1916 Johann Zingauer
1919 Vinzenz Fröhlich
1919–1945 Rudolf Platzer
1945–1968 Leonhard Weinzerl
1968–1992 Johann Weinzerl
1992–1997 Franz Bammer
seit 1997 Franz Platzer

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[15]

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei 2020[15] 2015 2010 2005 2000
Fusions-
gemeinde
Heiligen-
kreuz
St. Ulrich Heiligen-
kreuz
St. Ulrich Heiligen-
kreuz
St. Ulrich
Stimmen % Mandate St.  % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M.
ÖVP 782 54 8 1067 68 11 707 63 10 157 29 3 612 57 9 277 56 5 693 68 11 142 30 3
SPÖ 121 8 1 0238 15 02 220 19 03 194 36 3 284 27 4 221 44 4 139 14 02 252 54 5
FPÖ 356 25 4 0271 17 02 119 11 01 nicht kandidiert 069 06 1 nicht kandidiert 097 10 01 73 16 1
Überparteiliche Liste nicht kandidiert 085 08 01 nicht kandidiert 100 09 1 nicht kandidiert 091 09 01 nicht kandidiert
Bürger-Liste-Kickmaier nicht kandidiert nicht kandidiert 187 35 3 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
Die Grünen 194 13 2
Wahlberechtigte 2355 2.295 1.484 633 1.355 612 1.287 570
Wahlbeteiligung 63 % 70 % 77 % 86 % 79 % 84 % 81 % 84 %

Wappen

Das Recht zur Führung eines Gemeindewappens wurde Heiligenkreuz am Waasen 1959 von der Steiermärkischen Landesregierung verliehen.[16]

St. Ulrich

St. Ulrich wurde das Recht zur Führung des Gemeindewappens mit Wirkung vom 1. November 1961 verliehen.[17] Die Wappenbeschreibung lautete:

„Im geteilten Schild das obere Feld von Silber und Schwarz schräggeviert, das untere blaue Feld mit einem silbernen Fisch belegt.“

Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren beide Wappen mit 1. Jänner 2015 die offizielle Gültigkeit.

Die Wiederverleihung an die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 15. Juni 2016.[18]
Die (geänderte) Blasonierung lautet:

„In grünem Schild ein silberner Schrägrechtsbalken, begleitet hinten von einem goldenen Kreuz mit Winkelstrahlen, vorn von einer schräggestellten goldenen Ähre.“

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Frieder Konrad († 2020), Schuldirektor i. R.
  • Josef Niegelhell (1938–2021), Feuerwehrkommandant i. R.[19]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Literatur

  • DEHIO Steiermark (ohne Graz). Bearbeitet von Kurt Woisetschläger und Peter Krenn. Schroll, Wien 1982.
Commons: Heiligenkreuz am Waasen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 12. Dezember 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen und der Gemeinde Sankt Ulrich am Waasen, beide politischer Bezirk Leibnitz. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 20. Dezember 2013. Nr. 173, 37. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 713.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  3. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Regionalinformation, Stichtag 31. Dezember 2016, abgerufen am 19. Februar 2017
  4. Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
  5. Heizkraftwerk ging in Flammen auf, auf steiermark.orf.at am 31. Dezember 2015, abgerufen 31. Dezember 2015.
  6. Nach Brand in Heizwerk sorgt Ölofen wieder für Wärme, auf kleinezeitung.at am 1. Jänner 2016, abgerufen am 1. Jänner 2016
  7. DEHIO Steiermark S. 173f.
  8. DEHIO Steiermark S. 174
  9. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 321. ZDB-ID 1291268-2 S. 630.
  10. Geschichte der FF Heiligenkreuz am Waasen; eingesehen am 16. September 2021
  11. Gemeindenachrichten, Juni 2021; eingesehen am 16. September 2021
  12. 1 2 Gemeinde Heiligenkreuz am Waasen: Gemeindevorstand (Memento vom 2. März 2017 im Internet Archive) (abgerufen am 10. Juni 2015)
  13. Waltraud Fischer: Bgm. Franz Platzer einstimmig für 6. Funktionsperiode bestellt. 4. August 2020, abgerufen am 4. August 2020.
  14. Gemeindevorstand Heiligenkreuz am Waasen. In: heiligenkreuz-waasen.gv.at. Abgerufen am 4. August 2020.
  15. 1 2 Wahlen. Das Land Steiermark, abgerufen am 8. Dezember 2020.
  16. Gemeinde Heiligenkreuz am Waasen: Geschichte (Memento vom 1. März 2017 im Internet Archive), abgerufen am 10. Juni 2015
  17. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 12, 1962, S. 45
  18. 62. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 2. Juni 2016 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen (politischer Bezirk Leibnitz), abgerufen am 17. Juni 2016
  19. Kleine Zeitung (1. 10. 2021), S. 70.