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vom 15.04.2022, aktuelle Version,

Schlacht von Rio de Janeiro (1711)

Schlacht um Rio de Janeiro

Historische Karte der Bucht von Rio mit Aufstellung der französischen Schiffe beim Beschuss der Stadt
Datum 12.–22. September 1711
Ort Rio de Janeiro, Brasilien
Ausgang Französischer Sieg
Konfliktparteien

Frankreich Konigreich 1792 Frankreich

Portugal 1707 Portugal

Befehlshaber

René Duguay-Trouin

Gouverneur Francisco de Moraes de Castro, Admiral Gaspar da Costa da Ataide

Truppenstärke
7 Linienschiffe, 6 Fregatten, 5 kleinere Kriegsschiffe, 6.000 Mann Besatzung[1] 7 Linienschiffe, 2.000 Mann Marineinfanterie, 1.000 Mann Garnison, 4.000 Mann Miliz und 7.000 bewaffnete Sklaven[2]
Verluste

300 Mann[2]

4 Linienschiffe versenkt bzw. verbrannt[2], der Rest und zahlreiche Handelsschiffe von Franzosen erbeutet

Die Schlacht um Rio de Janeiro war der Auftakt einer mehrtägigen Besetzung der, nach Salvador, zweitwichtigsten Stadt des portugiesischen Vizekönigreichs Brasilien durch eine französische Flotte bzw. französische Landungstruppen unter dem Kommando des Korsaren René Duguay-Trouin im September 1711.

Ausgangslage

Frankreich und Spanien befanden sich seit 1700 im Krieg gegen die übrigen europäischen Großmächte und Seemächte, u. a. gegen Großbritannien und dessen Verbündeten Portugal. An Land und zur See wechselten seitdem Siege und Niederlagen miteinander ab.

Genau ein Jahr zuvor, im September 1710, hatte bereits ein anderer französischer Korsar, Jean-François Duclerc, Rio angegriffen. Das Unternehmen war gescheitert, Duclerc starb im Mai 1711 in portugiesischer Gefangenschaft. Ein Ziel der Operation Duguay-Trouins war es, die restlichen französischen Gefangenen zu befreien und die schmachvolle Niederlage des Vorjahres auszuwetzen.

Eroberung Rios

Mit einem Geschwader von 13 größeren Kriegsschiffen[2] (Linienschiffen und Fregatten) mit fast 6.000 Mann Besatzung und über 700 Kanonen[1] war Duguay-Trouin von Brest und La Rochelle aufgebrochen. Trotz einer britischen Warnung im August war das Erscheinen der Franzosen im Hafen von Rio am 12. September eine Überraschung. Der Gouverneur Francisco de Moraes de Castro hatte zwar im August seine Miliz zusammengerufen und die Kampfbereitschaft erhöht. Gerüchte über die Sichtung von Segeln vor Cabo Frio Anfang September hatten die Alarmbereitschaft weiter erhöht; dann aber am 11. September wurde die Miliz zurückgezogen. Das Geschwader der Franzosen fuhr direkt in die Bucht von Rio auf die dort vor Anker liegenden sieben portugiesische Kriegsschiffe zu. Der portugiesische Flottenkommandeur, Admiral Gaspar da Costa, konnte nichts anderes tun, als die Ankerseile kappen zu lassen und seine Schiffe in Bewegung zu setzen. Drei der Kriegsschiffe liefen auf Grund und wurden von den Portugiesen selbst zerstört, um ihre Eroberung zu verhindern. Ein viertes wurde von den Franzosen erobert und verbrannt. Die Besatzungen der Forts, die die Hafeneinfahrt säumten, waren nach dem Rückzugsbefehl vom Vortag unterbesetzt. Das Geschützfeuer der Forts fügte der französischen Flotte trotzdem einigen Schaden zu und forderte ca. 300 Tote, bevor die Schiffe sich zurückziehen konnten und außer Reichweite waren. Nach dreitägigem Bombardement landeten die Franzosen 3.700 Mann, um die Stadt anzugreifen. Der Gouverneur von Rio, Castro-Morais, hatte die Stadt nach den Angriffen der Franzosen in den Vorjahren befestigt, aber die Verteidigung war sehr schwach und brach unter dem französischen Bombardement zusammen. Trotz einer Lagebesprechung am 21. September, in dem Moraes den Verteidigern der Stadt befahl, die Linien zu halten, begannen Teile der Milizen in der Nacht zu desertieren. Daraufhin begann eine allgemeine Flucht aus der Stadt. Auch der Gouverneur floh. Unter diesen ungeordneten Umständen brachen die französischen Gefangenen der Duclerc-Expedition aus dem Gefängnis aus. Die Stadt wurde erobert und gebrandschatzt.

Erst nach Meldungen über anrückende portugiesische Verstärkung zu Land und britische Unterstützung zur See sowie der Zahlung eines Lösegelds segelte Duguay-Trouins Flotte mit zahlreichen erbeuteten Handelsschiffen unbeschadet nach Brest zurück. Den Franzosen fielen die gesamten Jahreseinnahmen der ganzen Kolonie Brasilien in die Hände.

Siehe auch

Literatur

Commons: Schlacht von Rio de Janeiro (1711)  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Bougainville, S. 462
  2. 1 2 3 4 Boxer, S. 94 und 96

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Royal Standard, raised in the presence of the King of France (used as a state flag by the Kingdom of France under the absolute monarchy). Used from around 1638 to 1790 Eigenes Werk, basierend auf: “ Pavillon royal de France. il est blanc semé de fleurs de lis d’or, chargé des armes de France, entouré des colliers des ordres de S. Michel & du S. Esprit, & deux anges pour support. ” — Encyclopédie, ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers (1751). “ Pavillon Roïal de France. il est blanc, semé de fleurs de lis d'or, & chargé d'un Écusson des armes de France, entouré des Colliers des ordres de St Michel & du St Esprit. ” — La connoissance des pavillons ou bannieres que la plûpart des nations arborent en mer (1737) . A depiction of 'Pavillon Royal De France' is shown in the same book . the standard flying from a first rate Admiral's flagship (painted 1693) The standard flying from the Soleil-Royal at the Battle of Barleur (painted 1693 by Ludolf Bakhuizen) 'Pavillons de France' from 'Le Neptune françois, ou Atlas nouveau des cartes marines' (P. Mortier, 1700). Image of the 'Pavillon royal de France' from the 'Encyclopédie, ou Dictionnaire raisonné des sciences' (1751). White flag of France with the fleur-de-lis of the Bourbon kings, flanked by two angels. ( Flags through the ages and cross the world 1975 by Whitney Smith.) Sodacan
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