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Diente die freigewählte, die Person - zunächst die Heerführer und zugehörigen Ritter -
meist sinnhaft kennzeichnende Darstellung auf dem Schild anfänglich lediglich der
unverwechselbaren Unterscheidung in Kampf/Turnier, wo sie Freunde oder Gegner
erkennbar machte, wurde sie alsbald zum „Erb-Kennzeichen“ und „Geschlechtswappen“ der
einzelnen Adelsfamilien. Die auch auf die BesitztĂĽmer hoch- und Ritter-bĂĽrtiger
Adelsgeschlechter übertragenen Wappen fanden als „Herrschaftswappen“ Bedeutung und
entwickelten sich zuweilen sogar zu Landeswappen (Machland>OĂ–). Aufgrund von
Verdiensten, Rang, Aufstieg und Aufsplittung der einzelnen Adelslinie wurde deren Wappen
von den Landesfürsten aufgewertet, gemehrt, verschönert. Über Symbol-Darstellungen
(meist im Zusammenhang mit dem Namensbegriff wie mw bei Sunelburg > Sonne), gepaart
mit heraldischen Figuren, Metall-Wechsel und Farbe entwickelten sich die Wappenbilder zu
einem spezifischen Kennzeichen des einzelnen Dynastengeschlechtes. Die Wappen-
Darstellungen blieben auf Siegeln an Beurkundungen, Adelsringen etc erhalten,
kennzeichneten Gegenstände und Gebäude als dem jeweiligen Wappenherrn gehörig. 45
Dr. Roman Zehetmayer vom NĂ– Landesarchiv und Dr. Tomaschek vom Stiftsarchiv Admont
wiesen, bzgl des Sunelburger Wappens kontaktiert, darauf hin, dass die damaligen
Adelsfamilien im österreichischen Raum (außer dem Landesfürsten) vor der Mitte des 12.
Jahrhunderts in der Regel weder Wappen noch Siegel besessen hatten.46 Laut Zehetmayer
waren ferner die Wappenbilder im 12. Jahrhundert sehr einfach, zeigten meist einen
geteilten Schild und nützten lediglich Farben zur näheren Definierung. Seiner Meinung nach
sei jenes der Sunelburger als Fantasie- bzw Symbolwappen einzustufen. 47
Weder im NĂ– Landesarchiv,48 noch im OĂ–LA,49 in den diversen kontaktierten Stiftsarchiven
wie Admont, 50 Herzogenburg, 51 Klosterneuburg, 52 KremsmĂĽnster,53 Michaelbeuern, 54
Rein, 55 St. Florian,56 Seitenstetten, 57 Wilhering,58 im Diözesanarchiv Passau59 noch im
Kreise der Regionalforscher, so bei jenen der Sindelburger Chronik60 und bei EH Franz
vHabsburg-Lothringen in Wallsee, 61 war ein Wappen oder Siegel der Edlen vSunelburg
zu eruieren. Die Archivamtfrau Claudia Mannsbart vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv teilte
auf unsere Anfrage hin mit: „Einen Beleg für das Wappen der Familie vSunelburg konnte ich
weder in der Literatur noch in den einschlägigen Findmitteln des Bayerischen
Hauptstaatsarchives ermitteln“.62
45
Mezler-Andelberg, PI 8. November 1998. Diese Symbolwappen finden Darstellung bzw Erwähnung bei
Turnierberichten und entsprechenden Darstellungen (zB Friesacher Turnier >Lengenbacher), Markierung von
Kirchen-/Klöstergründungen; infolge früher Um- und Neubauten blieben sie dort kaum erhalten (zB Seckau).
46
Zehetmayer, PI 23. Jänner 2012. Tomaschek, PI 9. Jänner 2013.
47
Zehetmayer, PI 23. Jänner 2012: ein historisches sei ihm nicht bekannt. Cerny, PI 24. Jänner 2012.
48
NÖLA, Rosner, PI 2008, Zehetmayer, 23. Jänner 2012.
49
Marckhgott, OÖLA, PI 27. März 2012.
50
Tomaschek, PI 19., 22. November 2010.
51
Oppitz, PI 29. Juni 2011.
52
Holubar, PI 27. November 2012.
53
Pitschmann P., PI 2007, Schuster P., PI 29. November 2010.
54
Eppenschwandtner P., PI 17. Juni 2011.
55
MĂĽller, PI 16. November 2010.
56
Rehberger, PI 7. Mai 2010.
57
Wagner Benedikt P., 9. Dezember 2008; Tisch Jacobus P., PI 18. April 2012.
58
Schraml, PI September 2012.
59
Wurster, PI 25. Jänner 2013.
60
Fuger, PI 28. März, 16. April und 4. Mai 2008, 6. Jänner 2011, 3. November 2012. Altbgm Hammerer, PI 13.
November 2012; Marktgem. Wallsee-Sindelburg, Amtsleiter Obereder, PI 12. November 2012. Cerny, PI 2008
und 24. Jänner 2012.
61
Habsburg-Lothringen, Studie Burg Wallsee, PI 11. Oktober 2007, 26. und 27. März 2008; EH Margaretha, PI
12. November 2012.
62
Mannsbart, BayHStA, dat. 7. März 2012.
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Adelsgeschlechter Hagen
- Titel
- Adelsgeschlechter Hagen
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Austria-Forum
- Ort
- Linz
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 406
- Schlagwörter
- Oberösterreich, Linz
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Die Herren Sunelburg und ihr Wappen 7
- Die Stammburg der Herren Sunelburg 16
- Stammtafel der Edlen Sunelburg 21
- Das Auftreten der Sunelburger in Urkunden 22
- Hohold (Irmingard PĂĽrten) 22
- Reginhard privignus 26
- Reginhard (I.) 28
- Walchun Sunelburg-Lungau 29
- Reginhard (II.) 30
- Elisabeth 31
- Beatrix 32
- Konrad (Benedicta von Haunsperg ) 37
- Beiträge zu mit den Edlen Sunelburg versippten Adelsgeschlechtern, den Sta 45
- Grafen Dornberg x - Lungau 46
- Dietmar I. (Irmingard vPĂĽrten ) 47
- Wolfram I. 49
- Hugo 49
- Dietmar II. 50
- Wolfram III. 54
- Edelfreien vAmerang - Schleunz 59
- Pabo 64
- Pabo I. Amerang-Schleunz (Elisabeth Sunelburg ) 65
- Pabo II. vAmerang-Schleunz (Anzbach, Elisabeth Waxenberg ) 68
- Otto I. Schleunz (Kunigunde Lengenbach/Velburg-Clam, Kunigunde Mern/Mähren)….………… 74
- Hochfreien Perg/Machland / Clam 83
- Walchun III. Machland-Lungau 85
- Hartlieb 87
- Otto II. (Kloster Erla ) 88
- Walchun IV. (Beatrix Sunelburg ) 94
- Grafen Bergtheim/Velburg -Clam 98
- Hermann (Adelheid Machland-Clam) 99
- Otto (Elisabeth Schleunz) 102
- Ulrich (Kunigunde Lengenbach) 105
- Stammtafel der Hochfreien Haunsperg 108
- Hochfreie Haunsperg 109
- Besitzungen der Hochfreien Haunsperg 114
- Linz/Donau -Haunsperger 119
- Meginhard I. 131
- Friedrich I. 132
- Benedicta (Schönhering , Sunelburg , Wilhering ) 134
- Luitgard (Erchenbert Moosbach ) 134
- Gottschalk I. (Otilia Wilhering) 138
- Friedrich III. de Lincz 140
- Ulrich I. (Adelheid von Au) 141
- Gottschalk II. 145
- Hinweise auf Elisabeth und Adelheid Haunsperg 152
- Stammtafel der Schönhering-Plankenberg 154
- Edlen Schönhering - Plankenberg 155
- Pernhart I. 160
- Engelbert I. Schönhering (Benedicta Haunsperg ) 162
- Engelbert II. Schönhering-Plankenberg (Kunigunde) 166
- Verbindung mit den Herrn Rosenberg/Witigonen (Witigo) 176
- Stammtafel der Rosenberg 176