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Die Familienabkunft der Witigonen und der Name Witigo werden vom tschechischen
Forscherteam Panek/Simunek/ Vanicek eindeutig auf ihr Land bezogen, wobei der Name
Witigo auch im deutschen Sprachbereich, zB Witigo Scriba (ua auch in der Steiermark und in
Salzburg1396) auftritt. Diese Forscher stellten fest, dass die Form Witigo auf ostgotische
Ursprünge hinweise, die Abstammung im 15. Jh im Trend der legendären Herkunfts-
Erhebung auf die altrömische Familie der Orsini in Italien zurückführe. 1397 Ein Witego,
„Scriba Stirie“ Friedrichs II, wird 1245 erwähnt. Sein Amtssiegel wies den Panther von Steier
und einen kleinen österreichischen Bindenschild auf. 1398 In zwei 1255 zu Krems und Linz
erstellten Urkunden Kg Ottokars vBöhmen findet Witigo scriba Anesi, der obderennsische
Landschreiber, Erwähnung. 1399 Dieser, um Pfingsten/vor 4. Juni 1256 ermordet, wurde
vormals mit Witigo/Vitek V. vRosenberg (1243>1255) in Verbindung gebracht, soll aber laut
letzten Forschungsergebnissen der tschechischen Spezialisten Panek, Simunek und
Vanicek nicht der Familie Rosenberg entstammt haben.1400
Laut Handel-Mazzetti und Feldbauer übernahm der erstbekannte Witigo um 1150 die
Waldmark-Besitzungen von Adelram vWaldeck, er könnte Gefolgsmann Adelrams gewesen
sein und aus steirischen Gefilden gestammt haben. Witiko war in OÖ Gebietsnachbar der
Plankenberg. Die südliche Ausrichtung zur Steiermark ließe die Nähe zur Sagen-haften
Theorie der Orsini-Abkunft, also über einen uU weiter nach Süden gezogenen Stammesteil,
anklingen. Gefolgschaft zu Adelram vWaldeck wird auch dem in die Steiermark
abgewanderten Offo vPlankenberg zugedacht (s.o. und Anhang). 1401
Adalbert Stifter (1805>1868) ordnete in seinem Roman „Witiko“, seiner Hauptfigur Witiko I.
Bertha vSchaunberg, die er als Tochter des Heinrich „Farirre“ vJulbach-Schaunberg
bezeichnete, als Gemahlin,1402 - Karel Sabina (1813>1877) in seinem tschechischen Werk
„Die schwarze Rose“ eine Silvia aus dem Geschlecht der Orsini zu.1403
Witiko I. bekleidete Ämter am Hofe des Herzogs, dann König Vladislaus` (II.) vBöhmen.1404
Als Ulrich II. vPlankenberg, Sohn Engelberts II. aus seiner ersten Ehe, letzter des
Mannesstammes seiner Linie, um 1191 unvermählt, kinderlos im Kreuzzug verstarb,1405
scheint Vitek/Witego (III.) vRosenberg und Plankenberg (amtierend erw 1194>1236),
1396
Hauthaler, SUB, 1177, unter Witigo, nennt Träger dieses Namens schon ab 924 in Salzburg-Bair. Gebiet. Ks
Karl III. bestätigte um 885 seinem fidelis Witigowo die früher erfolgte Überlassung des Hofes Grunzwita:
Weltin/Zehetmayer, NÖUB, I, 75/6a, 885>887 „fidelis nostro nomine Witigowo“. Witigowo dürfte mit jenem Grafen
identisch sein, der 859 Besitzungen im Admonttal erhielt. Er muss vor 888 verstorben sein, da damals sein Sohn
Heimo als Inhaber des Besitzes im Grunzwitigau aufscheint. Heimo war iudex (orientalum). Da die Urkunden
beider ins Archiv der Salzburger Erzbischöfe kamen, deutet auf Besitznachfolge des Erzbistums n. 888.
1397
AK The Rozmberks, 24ff, 27, 124ff; AK Rozmberkove, Genealogie und ua Seite 32.
1398
Hye, Österreich und die Steiermark, 145f. Bereits das Münzsiegel Leopolds VI. (1198>1230) wies auf dem
Avers die Bezeichnung „Dux Austrie“ auf dem Revers „Dux Stirie“ auf.
1399
OÖUB, III, 219/; CCXXV, dat. Krems, 1255; udZ Heinricus dapifer de Gritschenstain, Ulricus de Capella, u.a.;
ebd., 220/CCXXVI, dat. Linz 1255 „Witigo scriba Anesi“, Chunradus de Cekkinge/Zakking, Dietmarus de Styra.
AK Rozmberkove, Genealogie: 1255.
1400
Buchmayr, PI 24. April 2013. Vgl AK The Rozmberks, 27.
1401
Handel-Mazzetti, Schönering-Blankenberg, 114f. Feldbauer, Herrenstand, 70.
1402
Schäffer, Adalbert Stifter und Schloss Hagen, 76ff. Neweklowsky, Stammtafel Schaunberg I, 1972, PA Frank.
1403
AK The Rozmberks, 184ff. Die Mutter des 5., „illegalen“, mittlerweile als Neffen georteten Sohnes Sezima,
soll eine Gefährtin Witikos, namens Svatana, gewesen sein. Slavik, PI 17. Oktober 2013.
1404
Sokop, Stammtafeln, 72: Hzg 1140, Kg 1158>1173, gest. 1175; Wladislaus war vh 1. mit Gertrud v.
Österreich, (ihr Vater Leopold III. verstarb laut Necr. KlNbg am 20. Mai/III kal, aber laut FN „sed Juni 2“ ao 1166);
2. vh Jutta vThüringen. 1165 scheint Witiko als Mundschenk auf.
1405
Vgl Klepp, Rosenberger. Boshof, PR, I, 292/960, dat. 1189 (ca Anfang November): Bi Diepold berichtete Hzg
Leopold V. vÖ brieflich über die ersten Etappen des Kreuzzugs (Überfälle der Bulgaren, Empfang durch den
Serbenfürsten in Nisch, Verhandlungen des Kaisers mit den Griechen in Philippopel)
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Buch Adelsgeschlechter Hagen"
Adelsgeschlechter Hagen
- Titel
- Adelsgeschlechter Hagen
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Austria-Forum
- Ort
- Linz
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 406
- Schlagwörter
- Oberösterreich, Linz
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Die Herren Sunelburg und ihr Wappen 7
- Die Stammburg der Herren Sunelburg 16
- Stammtafel der Edlen Sunelburg 21
- Das Auftreten der Sunelburger in Urkunden 22
- Hohold (Irmingard Pürten) 22
- Reginhard privignus 26
- Reginhard (I.) 28
- Walchun Sunelburg-Lungau 29
- Reginhard (II.) 30
- Elisabeth 31
- Beatrix 32
- Konrad (Benedicta von Haunsperg ) 37
- Beiträge zu mit den Edlen Sunelburg versippten Adelsgeschlechtern, den Sta 45
- Grafen Dornberg x - Lungau 46
- Dietmar I. (Irmingard vPürten ) 47
- Wolfram I. 49
- Hugo 49
- Dietmar II. 50
- Wolfram III. 54
- Edelfreien vAmerang - Schleunz 59
- Pabo 64
- Pabo I. Amerang-Schleunz (Elisabeth Sunelburg ) 65
- Pabo II. vAmerang-Schleunz (Anzbach, Elisabeth Waxenberg ) 68
- Otto I. Schleunz (Kunigunde Lengenbach/Velburg-Clam, Kunigunde Mern/Mähren)….………… 74
- Hochfreien Perg/Machland / Clam 83
- Walchun III. Machland-Lungau 85
- Hartlieb 87
- Otto II. (Kloster Erla ) 88
- Walchun IV. (Beatrix Sunelburg ) 94
- Grafen Bergtheim/Velburg -Clam 98
- Hermann (Adelheid Machland-Clam) 99
- Otto (Elisabeth Schleunz) 102
- Ulrich (Kunigunde Lengenbach) 105
- Stammtafel der Hochfreien Haunsperg 108
- Hochfreie Haunsperg 109
- Besitzungen der Hochfreien Haunsperg 114
- Linz/Donau -Haunsperger 119
- Meginhard I. 131
- Friedrich I. 132
- Benedicta (Schönhering , Sunelburg , Wilhering ) 134
- Luitgard (Erchenbert Moosbach ) 134
- Gottschalk I. (Otilia Wilhering) 138
- Friedrich III. de Lincz 140
- Ulrich I. (Adelheid von Au) 141
- Gottschalk II. 145
- Hinweise auf Elisabeth und Adelheid Haunsperg 152
- Stammtafel der Schönhering-Plankenberg 154
- Edlen Schönhering - Plankenberg 155
- Pernhart I. 160
- Engelbert I. Schönhering (Benedicta Haunsperg ) 162
- Engelbert II. Schönhering-Plankenberg (Kunigunde) 166
- Verbindung mit den Herrn Rosenberg/Witigonen (Witigo) 176
- Stammtafel der Rosenberg 176