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Der genealogische Zusammenhang der drei Linien sei nicht gesichert. Die Hagenau sollen
mit den Freisingischen Ministerialen, den Herren vKasten nach Osten gezogen sein.1749
993/994 >1005 tritt Gottschalk vHagenau (994>gest. 6. Mai 1005) als Bi vFreising
entgegen. 1750 Bi Gottschalk vFreising erwarb wie sein Nachfolger Bi Egilbert (vSempt-
Moosburg, 1005/1006>1039) für die Kirche Freising praedia et latifundia an Ybbs und Url.
Am 16. August 995 tauschte er mit Kg Otto III. seinen Besitz im Bereich der Kremsburg
gegen Fiskalgut zu Ulmerfeld.1751 Bi Gottschalk nahm am 21. Mai 996 in Rom an der
Kaiserkrönung Ottos III. teil, erhielt bald darauf Münz- und Marktrechte für Freising, welche
zur gleichen Zeit auch Salzburg zuteilwurden. Am 1. November 996 überließ Otto III. in
Bruchsal am Oberrhein, im heutigen Baden, dem Bi Gottschalk vFreising („fidelis noster
Kotascalhus“) die Urkunde für Neuhofen in Form eines Blanketts, wobei der Schlussteil vom
Empfänger auszufüllen war. Es handelte sich bei der Schenkung um den Wirtschaftshof
Neuhofen mit dazugehörigen Fiskalgütern - 30 benachbarten Königshufen „in regione
vulgari vocabulo Ostarrichi in marcha et in comitatu Heinrici comitis“ (des Babenbergers Mgf
Heinrich); die Bezeichnung „in der Gegend, die in der Volkssprache Ostarrichi heißt“ bezog
sich vorerst nur auf das unmittelbar östlich der Enns liegende Gebiet südlich der Donau,
dann auf die gesamte Mark, nach 1156 auf das „Herzogtum Österreich“, welches das
heutige Niederösterreich und Teile Oberösterreichs umfasste. Gottschalk hatte ein Jahr
zuvor Besitz in Ulmerfeld erworben. Da Otto III. zur Zeit des rechtlichen Abschlusses bereits
tot war, erhielt die Urkunde das Siegel seines Nachfolgers und Vetters Herzog Heinrich
vBayern. Univ. Prof. Dr. Wandruszka bezeichnet die Ostarrichi-Urkunde als „Taufschein
Österreichs“.1752
Bi Gottschalk/Gotescalcus /Kotascalhus vFreising (vHagenau, 993/994>1005); Ostarrichi Museum Neuhofen/NÖ;
re Abbildung: Codex des Conradus Sacrista; München BayHStA, Urk. 14;
Foto Schäffer 2014; (VE: Braun Elisabeth/Grimm Franz, Gem./Museum Neuhofen/Ybbs) 1753
1749
Ortmayr/Decker, Benediktinerstift Seitenstetten, 26,32. Dazu: Dorner, Wehrbauten in NÖ, 21.
1750
AK Ostarrichi, 46. Vgl Internet, Hagenauer – ihre Herkunft – Salzburgwiki; ebd. Herren vHagenau; ebd., Liste
der Bischöfe vFreising. Dopsch, Anfänge Österreichs, 24.
1751
Weltin/Zehtmayer, NÖUB, I, 160/14a, dat. Magdeburg, 16. August 995. Meiller, BR, 2/1.
1752
Weltin/Zehtmayer, NÖUB, I, 161/14b, dat. Bruchsal, 1. November 996. Meiller, BR, 2/2. Urbanitsch,
Ostarrichi-Urkunde, 42,44,46. Koch-Sternfeld, Dynastie vHagenau, 140. Boshof, PR, I, 78/257, dat. Rom, 24. Mai
996. Zauner, OÖ zur Babenbergerzeit, 214. Wandruszka, Ostarrichi-Urkunde, 5,9ff,22. Scheuch, Histor. Atlas, 8,
bezeichnet den 1. November 996 mit der Bezeichnung „Ostarrichi“ nicht als Geburtsstunde, sondern als
„Namenstag Österreichs“. Der Name war längst im Volk gebräuchlich, wie die Urkunde besagt. 994 sei in einer
Urkunde bereits „Nochilinga“ (Nöchling an der Ysper) „in pago Ostarrichi“ erwähnt worden. In anderen
Dokumenten seien Begriffe wie „marca“, „plaga“, „regio orientalis“, „marca in Oriente“ verwendet worden. 1067
zB „pago Ostricha“: Meiller, BR, 9/9, 6. März 1067.
1753
Folder des Ostarrichi-Museums, Marktgemeinde Neuhofen/Ybbs. Auch in der ksl Urkunde dat. 29. April 998:
„Ostarrichi“. Um die Mitte des 12. Jh wurde die Bezeichnung „Austria“ gebraucht: Mezler-Andelberg, Ostarrichi-
Österreich, 3ff. Dopsch, Anfänge Österreichs, 24. Im Folder des Museums Neuhofen ist festgehalten: 996
Schenkung von 30 Königshufen im Gebiet von Neuhofen/ „Ostarrichi“ durch Ks Otto III. (1 Königshufe =meist 2
Hufen, 1 Hufe =meist 30 Morgen, 1 Morgen =die mit einem Ochsengespann an einem Vormittag/Morgen
pflügbare Fläche =zw 15>20 ha). Urbanitsch, Ostarrichi-Urkunde, 42f,46 (AK Ostarrichi) zu Urk. 14, für Bi
Gottschalk vFreising, dat. 1. November 996: Die 1. Zeile sowie die Signum-und die Rekognitionszeile sind in
verlängerter Schrift „Elongata“, der Rest in „diplomatischer Minuskel“ gehalten. Mayrhofer/Katzinger, Linz, 37.
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Buch Adelsgeschlechter Hagen"
Adelsgeschlechter Hagen
- Titel
- Adelsgeschlechter Hagen
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Austria-Forum
- Ort
- Linz
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 406
- Schlagwörter
- Oberösterreich, Linz
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Die Herren Sunelburg und ihr Wappen 7
- Die Stammburg der Herren Sunelburg 16
- Stammtafel der Edlen Sunelburg 21
- Das Auftreten der Sunelburger in Urkunden 22
- Hohold (Irmingard Pürten) 22
- Reginhard privignus 26
- Reginhard (I.) 28
- Walchun Sunelburg-Lungau 29
- Reginhard (II.) 30
- Elisabeth 31
- Beatrix 32
- Konrad (Benedicta von Haunsperg ) 37
- Beiträge zu mit den Edlen Sunelburg versippten Adelsgeschlechtern, den Sta 45
- Grafen Dornberg x - Lungau 46
- Dietmar I. (Irmingard vPürten ) 47
- Wolfram I. 49
- Hugo 49
- Dietmar II. 50
- Wolfram III. 54
- Edelfreien vAmerang - Schleunz 59
- Pabo 64
- Pabo I. Amerang-Schleunz (Elisabeth Sunelburg ) 65
- Pabo II. vAmerang-Schleunz (Anzbach, Elisabeth Waxenberg ) 68
- Otto I. Schleunz (Kunigunde Lengenbach/Velburg-Clam, Kunigunde Mern/Mähren)….………… 74
- Hochfreien Perg/Machland / Clam 83
- Walchun III. Machland-Lungau 85
- Hartlieb 87
- Otto II. (Kloster Erla ) 88
- Walchun IV. (Beatrix Sunelburg ) 94
- Grafen Bergtheim/Velburg -Clam 98
- Hermann (Adelheid Machland-Clam) 99
- Otto (Elisabeth Schleunz) 102
- Ulrich (Kunigunde Lengenbach) 105
- Stammtafel der Hochfreien Haunsperg 108
- Hochfreie Haunsperg 109
- Besitzungen der Hochfreien Haunsperg 114
- Linz/Donau -Haunsperger 119
- Meginhard I. 131
- Friedrich I. 132
- Benedicta (Schönhering , Sunelburg , Wilhering ) 134
- Luitgard (Erchenbert Moosbach ) 134
- Gottschalk I. (Otilia Wilhering) 138
- Friedrich III. de Lincz 140
- Ulrich I. (Adelheid von Au) 141
- Gottschalk II. 145
- Hinweise auf Elisabeth und Adelheid Haunsperg 152
- Stammtafel der Schönhering-Plankenberg 154
- Edlen Schönhering - Plankenberg 155
- Pernhart I. 160
- Engelbert I. Schönhering (Benedicta Haunsperg ) 162
- Engelbert II. Schönhering-Plankenberg (Kunigunde) 166
- Verbindung mit den Herrn Rosenberg/Witigonen (Witigo) 176
- Stammtafel der Rosenberg 176