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Adelsgeschlechter Hagen
Seite - 259 -
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259 welcher sie seinerseits der Passauer Kirche weiterverlieh.2090 Loibl kommentiert dazu: „Auch in den Diplomen bezüglich der ´Grafschaft Windberg` und der ´Grafschaft im Ilzgau` wurden die tatsächlichen Inhaber der Grafenrechte verschwiegen und durch fiktive Grafen ersetzt, die ihre Rechte über den König als Lehensherrn der Passauer Bischofskirche abtraten, um dem jeweiligen Bischof einen Rechtsanspruch zu verschaffen“. Den Passauer Bischöfen gelang es auf diese Weise, die Hochgerichtsbarkeit über Teile dieser Besitzungen zu erwerben, Grafen bzw Vögte daraus zu verdrängen, durch ministerialische iudices zu ersetzen. 2091 Veit kommentiert dazu ua: „Man [Bischof, Herzog] fingiert alte bayerische Besitzrechte in Form eines Reichslehens und versucht über die Reichskanzlei zu einem unanfechtbaren Rechtstitel in Gestalt eines königlichen Diploms zu gelangen, in dem das ehemalige Reichslehen in ein passauisches Kirchenlehen umgewandelt erscheint“.2092 Bi Ulrich II. vP erhielt im Diplom vom 24. Jänner 1217 auf seine und des Herzogs und Pfalzgrafen Ludwig „Bitte“ hin, von Kg Friedrich II. die Grafschaft im Ilzgau, welche Hzg Ludwig „erbrechtlich innegehabt hätte“, d.h. die Grafschaftsrechte, zu Lehen. Hzg Otto vWittelsbach erscheint in dieser Urkunde nicht mehr als Vorbesitzer der Grafschaft, das Übergangsdatum vom Reich an das Bistum fehlt ebenso wie die „Unterbelehnung“ des Herzogs durch den Bischof, womit die Gleichsetzung der Comitas über die Passauer Güter mit der Grafschaft im Ilzgau nicht möglich ist. Mit Urkunde von 5. September 1220 gibt der Herzog die Grafschaft im Ilzgau gegen Zahlung von 500 Mark Silber wieder an den Bischof zurück.2093 Bi Ulrich II. vP (1215>1221) hatte vor dem 2. Juli 1217 den mit Heinrich, dem Bruder des (am 19. Juli 1214) verstorbenen Cholone nobili uiro de Wessenberch abgeschlossenen Vertrag bzgl der nach Cholo und seinem Vater Wernher erledigten Passauischen Lehen beurkundet. Passau betrieb schon lange gezielt Territorialpolitik mit Interesse an den Besitzungen diverser Adelsgeschlechter, speziell an den zugehörigen Gerichtsbarkeiten, wie den nobiles vHals, den Falkensteinern, usw. Zw 1194 und 1218 fiel das bischöfliche Augenmerk auf umfangreiche Güterkomplexe, ua auch auf Schloss (Unter-) Griesbach und den Markt (Neu-) Felden. Albert und Alram vHals wurden genötigt, ihre Burg Hals an das Domstift zu verpfänden, auch allodiale Grundherrschaften waren nicht tabu. 1222, im Anschluss an den Tod Heinrichs vGriesbach, findet man auch die Jochensteiner, vm ehemalige Ministerialen der Griesbacher in die Fehde der nobiles vHals und der Hallgrafen vWasserburg gegen den Passauer Bischof involviert.2094 Bi Ulrich verlangte im Sinne der Macht- und Besitz-Erweiterung des Hochstifts von Heinrich für die Übertragung der Passauer Lehen 100 Huben seines allodialen Grundbesitzes, die Allodial-Burg Unter-Griesbach mit allem Zubehör (plus 46 Angehörige ritterlichen Standes aus der Griesbacher familia) dem Bistum zu übergeben, welche er und seine Söhne als bischöfliches Lehen zurückerhalten sollten, „ipse prediorum suorum centum hubas et insuper castrum Griezpach cum omnibus suis pertinentiis et familie sue XLVI utriusque sexus militaris condicionis homines“. Ulrich setzte eine kurze Frist von ca 3 Wochen, bis zum 25. Juli 1217. [An Heinrichs Bruder Cholo waren für die Übernahme dieser Lehen, welche schon seine Vorfahren von Passau innegehabt hatten, keine Bedingungen gestellt worden.] Noch vor dem 2. Juli 1217 soll Bi Ulrich II. vP Abmachungs-gemäß die Burg (Unter-) Griesbach (sowie zunächst sechs Angehörige ritterlichen Standes) von Heinrich erhalten und diesem als Lehen zurückgegeben haben. Die Passauer Lehen scheinen große Bedeutung gehabt zu haben, da sich Heinrich ansonsten nicht zur Auftragung seines Stammsitzes herbeigelassen hätte.2095 2090 Loibl, Vornbach, 282f. Veit, Hochstift 42ff, 50. 2091 Loibl, Vornbach, 296. 2092 Veit, Hochstift, 50. Das weitere Procedere ist bei Veit detailliert nachzulesen. 2093 Boshof, PR, II, 42/1347, dat. Nürnberg, 24. Januar 1217. AStL, LR, A1a, 55/110, dat. Nürnberg. Veit, Hochstift, 51ff, 388. 2094 OÖUB, II, 592 ff/ CCCXCIX, 1217 VII 02. Veit, Hochstift, 233. 2095 Boshof, PR, II, 46/1358, 1359 (vor 1217 Juli 2). Strnadt, Traun/Ens, 195.
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Adelsgeschlechter Hagen
Titel
Adelsgeschlechter Hagen
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Austria-Forum
Ort
Linz
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
406
Schlagwörter
Oberösterreich, Linz
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkungen 1
  2. Die Herren Sunelburg und ihr Wappen 7
  3. Die Stammburg der Herren Sunelburg 16
  4. Stammtafel der Edlen Sunelburg 21
  5. Das Auftreten der Sunelburger in Urkunden 22
  6. Hohold (Irmingard Pürten) 22
  7. Reginhard privignus 26
  8. Reginhard (I.) 28
  9. Walchun Sunelburg-Lungau 29
  10. Reginhard (II.) 30
  11. Elisabeth 31
  12. Beatrix 32
  13. Konrad (Benedicta von Haunsperg ) 37
  14. Beiträge zu mit den Edlen Sunelburg versippten Adelsgeschlechtern, den Sta 45
  15. Grafen Dornberg x - Lungau 46
  16. Dietmar I. (Irmingard vPürten ) 47
  17. Wolfram I. 49
  18. Hugo 49
  19. Dietmar II. 50
  20. Wolfram III. 54
  21. Edelfreien vAmerang - Schleunz 59
  22. Pabo 64
  23. Pabo I. Amerang-Schleunz (Elisabeth Sunelburg ) 65
  24. Pabo II. vAmerang-Schleunz (Anzbach, Elisabeth Waxenberg ) 68
  25. Otto I. Schleunz (Kunigunde Lengenbach/Velburg-Clam, Kunigunde Mern/Mähren)….………… 74
  26. Hochfreien Perg/Machland / Clam 83
  27. Walchun III. Machland-Lungau 85
  28. Hartlieb 87
  29. Otto II. (Kloster Erla ) 88
  30. Walchun IV. (Beatrix Sunelburg ) 94
  31. Grafen Bergtheim/Velburg -Clam 98
  32. Hermann (Adelheid Machland-Clam) 99
  33. Otto (Elisabeth Schleunz) 102
  34. Ulrich (Kunigunde Lengenbach) 105
  35. Stammtafel der Hochfreien Haunsperg 108
  36. Hochfreie Haunsperg 109
  37. Besitzungen der Hochfreien Haunsperg 114
  38. Linz/Donau -Haunsperger 119
  39. Meginhard I. 131
  40. Friedrich I. 132
  41. Benedicta (Schönhering , Sunelburg , Wilhering ) 134
  42. Luitgard (Erchenbert Moosbach ) 134
  43. Gottschalk I. (Otilia Wilhering) 138
  44. Friedrich III. de Lincz 140
  45. Ulrich I. (Adelheid von Au) 141
  46. Gottschalk II. 145
  47. Hinweise auf Elisabeth und Adelheid Haunsperg 152
  48. Stammtafel der Schönhering-Plankenberg 154
  49. Edlen Schönhering - Plankenberg 155
  50. Pernhart I. 160
  51. Engelbert I. Schönhering (Benedicta Haunsperg ) 162
  52. Engelbert II. Schönhering-Plankenberg (Kunigunde) 166
  53. Verbindung mit den Herrn Rosenberg/Witigonen (Witigo) 176
  54. Stammtafel der Rosenberg 176
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