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des Diözesanarchivs Passau, ausfindig machen: PI 13. Oktober 2009:
ABP, OA, Generalakten, 618: Betitelung: Errichtung und Konsekration von Kapellen und die
Befugnis, dort Messe lesen zu lassen: ua Hagen. 1667>1760 (Offizialat-Archiv; „Offiziliat ob
der Enns“). Beim 2. Stadtbrand von Passau sei bedauerlicherweise ein großer Bestand
verloren gegangen, sodass keine weiteren Eintragungen gefunden werden konnten.
Keine Ablass-Entdeckung im Diözesanarchiv Linz, Auskunft Dr. Ebner, Dr. Würthinger,2009.
61)* Urkunden-Teile mit anhangenden Siegeln: Der Linzer Kaufmann Anton Steininger
und sein Freund, entnahmen im Juni 1963 unmittelbar nach der Sprengung des Schlosses
(inkl. Archiv !) dem Sprengschutt Siegel (einige in Rotwachs-Ausführung!), partiell noch an
Urkundenteilen (zT Pergament) hängend. Er selbst habe 8 Siegel, sein Freund 12 entdeckt
und später verkauft. Es seien „Papierteile und Siegel durch die Luft geflogen“.226
62)* Hagen-Chronik, 227 „Zuer hanndt gebracht glauaubwierdig historiae, briefflich vrkhundt
vndt vorhanndten monumenti mit sunndten Vleiss Zuesamentragen durch mi Egidien
Stauffenbuell…..“ Sie wurde vom Schreiber der Barbara Engl-Bischoff [Hagen 1586>1617],
namens Wolfgang Stauffenbuehl unter Mitarbeit vm seines Bruders Egidius verfasst,
später ergänzt.
63)* Abschriften und Exzerpte aus dem ehemaligen Schlossarchiv Hagen,
angefertigt und transkribiert (aus Urkunden, Chroniken, Notizen in alten Schriften aus
dem Schlossarchiv Hagen) zum kleineren Teil Regest-/Exzerpt-artig vom Kaiserlichen Rat
Friedrich Tscherne (handschriftlich), in der Hauptsache von Kommerzialrat Ludwig
Pruscha (maschinengeschrieben laut Weingärtners Intention 1932), kollationiert durch Josef
Weingärtner persönlich bzw Franz und später Walter Reder. Original und erster
Durchschlag waren im Schloss verblieben, den zweiten nahm Pruscha an sich.228
Diese Abschriften boten bis dato unbekannte Details, beantworteten manch offene Frage. Man mag
sie und ihre regionalen Quellenangaben, wenn auch im Radius der Streuung und im spärlich
erhaltenen Umfang erheblich kleiner, dennoch mit den Abschriften des Reichard Strein/Streun
vSchwarzenau vergleichen, welche nach der Zerstörung der Originale - wie dies auch im Hagen der
Fall war - als kostbar gelten.229
Die wenigen erhaltenen Folien verraten eine Unmenge sonst nicht mehr erreichbarer Daten und
Hinweise bzgl der Entwicklung und einstigen Bedeutung der Herrschaft Hagen, über die adeligen
Besitzer und ihre diversen Aktivitäten, lokale und soziale Gegebenheiten, über Menschen
unterschiedlichen Ranges, die zu verschiedenen Zeiten dort gelebt bzw gewirkt haben, über
Persönlichkeiten, die als Gäste oder Künstler dorthin gekommen sind, sowie über Untertanen.
Letztere hätten ohne diese Kopial-Aufzeichnungen lediglich spärliche Spuren in den kirchlichen
Matrikeln hinterlassen (zB bzgl Matthias Stöger, Paul Leithgeweger beim Weberei-Wettbewerb 1728,
usw230).
Versteigerungen notwendig wurden, zur Sicherheit in ein anderes Schloss, vm Wildberg, gebracht worden
waren und erst mit dem wohlhabenderen Johann Heinrich zurückkehrten, da dieser, dem Stadtleben Wiens, ua
der Sommerhitze entfliehend, den Hagen partiell selbst nützte, dort Einladungen gab. Auch unter Heinrich
Maximilians Sohn Alois Erasmus erfolgten 1783 Versteigerungen von Mobiliar etc aus dem gräflich
Starhembergischen Haus in der Altstadt (AStL, E 7a, Linzer Zeitung Nr. 43, 30. Mai 1783), 1784 bzgl
Reitpferden und verschiedenen Fahrnissen ("licitatio"). Schäffer, GHft Hagen, II, Starhemberg x (Ms).
226 Steininger, 29. September 1998. Sie glaubten zuerst es handle sich um Ziegelstücke. Er war gerade zu
seiner Schwester Gertrude Feichtinger unterwegs, welche auf dem Pöstlingberg wohnte.
227 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 8f. Offenbar bestand dabei Teamarbeit innerhalb der Familie,
gemeinsames Zusammensuchen, Sortieren, usw. Wacha, PI 21. Dezember 2004, Burgstaller, Reder diverse
P, berichteten darüber, das Clam´sche Schulbuch hatte Teile übernommen und wiedergegeben. Der erste
überlieferte Schreiber im Hagen findet 1311 Erwähnung (s.o., Reder, PI 1999).
228 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 1>32 (Pruscha); fol. 33>49 (Tscherne). Wissen Reders, u.a.
229 OÖLA, Krackowizer Ferdinand, Das Archiv von Schlüsselberg. Linz, 1899.
230 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 29.
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Titel
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 319
- Schlagwörter
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313