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Die Sakristei war, laut Weingärtner- Überlieferung, nicht grundsätzlich beim ursprünglichen
Häckhl´schen Baugeschehen mit der Ziegelmauer des Schlossgebäudes verbunden worden, es
handelte sich vielmehr um einen späteren Anbau mit Pultdach, an den Schlossbau im
"eher losen Verband" angefügt, daher vom Druck der Bombe um so leichter weggerissen.399
Familie Erna und Walter Reder gaben ebensolche Informationen weiter, beschrieben laut ihrer
verbliebenen Erinnerung den Sakristei-Raum als kahl, mit großem dunklem Kasten "übervoll" mit
kostbaren Kirchenutensilien, langem einfachen aber schönen Tisch, und einem Kreuzbild.400
Etliche der vormals in der Sakristei und später im herrschaftlichen Wohnsaal aufbewahrten Sakral-
Gegenstände sollen laut Aussagen des Schlossbesitzers Josef Weingärtner gegenüber Zeitzeugen
wie ua Prof. Burgstaller, Reder, Hirschfeld aus dem erst-bekannten Kirchenraum des Hagen, der
Gutskapelle, später als "Meierhof-Kapelle" bezeichnet, stammen. Manche wurden in den ehedem
vorhandenen Inventarlisten als von den Wallseern herrührend angeführt [dieses aus Oberschwaben
stammende mächtige Adelsgeschlecht hatte Hagen von 1298 bis zu ihrem Aussterben in männlicher
Linie 1483 inne, gefolgt von den sie beerbenden Grafen vSchaunberg und anschließend dem
Landesfürsten]. Viele der Objekte waren im sogen. "Hagen-Konvolut" zusammengehalten und beim
Verkauf des Schlosses gesondert angeboten worden. Weingärtner berichtete wiederholt gegenüber
Zeitzeugen, wie sehr er bei den Schlossbesuchen - mit der Großmutter bei den Schweegers - die
Möbel, Antiquitäten und sakralen Schau-Objekte bewundert und bei der Ersteigerung des Schlosses
und dem Kauf des herrlichen Kunst-Konvoluts gejubelt habe. Später konnte er es oft kaum fassen,
dass das alles wirklich ihm gehörte, er diese Schönheit täglich genießen durfte, den Anblick des
Wandteppichs mit den Straußen, der Schnitzfiguren, der vielen Kunstgegenstände usw. 401
139)* Kelch vergoldet, Mitte 15. Jh (OÖLM, via Steinbüchler)
einige Kelche standen vormals im großen Kasten der Sakristei des Schlosses Hagen,
detaillierte Beschreibung und Identifizierung durch Stefanie Hirschfeld.
Kelch, Mitte 15.Jh Monstranz Mitte 15.Jh. Monstranz 2. Drittel Deckelziborium
AK Gotik Schätze OÖ,399 15. Jh, Kupfer vergoldet, ca 25 cm hoch, 15. Jh
AK Gotik Schätze OÖ,208 AK Gotik Schätze OÖ,207
OÖLM, Inv. Nr. G.919
399 Hirschfeld, PI Juli 1999. auch Reder, PI 28. März 1997, 19. März 2001.
400 Reder, PI diverse PI ua 28. März 1997, 14. April 1998, 3. Februar 1999, 19. März 2001.
401Burgstaller, Reder, Hirschfeld, u.a. diverse PI. Schäffer, GHft Hagen, Bd I, II (Ms). Reder, PI 9. Jänner 2002.
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Titel
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 319
- Schlagwörter
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313