Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Chroniken
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Seite - 202 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 202 - in Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz

Bild der Seite - 202 -

Bild der Seite - 202 - in Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz

Text der Seite - 202 -

202 Dazu muss festgehalten werden, dass *sie erstens genau an der äußersten Ecke der Herrschaft (neben dem ehem. Mauthäuschen, wo man die Herrschaft Hagen betrat) stehen, wie dies üblicherweise gehandhabt wurde, also tatsächlich keinerlei Dislozierung stattfand; sie auch auf dem sogenannten "Trag- oder Wanderaltar" der Herrschaft Hagen/des Nicklas vClam (letztbekannte Besitzer-Familie Franz und Rosa Reder) in dieser Konstellation und Umgebung dargestellt waren,745 *sie zweitens trotz der in der Gegen-Argumentation abschließend vorgebrachten Parzellierungsänderungen in ihrem Umfeld stets an der gleichen Stelle verblieben, die Verlegung sich für Normalbürger zu kostspielig erwiesen hätte. Dazu ist ua ein überlieferter Vermerk aus der Zeit der Inhabung des Kaiserlichen Rates Friedrich Tschernes [1896>1926] heranzuziehen: Der wohlhabende Großindustrielle Ksl Rat Friedrich Tscherne hätte gerne ein Fußgängertürchen neben dem Schmiedeeisentor seiner Villa angebracht, wurde jedoch von Josef Weingärtner im Sinne der historischen Bedeutung der Gerichtssäulen gebeten, davon Abstand zu nehmen, sie in situ zu belassen, was der Traditions-bewusste Tscherne auch tat. Seine Frau Käthe Tscherne pflegte bei den Gerichtssäulen nicht mehr benötigte Kleidung, Zeitschriften, Kinder- und Schulbücher, Spielsachen etc für die Armen der Umgebung zur freien Entnahme bereitzulegen.746 *drittens sämtliche in Museen stehenden Säulen und anderen Objekte trotz bekannter/unvermeidlicher Dislozierung sehr wohl als historisch bedeutend und erhaltenswert erachtet werden, hohe Versicherungssummen für sie ausgelegt werden. Eine derartige für alle konfrontierten, geschichtlich interessierten/versierten und auf die Bewahrung historischer Denkmäler bedachten Menschen unverständliche Äußerung bedarf wohl keines weiteren Kommentars. Man kann somit Dr. Wilfried Lipp (vormals Landeskonservator BDA OÖ) nur zustimmen, wenn er im Vergleich und Hinblick auf die Abriss-Tendenzen bzgl der Linzer Eisenbahnbrücke und die dabei gleichsam „zweckmäßig“ und „rechtzeitig“ erfolgte Aufhebung des Denkmalschutzes sagt: „Das ist ein Akt, der die Bezeichnung Kulturschande provoziert. Das BDA beschädigt sich damit selbst“. Schloss Hagen und seine Gerichtssäulen, ebenso die einst bedeutende Linzer Wollzeugfabrik, erfuhren die gleiche Behandlung und "Wertschätzung".747 Diverse Vorsprachen und Briefkontakte Schäffer > BDA > Schäffer, wurden von den Antragstellern aufgrund solcher bedenklicher und unverständlicher Ansichten dieser eigentlich für die Erhaltung und Verständnis- mäßigen Wertschätzung historischer Denkmäler zuständigen Institution nach ca zwei Jahren am 23. Mai 2012 als beendet betrachtet und als "des Denkmals unwürdig" abgetan. 745 Reder Walter, PI April 1997, 22. Oktober 1998. 746 Schäffer, F. Tscherne, 57, 91. Heimerl, PI April 1997: An den Gerichtssäulen neben dem Einfahrtstor ihrer Sommervilla legte Frau Käthe Tscherne Sach-Spenden für die armen Bewohner im Umfeld ab. Laut Jeannette Heimerl schauten daher arme Leute aus dieser Gegend beim Vorbeigehen gerne „in das Straßerl hinein“. Es gab aber auch solche, die sofort nach Tschernes Abfahrt aus dem Haus stürzten, alles Abgelegte an sich nahmen und dann mehr oder weniger billig weiterverkauften. Im Zuge der darauffolgenden Unstimmigkeiten, disponierte Tscherne um, und ordnete an, bekannte Bedürftige bekämen diverse Sachen von seinem Gärtner direkt ausgehändigt. 747 Lipp, in OÖN, Dienstag, 10. September 2013, S. 2; und persönl. PI 26. November 2014. Hier wäre auch ein Ausspruch Bgm Dr. Korefs zustimmend zu zitieren: "Fehler der Vergangenheit nie wiederholen!" (AStL, Koref, VI; und ebd I) "Die Stadt ist ihr Denkmal".
zurück zum  Buch Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz"
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Titel
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Autoren
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag Schäffer
Ort
Linz
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
319
Schlagwörter
Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
Kategorien
Geschichte Chroniken

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkungen 1
  2. Kurzinformation 11
  3. Das Schlossgebäude Hagen 18
    1. Objekte, Besonderheiten 18
    2. Eingangsbereich 18
    3. Vorhaus, Gänge 22
    4. Wohnsaal, Erker 25
    5. Speisezimmer ... 39
    6. Schlafräume 41
    7. Stifterzimmer 44
    8. Steinerner Saal 55
    9. Empfangszimmer 58
    10. Bauern-/Jagdstube 63
    11. Freseken-/Rittersaal 67
    12. Schloss-Archiv 70
    13. Bibliothek 89
    14. Raritätenkammer ... 100
    15. Schlosskapelle 104
    16. Sakristei 117
    17. Taufkapelle 124
    18. Beichtkammer 125
    19. Gästetrakt 126
    20. Küchen 127
    21. Dachboden 128
    22. Keller 131
    23. Besonderheiten 138
  4. Der alte Gutshof 142
    1. Gutshof-Kapelle 149
  5. Stögerischer Meierhof 152
  6. Stock 159
  7. Brauerei 161
    1. Bierhalle 169
  8. Weitere Gebäube 172
  9. Teiche 174
  10. Bäche 178
  11. Gärten und Park
    1. Gärten und Park 180
    2. Wald 190
    3. Wein 193
    4. Schrebergärten 196
    5. Umfeld 198
  12. Pöstlingberg 203
  13. Urfahrwänd 210
  14. Früh abgekommene Objekte 231
  15. Weitere Schenkungen 239
  16. Ungeklärter Abgang .. 241
  17. Im Außenbereich 249
  18. Festivitäten 256
  19. Bombardierung 271
  20. Miszellen 277
  21. Anhang I 282
  22. Anhang II 288
  23. Ausblick 305
  24. Schlussbetrachtung 306
  25. Literaturliste 308
  26. Abkürungsverzeichnis 312
  27. Blick auf die Autoren 313
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz