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Dazu muss festgehalten werden, dass
*sie erstens genau an der äußersten Ecke der Herrschaft (neben dem ehem.
Mauthäuschen, wo man die Herrschaft Hagen betrat) stehen, wie dies üblicherweise
gehandhabt wurde, also tatsächlich keinerlei Dislozierung stattfand; sie auch auf dem
sogenannten "Trag- oder Wanderaltar" der Herrschaft Hagen/des Nicklas vClam
(letztbekannte Besitzer-Familie Franz und Rosa Reder) in dieser Konstellation und
Umgebung dargestellt waren,745
*sie zweitens trotz der in der Gegen-Argumentation abschließend vorgebrachten
Parzellierungsänderungen in ihrem Umfeld stets an der gleichen Stelle verblieben, die
Verlegung sich für Normalbürger zu kostspielig erwiesen hätte. Dazu ist ua ein überlieferter
Vermerk aus der Zeit der Inhabung des Kaiserlichen Rates Friedrich Tschernes [1896>1926]
heranzuziehen: Der wohlhabende Großindustrielle Ksl Rat Friedrich Tscherne hätte gerne
ein Fußgängertürchen neben dem Schmiedeeisentor seiner Villa angebracht, wurde jedoch
von Josef Weingärtner im Sinne der historischen Bedeutung der Gerichtssäulen gebeten,
davon Abstand zu nehmen, sie in situ zu belassen, was der Traditions-bewusste Tscherne
auch tat. Seine Frau Käthe Tscherne pflegte bei den Gerichtssäulen nicht mehr benötigte
Kleidung, Zeitschriften, Kinder- und Schulbücher, Spielsachen etc für die Armen der
Umgebung zur freien Entnahme bereitzulegen.746
*drittens sämtliche in Museen stehenden Säulen und anderen Objekte trotz
bekannter/unvermeidlicher Dislozierung sehr wohl als historisch bedeutend und
erhaltenswert erachtet werden, hohe Versicherungssummen für sie ausgelegt werden.
Eine derartige für alle konfrontierten, geschichtlich interessierten/versierten und auf
die Bewahrung historischer Denkmäler bedachten Menschen unverständliche Äußerung
bedarf wohl keines weiteren Kommentars. Man kann somit Dr. Wilfried Lipp (vormals
Landeskonservator BDA OÖ) nur zustimmen, wenn er im Vergleich und Hinblick auf die
Abriss-Tendenzen bzgl der Linzer Eisenbahnbrücke und die dabei gleichsam „zweckmäßig“
und „rechtzeitig“ erfolgte Aufhebung des Denkmalschutzes sagt: „Das ist ein Akt, der die
Bezeichnung Kulturschande provoziert. Das BDA beschädigt sich damit selbst“.
Schloss Hagen und seine Gerichtssäulen, ebenso die einst bedeutende Linzer
Wollzeugfabrik, erfuhren die gleiche Behandlung und "Wertschätzung".747
Diverse Vorsprachen und Briefkontakte Schäffer > BDA > Schäffer, wurden von den
Antragstellern aufgrund solcher bedenklicher und unverständlicher Ansichten dieser
eigentlich für die Erhaltung und Verständnis- mäßigen Wertschätzung historischer
Denkmäler zuständigen Institution nach ca zwei Jahren am 23. Mai 2012 als beendet
betrachtet und als "des Denkmals unwürdig" abgetan.
745 Reder Walter, PI April 1997, 22. Oktober 1998.
746 Schäffer, F. Tscherne, 57, 91. Heimerl, PI April 1997: An den Gerichtssäulen neben dem Einfahrtstor ihrer
Sommervilla legte Frau Käthe Tscherne Sach-Spenden für die armen Bewohner im Umfeld ab. Laut Jeannette
Heimerl schauten daher arme Leute aus dieser Gegend beim Vorbeigehen gerne „in das Straßerl hinein“. Es
gab aber auch solche, die sofort nach Tschernes Abfahrt aus dem Haus stürzten, alles Abgelegte an sich
nahmen und dann mehr oder weniger billig weiterverkauften. Im Zuge der darauffolgenden Unstimmigkeiten,
disponierte Tscherne um, und ordnete an, bekannte Bedürftige bekämen diverse Sachen von seinem Gärtner
direkt ausgehändigt.
747 Lipp, in OÖN, Dienstag, 10. September 2013, S. 2; und persönl. PI 26. November 2014. Hier wäre auch ein
Ausspruch Bgm Dr. Korefs zustimmend zu zitieren: "Fehler der Vergangenheit nie wiederholen!" (AStL, Koref,
VI; und ebd I) "Die Stadt ist ihr Denkmal".
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Titel
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 319
- Schlagwörter
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313