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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Seite - 205 -
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205 hochgräflich Heinrich Starhembergische Herrschaft Wildtberg gehörig wunderthättigen Gnadenorths Pöstlingberg im Erzherzogthumb Österreich ob der Enns nächst Linz“ im Starhembergischen Archiv des Oberösterreichischen Landesarchivs. Mit der verbleibenden Krücke schleppte sich die Meierin nach einigen Tagen nochmals hinauf, verrichtete erneut ihr Gebet und „erhilte sie ihre vorige Gesundtheit, also zwar das sie die ander Kruckhen ebenfahls zuruckh lassend ohne mindest anderwärttiger Beyhilff gerathen Fueses nacher Haus gehen können“. Als der Grundherr, Graf Gundemar Joseph vStarhemberg [1679>1743], seinerseits schwer erkrankte, richtete auch er seine Hoffnung auf die Hilfe der Gottesmutter und erfuhr ebenfalls Linderung bzw Heilung. Ab 1720 förderte der Graf hierauf die junge Wallfahrt, ließ den Wald im Gipfelbereich roden und eine hölzerne Kapelle mit Sitzbänken aufstellen, in der die Pieta untergebracht wurde. (1730/31 folgte eine neue Kapelle mit Steinunterbau). Viele Menschen brachten nach ihrer Rettung oder Heilung aus Dankbarkeit Votivgaben zu der Hütte oder spendeten Geld, wodurch der Wallfahrtsbetrieb bald auch wirtschaftlich florierte. Dies wiederum bereitete dem Linzer Stadtpfarrer Sorgen wegen befürchteter Verluste an Kollekte-Geldern, sodass er die behördliche Sperre der Pilgerstätte erwirkte. Der Eingang soll hierauf zugenagelt, doch schon am nächsten Tag die Tür ohne menschliches Zutun wieder geöffnet gewesen sein. Daraufhin habe ein Schmied den Auftrag erhalten, die Hütte mit schweren Eisenbändern zu verschließen. Dieser soll darob erblindet sein und die Sehkraft erst wieder zurückerlangt haben, als er mithalf, die Hütte zu öffnen und die Gnadenstätte erneut allgemein zugänglich zu machen. Als der Stadtpfarrer schließlich seinen Widerstand aufgab, übernahmen die Kapuziner die Betreuung des Gnadenortes. Obwohl der Passauer Bischof [68. Bischof, Kardinal Joseph Dominikus Gf vLamberg, 1723>1761] bereits 1738 Graf Gundemar Joseph vStarhemberg die Bewilligung zum Kirchenbau erteilt hatte, konnte dieser erst 1742 nach langwierigen Verhandlungen mit dem Stadtpfarrer den Architekten und Baumeister Johann Matthias Krinner beauftragen, eine Kirche zu erbauen, deren Fertigstellung er nicht mehr erlebte. Vollendet wurde der Bau des Gotteshauses auf dem Pöstlingberg, welcher damals noch nicht zu Linz gehörte, durch Starhembergs Sohn Heinrich Maximilian [1712>1765], dem späteren Besitzer der Herrschaft Hagen [ab 1. Mai 1748]. Am 15. Juli 1747 brachte Obermayr in der noch nicht fertigen Kirche das Gnadenbild im Beisein der gräflichen Herrschaft und anderer Gäste auf dem Hochaltar zur Aufstellung. Die Einweihung als Filialkirche der Linzer Stadtpfarre erfolgte am 9. Dezember 1748 durch den Dechant von Eferding, wobei die Gräfinwitwe Maria Franziska vStarhemberg, geb. vThürheim, mit der gesamten Familie (auch Stiefsohn Heinrich Maximilian) anwesend war.756 Ab 2. Juli 1786 war das Gotteshaus Pfarrkirche der Gemeinde Pöstlingberg. Graf Starhemberg hätte daneben gerne ein Kloster angelegt, was jedoch aufgrund Konkurrenz- strittiger Verhandlungen über den auszuwählenden Orden unterblieb. Der bereits fix geplante Bau diente schließlich als Benefiziatenhaus und Pfarrhof. Am 5. Dezember 1748 war nämlich vom Passauer Konsistorium Johann Lang als vorläufiger Benefiziat für den Pöstlingberg bestimmt worden, der zunächst interimistisch im inzwischen starhembergisch gewordenen Schloss Hagen untergebracht wurde, bis am Berg selbst ein geeignetes Quartier zur Verfügung stehen würde.757 756 Neweklowsky Walter, Stammtafel der Grafen und Fürsten vStarhemberg, II, PA Frank Elfriede. Vgl Schmidt, Linzer Kirchen, 330. 757 AStL, LR, C III J/92; E 1a/434. Reder, PI 4. Februar 1999, erinnerte sich an Rechnungen und Vermerke bzgl eines Benefiziaten und eines Adlatus, nicht mehr an Namen. Schäffer, GHft Hagen, Bd II, Starhemberg x. AStL, Hundertjähriger General-Schematismus des Geistlichen Personenstandes der Diöcese Linz vom Jahre 1785>1885, Bd I, 1887, XIV, Pöstlingberg, 47: 1. Pfarrer: Johann Georg Stradinger, 1785>1790 (1820).
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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Titel
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Autoren
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag Schäffer
Ort
Linz
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
319
Schlagwörter
Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
Kategorien
Geschichte Chroniken

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkungen 1
  2. Kurzinformation 11
  3. Das Schlossgebäude Hagen 18
    1. Objekte, Besonderheiten 18
    2. Eingangsbereich 18
    3. Vorhaus, Gänge 22
    4. Wohnsaal, Erker 25
    5. Speisezimmer ... 39
    6. Schlafräume 41
    7. Stifterzimmer 44
    8. Steinerner Saal 55
    9. Empfangszimmer 58
    10. Bauern-/Jagdstube 63
    11. Freseken-/Rittersaal 67
    12. Schloss-Archiv 70
    13. Bibliothek 89
    14. Raritätenkammer ... 100
    15. Schlosskapelle 104
    16. Sakristei 117
    17. Taufkapelle 124
    18. Beichtkammer 125
    19. Gästetrakt 126
    20. Küchen 127
    21. Dachboden 128
    22. Keller 131
    23. Besonderheiten 138
  4. Der alte Gutshof 142
    1. Gutshof-Kapelle 149
  5. Stögerischer Meierhof 152
  6. Stock 159
  7. Brauerei 161
    1. Bierhalle 169
  8. Weitere Gebäube 172
  9. Teiche 174
  10. Bäche 178
  11. Gärten und Park
    1. Gärten und Park 180
    2. Wald 190
    3. Wein 193
    4. Schrebergärten 196
    5. Umfeld 198
  12. Pöstlingberg 203
  13. Urfahrwänd 210
  14. Früh abgekommene Objekte 231
  15. Weitere Schenkungen 239
  16. Ungeklärter Abgang .. 241
  17. Im Außenbereich 249
  18. Festivitäten 256
  19. Bombardierung 271
  20. Miszellen 277
  21. Anhang I 282
  22. Anhang II 288
  23. Ausblick 305
  24. Schlussbetrachtung 306
  25. Literaturliste 308
  26. Abkürungsverzeichnis 312
  27. Blick auf die Autoren 313
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