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Abschied vom Gasthaus zur Schiffmühle:815
„Gewidmet an die ehemaligen Urfahrwändler von Elfriede Durstberger“
A Wirtshaus stand früher in der Urfahrwänd,
an jeder hot de Schiffmühl kennt.
Sie is gstanden durt schon viele Jahr,
hob´s a scho kennt, wia a Kind i nu war.
Mein Vater is öfter durt einkehrt,
und hot scho a etla Vierterl g´leert.
Es stand ganz nah´ neb´m der Straßen,
an Gostgarten hams g´habt, recht an großen.
Kastanienbam ham den Schatten g´spendt,
wann d´Sun herdan recht hat obabrennt.
Im Summa wor das eine Pracht,
viel Leit ham do a Rasterl g´macht,
ham trunga und ham a Jausen gessen,
und san so manche Stunden g´sessen.
Ham umigschaut ins Donautal,
Leit, wo gibts des nu amoi ?
Nebenan da war a Kegelbahn,
koa lustigere i nu g´sehn han,
dort ham die Stammgäst Kegel g´schie´m,
und ham si so de Zeit vertrieb´m.
Da ham nu Kinder, wann mi net ziemt,
mit´n Kegelaufsetzn eah Göd verdient. 816
So mancher war auf des Kegln ganz wüd,
und hot sei ganzes Göd verspült.
Do ob´m war´s recht lustig mit de Kumpeln,
ma hört a halbe Nocht Kegeln rumpeln,
und a G´schroa, wia wanns ums Leben geht,
wann koa oanziga Kegel mehr umasteht.
In der Goststub´m na do wor holt allwei wos los,
da Hunga großmächti, der Durscht wor recht groß.
Die Gäst war´n recht z´fried´n, durt worns holt dahoam,
der Karli hot´s Bier brocht, a Halbe mit Foam.
De Stimmung is g´stiegn und de Leit ham viel trunga,
a Liadl zem Besten, des d´Wirtin hot g´sunga,
de Liadl von früher, de san ihr recht g´legn,
de Gäst hot des g´foll´n, san de schönern a g ´wen.
De Leit worn so lustig und koaner wor wüd,
der kloa Karl hat mit der Quetschn oft g´spült.
Da Helmberger hot oft sei Zithern hergfangt,
da Bodenwinkler hot um sei Klampfn dan g´langt.
Ham stundenlang g´spült, ham über d´ Stanzl recht glocht,
de der Schimek verzählt hot, und in Mundart hot brocht. 817
815 Übergeben 2007 von Frau Juliana Heine, geb. Bär, vormals in der Ortschaft Urfahrwänd wohnhaft an die
Autoren dieser Publikation. Zur Erinnerung an das beliebte „Gasthaus zur Schiffmühle“ und an ein Treffen der
zur Absiedlung gezwungenen Bewohner der Ortschaft Urfahrwänd schrieb Elfriede Durstberger die Heimweh-
durchwobenen Zeilen (verfasst nach dem Abriss 1973).
816 Wöss, PI 11. August 2009: Gregor Klaus stellte als Kind in der Schiffmühle Kegel auf.
817 AStL, Meldebücher und Hs, Pfarr-Matrikeln Urfahr : Bodenwinkler Josef, geb. 23. Jänner 1900, vh 1. August
1936 mit Witwe Paula Eisserer geb. Walasik, geb. 11. April 1906; wohnhaft UW 10; Helmberger/Hehenberger
Johann, geb. 1898 , vh 14. Jänner 1923 mit Lacher Katharina (geb. 1904). Karl Kollbauer geb. 26. August
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Titel
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 319
- Schlagwörter
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313