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Wie aus den Ziegellieferungen (s.o.) ersichtlich, bezog man in Linz häufig Baumaterial aus
der herrschaftlich-Hagen´schen Ziegelei. Zudem findet gerade im Jahre 1582 der
Zusammenbruch des überladenen Hagen-Khuepergerischen Ziegelwagens im Zuge einer
Auslieferung Erwähnung.969
Beim alten Häusel am oberen Ziegelstadel (heute Urfahrer Königsweg 4a) wurden beim
Umbau im alten Bereich Ziegel mit den Initialen „BD“ gefunden, vm dem Zeichen eines
Ziegelmeisters oder einer Ziegelei. Da aber die Ziegelmeister in den wenigen erhaltenen
Relikten nicht oder nur vereinzelt Erwähnung fanden, das Schlossarchiv mit dem
Schlossgebäude der Vernichtung anheimfiel, konnte keine nähere Zuweisung vorgenommen
werden.970
338)* Marterl Hohe Straße /Windflachweg, von der Baufirma der Rainhügel-Wohnblöcke bei
den Bauarbeiten entfernt.971
339)* Steinerner Frosch von Johann Baptist Spaz dJ [geb. 1650, gest. 1730; 1703 Kauf
des Burgergutes=Spazhof]
Friedrich Tscherne gelang es, diese (von Reder als sehr "einfach gearbeitet" beschriebene)
Tiergestalt, von seinem Freund Josef Weingärtner aus dem Schlosspark Hagen/Teich zu
erbitten/zu erwerben; der Steinfrosch saß danach an Tschernes Teich südlich der Villa
Hagen/Tscherne, wurde erst in den 1970-er Jahren entwendet.972
340)*Im östlichen Bereich zwischen Schloss und Bierhalle hatte sich vormals laut Frau
Hansa ein Tennisplatz befunden (unweit davon in Straßennähe hinter der Schlossmauer
auch ein Pavillon/Lusthäuschen, s.o. mit Bergtraute Pultar).973
Weingärtner war als eher mittelmäßiger Tennisspieler bekannt, schlug aber nach dem Tod
des Tscherne-Sohnes tapfer so manches Freundschafts-Match mit dem unglücklichen Vater,
wohl um den Freund abzulenken.974
341)* Hagenhöhle: Im Bereich der 1817 von Johann Heinrich vStarhemberg verkauften
Sand- und Ziegelstätte / Grenze Auberg und eines der ehemals Hagen´schen Ziegelofens,
befand sich die heute noch existente sogenannte "Hagenhöhle", welche im Zweiten
Weltkrieg sogar von einer Familie bewohnt war. 975 (In frühen Zeiten waren auch die Höhlen
der Urfahrwänd besiedelt.976)
342)* Hirschgraben/ Graben des Cernunnos:
In dieser Geländefurche/-senke hielten dereinst (16./17. Jh) die herrschaftlichen Besitzer
des Hagen Hirsche, wie es damals bei den Schlössern der Adeligen gebräuchlich war. Ein
Bach durchfloss ihn, welcher zuweilen nach ihm als Hirschbach/Hirschenbach, aber auch
als Hagenbach/Hakenbach bezeichnet wurde.977
969 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 4. Schäffer, Khueperger, 30f.
970 Reiter Erwin, PI 24. Februar 2008.
971 Vgl dazu „Das Bildstöckl auf der Windflach“ In: OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol.16. Schäffer,
Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 1. Aufl., 19f.
972 AZ Reder Walter, Erna, PI 23. März 1999. Von Spaz/"Späz" stammt ua das Marmorportal zum Saal und
Tafelzimmer und das Wappen über der Einfahrt beim Bischofshof/Linz. AStL, LR B VI 2, 151, 1198 X/p.
973 Hansa, PI 23. November 2015: Fam. Gerhardinger-Voglsang besaß ein Foto. Ihre alten Fotos waren im
Krieg und der Übersiedlung in eine andere Wohnung (innerhalb des Schlosses) verloren gegangen.
974 Schäffer, F. Tscherne, 53, 111.
975 Rezac, PI 24. Juli 2001; Ströbinger, Antensteiner, Stadler, u.a. kannten sie.
976 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 22.
977 Rezac, Schlöderer, Ströbinger, u.a., PI 2007. Reder, PI 23. März 1999. Schäffer, Adalbert Stifter und
Schloss Hagen, 48. Schultes, Linz, 132: Zum Vergleich: Die Promenade in Linz folgte dem Verlauf des
Zwingers, in welchem Ks Maximilian Hirsche und Steinböcke hielt.
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Titel
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 319
- Schlagwörter
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313