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von Urfahr nachzuweisen ist mir nicht gelungen. Er mag verschwunden sein wie Mayrsdorf,
das in Urfahr aufging“.1103
Die Überlegung, es könnte sich um das Gebiet Hagen handeln, erscheint als nicht
unwahrscheinlich, da dieses im Bereich der Donau zur „tenchen“ Hand mit der Urfahrwänd
stromaufwärts an Urfahr anschließt, ebenso im oberen Bereich. Weitere Indizien hierzu
könnten einige historische Legenden betreffend den Hagen bieten, wo Hausmaning und
Hausman[n]inger (als Besitz/er vom damaligen Hagenhöfl) erwähnt werden.1104 Wacha nahm
die Ableitung des Namens Hausmanning von einem sogenannten „festen Haus“ an, was für
den Hagen gewiss schon früh zugetroffen haben müsste, lage- und umfeldmäßig, mit
Steinabbau etc und war aufgrund seiner Recherchen von der Identität des nördlichen
Hausmaning mit Hagen fest überzeugt. 1105
1351 und 1353, in den Bestätigungen Bi Gottfried´s vP und Hzg Albrecht´s vÖ bezüglich der
Stiftung des Spitals zu St. Florian durch den Propst Heinrich, ist von „decima curia super
curia in Mairsdorf, inclusa decima quorundam ortorum in Hausmaning iuxta Linz“ die
Rede.1106 Halb-Mairstorf und Hagen aber unterstanden gleichsam einer Personalunion,
wurden gemeinsam verlehnt.
Die Bezeichnung Hausmanning findet man auch andererorts, so zB im Landkreis Mühldorf,
wo die Herren vAmerang (welche um 1161 mit dem Hagen in Verbindung traten) und jene
vHarskirchen Besitzungen hatten.1107
Burgstaller hatte mit Pfeffer, Wacha und Zauner über Hausmaning-Hagen- linker Hand von
Urfahr gegenüber Linz diskutiert, Sekker nachgelesen, Urkunden gecheckt (1480), es müsse
sich bei dem im Westen Urfahrs, über der Donau, zur linken = tenchen Hand gelegen,
Hausmaning genannt, was ja in den histor. Legenden auch vorkomme, um Hagen handeln.
Denn im Bereich Urfahr direkt, fand keiner von ihnen irgendwelche Hinweise und Hagen mit
dem Herrschaftsteil Urfahrwänd schließe ja fast nahtlos an Urfahr an. Damit erstrecke sich
der Begriff Hausmaning vielleicht wohl zuerst auf die paar Häuseln in der UW, aber damit auf
den Hagen, wozu die UW bis 1785 gehörte. Da gebe es praktisch keinen Zweifel. Das
Legendengut befasste sich ebenfalls mit diesem Wissen, und wie in diesem Genre üblich, mit
der Herleitung des Namens bzw den Gründen für die Entstehung eines Baues, einer
Gründung, einer Herrschaft usw.1108
3)* Erwerb des Münzstempels mit dem Linzer Münzhaus durch
Christoph Häckhl vLustenfelden, 1571:
Der Erwerb von „Münzhauß“ und „Casten“ in Linz durch den Münzmeister Ruprecht/
Rupert Puellacher, war wohl zum Teil von der wohlhabenden Handelsfamilie Lerchenfelder
mit- finanziert worden, da Puellachers Sohn Georg später in seinem und im Namen seiner
Mutter Anna geb. Lerchenfelder mit Haimeran Lerchenfelder, Bürgers und Handelsmanns zu
Regensburg, Sohn des Erasmus Lerchenfelder, Bürger zu Straubing, gemeinsam das Haus
an Häckhl verkaufte. Ruprecht Puellacher wird dabei rückblickend als „Münzmaister in
1103 Sekker, Rund um Linz, 151. AStL, LR B XI 1/35/95, dat. 1480 März 24, Linz. Sekker (kk Oberst d.R.) war
1911 Mitglied des MFC, dortiger Bibliotheksreferent. AStL, LR C III A 1, 66/196, 212. Wilflingseder, Lonsdorf,
113, 134.
1104 Reder Walter, PI 16. Februar 2000. OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 17f, 24; Schäffer, Merkwürdiges
aus dem Hagen/Linz, 18f. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 152ff. AStL, LR B XI 1 35/95, dat. 1480 März 24,
Linz.
1105 Wacha, PI Jänner 2002.
1106 Internet, mom, monasterium.net, Hausmaning, dat. Passau, 2. August 1351 und dat. Wien, 15. August
1353. Propst = praepositus= Vorgesetzter. Ortner, Erzbistum Salzburg, II, 32.
1107 Crailsheim, persönl. PI 21. April 2008. Beide Adelsgeschlechter hatten die Zange in ihrem Wappen (s.u.).
Internet, mom, monasterium.net, Hausmanning.
1108 Burgstaller, PI 26. April 1999. Reder, PI 17. März 2001.
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Titel
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Autoren
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag Schäffer
- Ort
- Linz
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 319
- Schlagwörter
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313