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18 Bildung überdenken • ein globales Gemeingut?
Aufbau dieser Publikation
Der erste Teil wird vom zentralen Anliegen einer nachhaltigen menschlichen und
sozialen Entwicklung getragen. Er beschreibt einige der Trends, Spannungen und
Widersprüche im heutigen Prozess des weltweiten sozialen Wandels ebenso wie die
neuen Wissenshorizonte, die sich dadurch auftun. Gleichzeitig wird im ersten Teil be-
tont, wie wichtig es ist, alternative Ansätze im Hinblick auf menschliches Wohlerge-
hen zu prüfen. Dazu gehören eine Würdigung der Vielfalt der Weltanschauungen und
Wissenssysteme sowie die Notwendigkeit, diese zu bewahren.
Der zweite Teil bekräftigt einen humanistischen Ansatz und betont, wie wichtig es
ist, einen integrierten Bildungsansatz zu finden, der auf einem erneuerten ethischen
und moralischen Fundament basiert. Dies verlangt nach einem Bildungsprozess, der
inklusiv ist und nicht einfach Ungleichheiten reproduziert. In der sich wandelnden
globalen Bildungslandschaft ist die Rolle von Lehrkräften und anderen Pädagogen
entscheidend dafür, dass sich kritisches Denken und unabhängiges Urteilen entwickeln
– und nicht unreflektierte Konformität.
Der dritte Teil behandelt Themen im Zusammenhang mit der Bildungspolitik in einer
komplexen Welt. Dazu gehören die folgenden Herausforderungen: Erkennen der Kluft
zwischen formaler Bildung und Arbeitswelt und die entsprechende Reaktion darauf;
Anerkennen und Bestätigen des Lernens in einer Welt der zunehmenden Mobilität,
die sich über Landesgrenzen, berufliche Tätigkeiten und Lernräume erstreckt; sowie
Beschäftigung mit neuen Denkansätzen zur politischen Bildung in einer zunehmend
globalisierten Welt. Bei all dem sind der Respekt vor Pluralität sowie die universellen
Werte und Anliegen für unser gemeinsames Menschsein miteinander auszutarieren.
Schliesslich betrachten wir die Komplexität nationaler Bildungspolitik im Kontext mö-
glicher Formen einer Global Governance.
Der vierte Teil befasst sich mit der Notwendigkeit, die Grundprinzipien für die Go-
vernance in der Bildung neu zu kontextualisieren, insbesondere das Recht auf
Bildung und das Prinzip der Bildung als öffentliches Gut. Es wird empfohlen, in der
Bildungspolitik dem Wissen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, ebenso wie den
verschiedenen Arten, wie es erzeugt, in Anspruch genommen, erworben, bestätigt
und genutzt wird. Auch wird die Notwendigkeit aufgezeigt, die Grundprinzipien, wel-
che die Organisation der Bildung steuern, neu zu kontextualisieren – vor allem das
Prinzip der Bildung als öffentliches Gut. Die Auffassung von Bildung und Wissen als
globale Gemeingüter dürfte sich als nützlich erweisen, um den Zweck und die Or-
ganisation des Lernens – im Sinne eines kollektiven, gesellschaftlichen Strebens in
einer sich wandelnden Welt – aufeinander abzustimmen. Der letzte Abschnitt fasst die
wichtigsten Ideen zusammen und formuliert Fragen zur weiteren Diskussion.
Bildung überdenken
Ein globales Gemeingut?
- Title
- Bildung überdenken
- Subtitle
- Ein globales Gemeingut?
- Editor
- Schweizerische UNESCO-Kommission
- Deutsche UNESCO-Kommission
- Österreichische UNESCO-Kommission
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-SA 3.0
- ISBN
- 978-3-033-05613-8
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 96
- Category
- Geisteswissenschaften