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Bildung überdenken - Ein globales Gemeingut?
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72 Bildung überdenken • ein globales Gemeingut? relevanten Lernen führt. Ebenso ist entscheidend, dass nationale Behörden aufzeigen können, wieweit sie die Chancengleichheit in der höheren Bildung und Ausbildung sicherstellen. Auf globaler Ebene sind die Daten zunehmend standardisiert und quantifizierbar. Sie liegen in Form international vergleichbarer Statistiken, Indikatoren, Indizes sowie Daten aus gross angelegten Assessments vor, die alle zu Monitoring-, Benchmarking und Rankingzwecken verwendet werden.115 Daten dieser Art werden zunehmend zur Informierung und Legitimierung politischer Entscheidungen und In- vest itionen im Bildungsbereich genutzt. Ausgehend von Überlegungen dieser Art hat ein Aufruf zu einer «Datenrevolution» im Zusammenhang mit den verschiedenen Entwicklungsdimensionen stattgefunden.116 Die Erfahrungen, die seit dem Jahr 2000 mit globalen Zielvorgaben im Rahmen der MDG- und EFA-Erfahrungen gemacht wurden, haben zur Berichterstattung über aggregierte, nationale Daten angeregt. Allerdings blieb dabei das Ausmass landes- interner Ungleichheiten und Disparitäten meist verborgen. Wenn uns bei der Bereit- stellung effektiver und relevanter Lernangebote für alle die Chancengleichheit am Herzen liegt, dann sollten die nationalen Zielvorgaben eine Berichterstattung über weit stärker disaggregierte Daten erlauben. Die Datenerfassung und -analyse muss neben herkömmlichen Diskriminierungsfaktoren wie Geschlecht und Stadt-Land-Gefälle aus- ser dem Einkommen und, sofern möglich, Minderheitenstatus berücksichtigen. Dies kann durch eine bessere Nutzung von alternativem Datenmaterial beispielsweise aus Haushaltsumfragen zu Lebensstandard, Gesundheit und Erwerbstätigkeit erfolgen. Veränderte Finanzierungsmuster im Bildungsbereich Während der Zugang zu Grundbildung und höherer Bildung breiter wird, steigt auch das Bewusstsein für den Druck, der auf der öffentlichen Finanzierung formaler Bildungs- und Ausbildungssysteme lastet. So entsteht das Bedürfnis, die beschränkten Ressourcen effizienter zu nutzen und bei Bildungsinvestitionen der öffentlichen Hand eine grössere Rechenschaftspflicht sicherzustellen. Ausserdem müssen Wege gefunden werden, um die Mittel durch mehr steuerliche Kapazitäten, durch die Befürwortung einer gröss eren offiziellen Entwicklungsunterstützung und durch neue Partnerschaften mit nichtstaatlichen Akteuren zu ergänzen. Geber haben immer schon eine wichtige Rolle für die Ergänzung nationaler öffentlicher Ausgaben gespielt, vor allem im Bereich der Grundbildung. Dabei lässt sich feststellen, dass «öffentliche Verlautbarungen multi- lateraler Institutionen ein starkes Engagement im Bildungsbereich empfehlen. Aus- ser dem zeigen in Entwicklungsländern durchgeführte Umfragen über Akteure in Re gierung, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft, dass eine grosse Nachfrage nach Unterstützung in der Bildung besteht. Trotz dieser starken Priorisierung und Nach- frage lässt sich jedoch nachweisen, dass die multilaterale Unterstützung im Be reich 115 ibd. Darin enthalten PISA-, PIACC-, UIS- und OECD-Statistiken sowie SABER. 116 Vereinte Nationen. 2013. A New Global Partnership: Eradicate poverty and transform economies for sustainable development. The Report of the High-Level Panel of Eminent Persons on the Post-2015 Development Agenda. New York, Vereinte Nationen.
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Bildung überdenken Ein globales Gemeingut?
Title
Bildung überdenken
Subtitle
Ein globales Gemeingut?
Editor
Schweizerische UNESCO-Kommission
Deutsche UNESCO-Kommission
Österreichische UNESCO-Kommission
Date
2016
Language
German
License
CC BY-SA 3.0
ISBN
978-3-033-05613-8
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
96
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Vorwort 3
  2. Danksagungen 5
  3. Verzeichnis der Kästen 8
  4. Zusammenfassung 9
  5. Einleitung 13
  6. 1.Nachhaltige Entwicklung: Ein zentrales Anliegen 19
    1. Herausforderungen und Spannungen 20
    2. Neue Wissenshorizonte 26
    3. Alternative Ansätze erkunden 30
  7. 2. Bestätigung eines humanistischen Ansatzes 35
    1. Ein humanistischer Bildungsansatz 37
    2. Sicherstellung einer inklusiveren Bildung 43
    3. Die Transformation der Bildungslandschaft 49
    4. Die Funktion der Pädagogen in der Wissensgesellschaft 55
  8. 3. Bildungspolitik in einer komplexen Welt 59
    1. Wachsende Kluft zwischen Bildung und Arbeitswelt 60
    2. Anerkennung und Bestätigung des Lernens in einer mobilen Welt 64
    3. Politische Bildung in einer vielfältigen und vernetzten Welt überdenken 68
    4. Global Governance im Bildungsbereich und nationale Politik 71
  9. 4. Bildung als Gemeingut? 75
    1. Das Prinzip der Bildung als öffentliches Gut, das unter Druck steht 76
    2. Bildung und Wissen als globale Gemeingüter 83
    3. Überlegungen für die Zukunft 90
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