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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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sah sich anläss lich der Räumung seines Rohbogenlagers in Leipzig gezwungen, diejenigen Werke und Neuaufagen, deren Absatz die Unkosten nicht deckte, entweder einzustampfen oder billig an ein Großsortiment zu verkaufen. Davon betroffen waren auch Lothars Bücher. Der Verlag präferierte einen billigen Verkauf der gesamten Vorräte, um so zumindest eine Weiterverbreitung der Bücher zu gewährleisten. Zwölf Prozent des Verkaufserlöses würden dem Autor zukommen, ließ der Verlag Lothar Mitte Dezember 1931 wissen. Und knapp zwei Jahre später erreichte ihn die Hiobsbotschaft, dass es sich als unmög lich erwiesen hatte, seine Romantrilogie Macht über alle Menschen und das Drama Ich! zu verramschen, und die Bestände nun eingestampft würden. Gegen Porto und Verpackung erhalte er, wenn er es wünsche, einige Exemplare.100 1923 kam neben Irr licht des Geistes nicht nur der zweite Teil der Romantrilogie, sondern auch ein weiterer Roman Lothars heraus: Das knapp 250 Seiten starke Bekenntnis eines Herzsklaven,101 das im Ullstein Verlag erschien, hat die Form einer Denkschrift, die ein durch Liebeswirren in eine Disziplinaruntersuchung verstrickter Beamter abfasst. Sieben Jahre später veröffent lichte der Zsolnay Ver- lag eine Neuaufage des Herzsklaven unter dem Titel Der Kampf um das Herz.102 Zunächst wurden die Bekenntnisse des Ministerialbeamten Laurenz Burger allerdings im Frühjahr 1923 als Fortsetzungsroman in der Neuen Freien Presse veröffent licht. Das Blatt preist dieses neueste Werk »des durch seine Erzäh- lungskunst so rasch bekannt gewordenen jungen Dichters« als einen »Wiener Roman« an, der »ein menschlich tief ergreifendes Schicksal mit vollendeter See- lenkenntnis und Gestaltungskraft packend schildert« 103. Lothars Erzählkünste kämen jenen Schnitzlers »sehr nahe« 104, ist das Prager Tagblatt überzeugt, und das Hamburger Fremdenblatt verkündet enthusiastisch, dass dieses »starke«, »reiche«, »erschütternde« Buch »wie kaum ein anderes die Berufung und Auserwählt- heit Lothars deut lich mache«, der hier zeige, wie »relativ die Begriffe von Recht 100 Briefe vom Albert Langen/Georg Müller Verlag an Ernst Lothar vom 23. Oktober 192[0], 11. und 14. Dezember 1931 sowie vom 31. Januar 1933. DLA, HS000390505, HS000604245, HS000602830, HS000602830. 101 EL: Bekenntnis eines Herzsklaven. Roman. Berlin: Ullstein 1923. 258 S. – Das Buch ist seiner Frau Mary gewidmet. 102 EL: Der Kampf um das Herz. Roman. (6.–10. Tsd. d. neubearb. Romans »Bekenntnis eines Herz- sklaven«.) Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1930. 332 S. – Einen Auszug daraus veröffent lichten die Wiener Literarischen Monatshefte im März 1930 unter dem Titel Selbstgespräche eines Vaters. 103 Neue Freie Presse, 7. 2. 1923, S. 2. 104 Paul Wiegler: Neue Bücher. In: Prager Tagblatt, 18. 11. 1923, S. 22. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 47 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar HeiĂźler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, RĂĽcktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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