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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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Prospekt, in dem dafür geworben wurde, der »Theatergemeinde« beizutreten. Diese sollte durch ermäßigte Eintrittspreise mehr Zuschauer anlocken und gleichzeitig ein Stammpublikum bereitstellen, wodurch sich auch die Einnahmen besser kalkulieren ließen. Wurde man Mitglied der Theatergemeinde, so erhielt man neben den Vergünstigungen (der Eintrittspreis sank um 25 Cent) kostenlos die Mitteilungen der Österreichischen Bühne.131 Mitglied wurde man gegen einen Jahresbeitrag von 50 Cent. Jeder, der zu der Theatergemeinde stoße, trage dazu bei, »den dauernden Bestand einer deutschsprachigen, in ihrem eigenen Hause spielenden Bühne zu sichern, die trotz außerordent lich billigen Eintrittsprei- sen hohe künstlerische Ansprüche erfüll[e]«, hieß es unter anderem auch auf den Theaterzetteln. Für die Saison September 1940 bis Mai 1941 kündigte die Österreichische Bühne in ihrem Prospekt »mindestens 7 Premieren interessanter moderner Komödien, Schauspiele und musika lischer Lustspiele« an. Am 20. Januar 1941 wurde Jean Cocteaus Les parents terribles in der deutschen Übertragung von Ernst Lothar und Adrienne Gessner gegeben. Die Kritiken waren dieses Mal gemischt, dennoch ihrem Ton nach eher freund lich.132 Einzig dem Rezensenten der Neuen Volkszeitung war die längere aufführungsfreie Zeit der Österreichischen Bühne aufgefallen: Das Wiedersehen mit der »Österreichischen Bühne« hatte sich lange hinausgezögert, schon glaubte man, dass dieses mutige deutschsprachige Theater den Sorgen und Ängsten der Zeit zum Opfer gefallen sei. Umso erfreu licher ist der Wiederbeginn gewesen, umso erfreu licher war der zahlreiche Besuch, der bewies, wie daseinsbe- rechtigt, wie notwendig eine deutschsprachige Bühne gerade jetzt ist. Denn es gilt, allen denen, die glauben, dass die deutsche Sprache ledig lich ein Ausdrucksmittel der Nazibarbarei ist, zu beweisen, dass die Sprache Goethes und Thomas Manns leben- dig und daseinsberechtigt ist und bleibt. […] Ich hoffe nur, dass trotz der dunkler werdenden Zeiten für eine deutschsprachige Bühne, dieses »Österreichische Theater« mutig und sicher weitergehen wird.133 Lützeler: Freundschaft im Exil. Thomas Mann und Hermann Broch, S. 109). Doch, falls es nicht nur bei der Idee dazu blieb, ohne Erfolg. 131 Diese wurden jedoch nie versandt, es blieb bei der Ankündigung. Auch im Prospekt genannte Schauspieler wie Bassermann, Dolly Haas, Fritz Kortner, Helene Thimig und Gisela Werbezirk traten nie auf. Bassermann gratulierte Lothar zwar zu seinem Theaterunternehmen, sagte ihm aber mit dem Hinweis ab, dass er und seine Frau in Verhandlungen mit Warner Bros. stünden (vgl. Brief von Albert Bassermann an EL. Beverly Hills, 3. Februar 1940. WBR, ZPH 922a). 132 Vgl. New Yorker Staats- Zeitung, 22. 1. 1941; Aufbau, 24. 1. 1941, S. 11. 133 Neue Volkszeitung (New York), 25. 1. 1941. Eine »Österreichische Bühne« in New York 163 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar Heißler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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