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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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US-Autoren, »da er grundsätz lich den Aufführungsvertrag unterzeichnete und die Aufführungslizenzgebühren für den Autor und Übersetzer treuhänderisch verwaltete« 46. Manchmal übersetzte Lothar selbst und nahm als Berater an der Probenarbeit teil (etwa bei Saroyans The Time of Your Life, Wilders The Skin of Our Teeth oder Patrick Hamiltons Gaslight). Diese zentrale Posi tion konnte er aber »nur teilweise bei Direktkontakten zwischen dem US-Copyright- Inhaber bzw. seiner Agentur und einem österreichischen Theater geltend machen«, wenn das Stück die entsprechende »policy clearance« von der Reorienta tion Branch des War Departments erhalten hatte, so bei Werfels Jacobowsky und der Oberst.47 Da sich die Armee letzt lich weigerte, Extrakonten für Agenten und Verleger zu führen, wurden ab Ende 1946 zunehmend Verträge direkt – ohne ISB – geschlossen.48 Anfang Dezember 1946 wurde Ernst Lothar eine Liste mit 51 für die Auffüh- rung bestimmten Theaterstücken gegeben.49 Beim »Kulturmanagement« wurde er von seiner Sekretärin Auguste »Gustl« Mayer unterstützt, die bereits in Berlin für Max Reinhardt und nach dessen Emigra tion für Gustaf Gründgens gear- beitet hatte. Ernst Lothar hatte Mayer, die bis 1938 dem Besetzungsbüro des Deutschen Theaters in Berlin vorstand und als rechte Hand Reinhardts in der Theaterleitung galt,50 Ende Juni 1946 über Käthe Dorsch kennengelernt und sie um ihre Mitarbeit gebeten.51 Über seine und die amerikanischen Tätigkeiten auf dem kulturellen Sektor in Österreich schreibt Lothar: [W]as meinen Job betrifft, so hat er viele Mög lichkeiten, die ich in langer Arbeit auszunützen trachte, um von Demokratie einen kulturellen Begriff zu geben. In der Tat sind die Theater von amerikanischen Stücken überschwemmt, sogar in Linz wird man Abe Lincoln in Illinois zu sehen bekommen, und Salzburg hat schon die Adding Machine gehabt – höher geht’s nimmer. Auch der Rot- Weiß- Rot- Sender, mit Studios 46 Oliver Rathkolb: Planspiele im Kalten Krieg, S. 55. 47 Vgl. ebd., S. 57. 48 Vgl. Monthly Report (Theater & Music Sec tion) von Ernst Lothar an Chief ISB. o. O. [Wien,] 30. November 1947. WBR, ZPH 922a. 49 Reinhold Wagnleitner: Coca- Coloniza tion and the Cold War, S. 172. – Hier sind auch die durch die ISB aufgeführten Stücke in Wien, Salzburg etc. sowie die Einnahmen aus den Aufführun- gen verzeichnet. 50 So wird Auguste Mayer von Zuckmayer in seinem Geheimreport beschrieben. Gunther Nickel und Johanna Schrön (Hg.): Carl Zuckmayer. Geheimreport, S. 31 f. – Mayer, Schwägerin des Schriftstellers Felix Holländer, war langjährige künstlerische Mitarbeiterin und persön liche Referentin von Max Reinhardt, Heinz Hilpert und Gustaf Gründgens. 51 Vgl. Brief von Auguste Mayer an EL. o. O., 24. Oktober 1950. WBR, ZPH 922a. »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 251 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar Heißler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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