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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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und Regisseur«, hielt Hermann Thimig, der den Chasuble spielte, in seinem Tagebuch fest.139 Publikum und Kritik stimmten mit ihm überein:140 »Das Burg- theater hat seinen Faschingsschlager, und Ernst Lothar hat seinen zweiten gro- ßen Erfolg in dieser Saison.« 141 Noch während der Vorbereitungsarbeit zu dieser Inszenierung wurde er vom Salzburger Landeshauptmann Josef Klaus, dem Kurator der Salzbur- ger Festspiele, gefragt, ob er als »Fachmann für das Schauspiel und Nach- folger Reinhardts« 142 in das Festspieldirektorium eintreten wolle.143 Neben Lothar würden dem Direktorium Puthon, Paumgartner, Kanz und Marboe (als Nachfolger Hilberts) angehören, Karajan als präsumtiver Nachfolger des im November verstorbenen Furtwänglers würde hingegen in den Kunstrat berufen werden. Diesem »aus hervorragenden Persön lichkeiten der interna- tionalen Kunstwelt« 144 bestehenden Rat hatte Ernst Lothar seit 1951 angehört, neben ihm gab es sechs weitere Mitglieder. 1954 wurde Gottfried von Einem zum Vorsitzenden des Kunstrats gewählt.145 Der Kunstrat war allerdings nur »als beratendes Organ« des Salzburger Festspielfonds konzipiert, außerdem hatte das Kuratorium, das den Kunstrat einsetzte, keine Entscheidungsgewalt in künstlerischen Fragen. Diese oblagen dem Direktorium. Klaus sagte Ernst Lothar nun als Direktoriumsmitglied die »völlige Autorität über die Auswahl der Stücke, der Schauspieler und der Regisseure und Schauplätze« 146 zu. Lothar wollte seiner Ernennung nur zustimmen, wenn er »in den zu befragenden Körperschaften einstimmige Bejahung« 147 fände. Nach seiner Unterredung mit Klaus war Lothar noch der Ansicht: »An sich natür lich ist es ganz unwich- tig, ob man mir vielleicht jene unbezahlte, nur Ärger und Unannehm lichkeit 139 Gerda Doublier und Fritz Fuhrich (Hg.): Hermann Thimig, S. 185. 140 Zum Beispiel: Neues Österreich, 1. 2. 1955, S. 5; Neue Wiener Tageszeitung, 1. 2. 1955; Forum, 14 (1955), S. 73 f. Vgl. dazu auch Sandra Mayer: When Critics Disagree, the Artist Survives, S. 208 – 211. 141 Friedrich Torberg: Das fünfte Rad am Thespiskarren. Theaterkritiken. Bd. 2, S. 150. 142 Brief von EL an AG. Wien, 10. Dezember 1954. WBR, ZPH 922a. 143 »[I]ch scheine nachgerade der meistgenannte Kandidat für die wenigst verliehenen Stellen zu werden, was gewiß gutgemeint, aber recht lächer lich ist«, konstatierte Lothar einige Tage vor der offiziellen Anfrage, als die Salzburger Nachrichten bereits über die mög liche Vergabe des Postens an ihn munkelten (vgl. Brief von EL an AG. Wien, 8. Dezember 1954. WBR, ZPH 922a). 144 Josef Kaut: Die Salzburger Festspiele 1920 – 1981, S. 164. 145 Vgl. Thomas Eickhoff: Politische Dimensionen einer Komponisten- Biographie, S. 178. 146 Brief von EL an AG. Wien, 10. Dezember 1954. WBR, ZPH 922a. 147 Ebd. Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 319 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar Heißler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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