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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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Im Rahmen der 10. Wiener Festwochen führte er im Akademietheater bei Schnitzlers Anatol- Zyklus Regie, seine Neuinszenierung wurde von Kritik 17 und Publikum beifällig aufgenommen und überbot mit 62 Vorstellungen den Auffüh- rungsrekord, den er dort in der vorangegangenen Saison mit dem Weiten Land selbst aufgestellt hatte.18 Nachdem die Anatol- Premiere im Akademietheater als für die Festwochen »am repräsentabelsten« 19 eingestuft worden war, kam es 1964 im Theater am Kornmarkt bei den Bregenzer Festspielen zur neuer lichen Aufführung der Lothar’schen Inszenierung, auch wurde der Zyklus 1960 beim Holland- Festival im Rahmen eines Burgtheater- Gastspiels aufgeführt.20 Die Salzburger Festspiele 1960 beobachtete Lothar skeptisch, vor allem natür- lich die Aufführungen des Jedermann, der in diesem Jahr von Wilhelm » William« Dieterle inszeniert wurde. Lothar ärgerte sich darüber, dass er 1959 dem Salzburger Festspielkuratorium als Übergangslösung gut genug gewesen sei, man ihm aber eine zweite Inszenierung 1960 verweigert habe: »Nun, ich habe nachgegeben, was man nie soll, und die Folge kann nur sein, daß der Herr Dieterle entweder dafür gelobt wird, was von mir ist, oder deswegen getadelt wird, was von mir ist – was beides für mich gleich schlecht ist.« 21 Dieterle war Lothar zunächst als »Zwischenlösung« präsentiert worden, wollte doch die Festspielleitung Werner Düggelin für eine Neuinszenierung des Jedermann 1961 engagieren.22 Nach »der endgültigen Absage von Ernst Lothar« 23 ging es darum, den Jedermann im Som- mer 1960 überhaupt zu ermög lichen. An den Präsidenten der Salzburger Fest- spiele Heinrich Puthon, den er als »Churchill Salzburgs« bezeichnete, schrieb Lothar diesbezüg lich Anfang des Jahres: [I]ch hatte nicht gewußt, daß Herr Dieterle keine »Zwischenlösung« für 1960 sei […]. Für eine Dauer- Lösung aber schien mir meine von Euch und einem Teil der Presse im Sommer »verstaubt« bzw. äußerst erneuerungsbedürftig empfundene » Jedermann«-Inszenierung nicht geeignet. Daher fand ich es selbstverständ lich, daß alles, was in dieser Inszenierung nicht von Reinhardt und Hofmannsthal, sondern 17 Vgl. etwa: Express, 13. 6. 1960; Arbeiter- Zeitung und Die Presse vom 14. 6. 1960; Wochenpresse, 18. 6. 1960; Die Zeit, 29. 7. 1960, S. 5 f.; Forum, 79 – 80 (1960), S. 286 f. 18 Vgl. Bundespressedienst (Hg.): Österreichisches Jahrbuch 1961, S. 229. 19 Die Bühne, 22 (1960), S. 6 f. 20 Vgl. Brief von G. J. van Leersum (De Koninklijke Schouwburg) an EL. s’Gravenhage, o. D. [Oktober 1960]. WBR, ZPH 922a. 21 Brief von EL an AG. London, 10. Februar 1960. a. a. O. 22 Für das Jahr 1961 wurde dann aber Gottfried Reinhardt als Jedermann- Regisseur eingeladen. 23 Die Bühne, 16 (1960), S. 28. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten«338 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar HeiĂźler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, RĂĽcktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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