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Ernst Lothar - Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
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stolz auf mich ist, vergeht fast kein Tag, wo er mir mit Nennung meines Namens nicht neue Feinde macht.« 112 Tatsäch lich fanden es einige befremd lich, dass Lothar Theaterkritiken über Aufführungen des Burgtheaters verfasste, obwohl er eine Pension von dem Haus erhielt und seine Frau dort nach wie vor auftrat.113 Mit seinem Eintritt in die Express- Redak tion zusammen fiel der Abschluss eines seit drei Jahren laufenden Vorhabens. Ernst Haeusserman hatte Lothar im Frühjahr 1960 wissen lassen, dass der Fischer Verlag eine Dramatisierung der Schnitzler’schen Novelle Lieutenant Gustl durch ihn »brennend« wolle, auch würden sich ihm damit »auf der Bühne und im Film große Chancen« bieten.114 Haeusserman schlug vor, dass Lothar die Bearbeitung nach eigenem »Szena- rium« vornehme und im Untertitel darauf hinweise, dass sie »nach Motiven der gleichnamigen Novelle von Arthur Schnitzler« aufgebaut sei.115 Lothar verein- barte daraufhin ein Treffen mit Heinrich Schnitzler, um zu »sehen, ob das die Mühe lohnen könnte, die es machen würde« 116. Er setzte sich auch mit dem Zweiten Präsidenten des Kuratoriums des Dorotheums, dem Oberstleutnant a. D. Josef Seifert, in Verbindung, um für seine Leutnant Gustl- Dramatisierung Auskunft über den »Ablauf eines ehrenrät lichen Verfahrens für einen Oberoffi- zier (Leutnant) der alten k. u. k. Armee um die Jahrhundertwende« zu erhalten. Sechs Fragen beantwortete Seifert ihm zu dem Regiment der Deutschmeister, dem Ehrenrat, dem Verlust der Charge, der schrift lichen Berufung beim Kom- mandanten, über den Berufungsehrenrat und dessen Beschlussmuster sowie über die Verletzung der Standesehre. Er machte ihn auch darauf aufmerksam, dass er bei seiner Bearbeitung der Novelle bezüg lich »mancher Dinge eine besondere dichterische Lizenz« 117 benötigen werde. Ende 1960 scheint Lothar seine Dramatisierung fertiggestellt zu haben,118 hatte also die Arbeit, die ihm seit 1953 im Kopf herumschwirrte und für die er 112 Brief von EL an AG. Wien, 16. Januar 1963. WBR, ZPH 922a. 113 Vgl. dazu Brief von Curt Riess an AG. Scheuren auf der Forch, 28. April 1964. a. a. O. 114 Vgl. Brief von EL an AG. Wien, 13. April 1960; Brief von Ernst Haeusserman an EL. Wien, 24. Juni 1960. a. a. O. 115 Vgl. Brief von EL an AG. Wien, 17. April 1960. a. a. O. 116 Brief von EL an AG. Wien, 15. April 1960. a. a. O. 117 Vgl. Briefe von Josef Seifert an EL. Wien, 9. Juni (mit Beilage über Ehrenrat für Oberoffiziere) und 17. Juni 1960. a. a. O. 118 Vgl. Brief von EL an Ernst Benedikt. Salzburg- Morzg, 16. Juli 1961. WBR, H. I. N. 186936. Siehe auch Brief von EL an AG. Wien, 2. November 1960. WBR, ZPH 922a. – Anscheinend reichte Lothar seine Bearbeitung bei einem (Dramatiker-)Wettbewerb ein. Es gab 700 Ein- reichungen; nach der von Dramaturgen vorgenommenen Sichtung kamen 140 in die nähere 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten«354 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ernst Lothar Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Ernst Lothar
Subtitle
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Author
Dagmar Heißler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20145-8
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
484
Keywords
österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
Category
Biographien

Table of contents

  1. 1. Einleitung 9
  2. 2. Quellenlage 15
    1. 2.1 Primärquellen 15
    2. 2.2 Sekundärquellen 16
  3. 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
  4. 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
    1. 4.1 Kritiker und Kulturfunktionär 53
    2. 4.2 Gegenseitigkeitskorruption und »unerwünschtes Schrifttum« 63
    3. 4.3 Ein »starkfäustiger Ankläger« der Gesellschaft? 79
    4. 4.4 »Des Burgtheaters Sonntagsregisseur« 88
  5. 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
  6. 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
    1. 6.1 Emigrant 135
    2. 6.2 Eine »Österreichische Bühne« in New York 150
    3. 6.3 College-Dozent 174
    4. 6.4 »Amerikanischer« Bestsellerautor 193
    5. 6.5 Tätigkeiten in Exilorganisationen und Vorbereitungen zur Rückkehr nach Österreich 213
  7. 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
    1. 7.1 »Als Allgewaltiger in Wien«: Amerikanischer Kulturoffizier 243
    2. 7.2 »Literatur-, theater- und Österreich-belastet« 266
  8. 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
    1. 8.1 »Amerikanischer Söldling, Kommunist, Reinhardt- und Hofmannsthal-Schänder«? 293
    2. 8.2 Burgtheaterkrise und Salzburger Festspiele 311
    3. 8.3 Vorstandsmitglied des Wiener P. E. N.-Clubs, Ehrenmitglied der Concordia, Rücktritt als Salzburger Schauspielchef 321
  9. 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
    1. 9.1 Panorama eines österreichischen Schicksals 335
    2. 9.2 Ehrungsreigen 344
    3. 9.3 Der letzte Vorhang 361
  10. 10. Schluss 373
  11. Literaturverzeichnis 385
  12. Anhang 415
  13. Bibliographie Ernst Lothar 415
  14. Selbstständige Publikationen 415
  15. Unselbstständige Publikationen 421
  16. Inszenierungen 464
  17. Zeittafel 467
  18. Personenregister 473
  19. Werkregister 478
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