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32 hoheitliche
Einrichtungen privatrechtliche
Einrichtungen extraterritoriale
Initiativen
Forschung Hochschul-Institute,
Bundesanstalten etc. kooperative Institute,
Labore, Think Tanks
etc.
Lehre Hochschulen,
Volkshochschulen
Ressourcen-
vergabe (Forschungsrat),
Theodor Körner
Stiftung Notring, VKF Fulbright
Commission,
Rockefeller,
Ford Foundation
Interessen-
vertretung ÖUK, Akademischer
Rat, ÖH,
Rektorenkonferenz Notring, VKF,
Zentralrat, ÖCV,
BSA
Darstellung 4: Zuordnung wissenschaftlicher Einrichtungen nach Aufgabengebiet38
In zeitgenössischen Analysen zur Situation der Wissenschaften in Österreich (Grill/
Hölzenbein 1952; Dallinger 1957; Pietsch 1958) wurde in erster Linie der Mangel
an Geld moniert. Aufschlussreicher als diese wohl bis heute zum Standardreper-
toire gehörende Klage ist der Hinweis auf die unklare Aufgabenverteilung unter
den schon bestehenden Forschungseinrichtungen. Insbesondere die verhältnismä-
ßig gut dotierten Hochschulinstitute würden sich, so der Vorwurf, oft ohne Not in
die bezahlte Auftragsforschung begeben. Damit zögen sie die ohnehin bescheide-
nen Zuwendungen der Privatwirtschaft von außeruniversitären Forschungsinsti-
tuten ab und vernachlässigten ihr eigentliches Metier, die Grundlagenforschung.
Vollkommen fehlen würde die Koordination der Vergabe von Ressourcen, woraus
das mangelnde Interesse an Wissenschafts- und Forschungsförderung von nicht-
staatlicher Seite resultierte.
„Eine der wichtigsten Aufgaben wäre die richtige Verteilung der zur Ver-
fügung stehenden Mittel, die Vermeidung von Doppelgleisigkeiten, vor
allem aber die Weckung des Interesses der Industrie als einen [sic!] lebens-
notwendigen Faktor für die industrielle und wirtschaftliche Entwicklung.“
(Dallinger 1957, 154)
Mangelnder Koordinationswille fand seinen Ausdruck in der doch großen Zahl an
Interessenvertretungen und Organisationseinheiten. Profiteure dieser institutio-
nellen Fragmentierung waren die Hochschulen, die ohnehin einige unschätzbare
Vorteile hatten: Ihnen waren als einzigen Einrichtungen in größerem Umfang
fixe wissenschaftliche Planstellen (Professuren, Assistenzen) zugewiesen, was
eine längerfristige Planung ermöglichte. Außerdem hatten sie durch das Prop-
rium der wissenschaftlichen Lehre auch erheblichen Einfluss auf die Nachwuchs-
ausbildung.
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
- Subtitle
- Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
- Author
- Thomas König
- Publisher
- StudienVerlag
- Location
- Innsbruck
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-7065-5088-8
- Size
- 15.8 x 23.9 cm
- Pages
- 190
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- Geleitwort 7
- Vorwort 11
- 1. Einleitung 13
- 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
- 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
- 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
- 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
- 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
- 7. Schluss 117