Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Page - 34 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 34 - in Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“

Image of the Page - 34 -

Image of the Page - 34 - in Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“

Text of the Page - 34 -

34 „daß die kooperativen Forschungsinstitute, deren Leiter vielfach Hoch- schullehrer sind, auf die engste Zusammenarbeit mit den jeweiligen Hoch- schulen den größten Wert legen, da sie nicht daran denken, als Konkurren- ten der Hohen Schulen, deren sinnvolle Ergänzung sie sind, aufzutreten.“ (Presseaussendung des VKF, zit. n. ebd.) Zwischen dem VKF und den Technischen Hochschulen ging es wohl um Eitelkei- ten und Interessenansprüche bestimmter Professoren. Das Konkurrenzverhältnis zwischen dem Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und den Hochschulen war dagegen nie Gegenstand einer publizistischen Konfrontation. Nach seiner Wieder- gründung 1945 vor allem von sozialpartnerschaftlichen Verbänden finanziert, eta- blierte sich am WIFO rasch eine keynesianisch inspirierte Wirtschaftsforschung, die sich deutlich von der an den österreichischen Hochschulen gelehrten „Aus- trian School“ unterschied. Das Naheverhältnis zu Trägern der Wirtschaftspolitik prägte auch die Forschungsausrichtung: Der Schwerpunkt lag auf angewandter Forschung und Politikberatung. Junge Ökonomen, die an der Anwendung neuer wirtschaftswissenschaftlicher Theorieansätze interessiert waren und damit unter den Honoratioren an den Hochschulen eher unangenehm aufgefallen sein dürf- ten, fanden am WIFO Platz. Die Abneigung zwischen WIFO-Mitarbeitern und den Hochschulprofessoren basierte wohl auf Gegenseitigkeit: Die einen schätzten die wirtschaftswissenschaftliche Kompetenz an den Hochschulen wohl zu Recht nur als mäßig ein, die anderen neideten dem Verein seine quasi-amtliche Position (Streissler 1973). Auf personelle Überschneidungen mit den Hochschulen griff aber auch das WIFO zurück, wenn auch nur im repräsentativen Bereich: Ein Uni- versitätsprofessor; Hans Mayer, fungierte in den ersten Jahren als Vizepräsident des Instituts (Mayer 1952, 265). Ein Indikator dafür, wie gut es gelang, neue wissenschaftliche Themenstellun- gen und Wissenschaftsgebiete zu integrieren, waren institutionelle Neugründun- gen. Als Platzhirsche waren die Hochschulen den staatlichen Stellen gegenüber in einer besonderen Verhandlungsposition; sie konnten den formalen Antrag zur Einrichtung einer neuen Forschungseinheit stellen. Die wenn auch nur sachte Expansion des Wissenschaftsbetriebs im Untersuchungszeitraum fand daher ins- besondere durch den Ausbau der Hochschuleinrichtungen – Lehrkanzeln und Ins- titute – statt. An der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien verdreifachte sich im Lauf der 1950er Jahre die Zahl der Institute (1949/50: fünf Institute, 1964/65: 18 Institute); deutlich langsamer ging es an der philosophi- schen Fakultät (1949/50: 47 Institute, 1964/65: 53 Institute).40 Anfang Februar 1956 beschloss das Professorenkollegium der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät in Wien, einen „Antrag auf Errichtung eines Ins- titutes für Wirtschafts- und Sozialpolitik“ an das Bundesministerium für Unter- richt zu stellen.41 Es sei, so hieß es in dem Antrag, „unerlässlich, dass das Institut für Wirtschafts- und Sozialpolitik auch eine eigene kleinere Bibliothek hat, die den speziellen Aufgaben der angewand- ten Forschung auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialpolitik dienen
back to the  book Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“"
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Subtitle
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Author
Thomas König
Publisher
StudienVerlag
Location
Innsbruck
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Size
15.8 x 23.9 cm
Pages
190
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich