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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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71 the misunderstandings under reference could be avoided since the Ameri- can scholars would not be confronted with the problem to adjusting to an entirely different educational system. The remaining time could be used for research work.“64 An dieser Stelle wandte Gerald Schwab, der Treasurer der Fulbright Commission und Mitarbeiter der US-Botschaft, ein, „that, if the Commission accepts research scholars only with the idea of having them lecture occasionally, Austria would fail to get those scholars she is interested in i.  e. scholars in the fields of American language and liter- ature, social sciences, etc. since the interest of scholars applying for research grants to Austria lies on other fields which will not be of interest to the universities for lecturing activities.“65 Schwab unterstellte hier elegant, dass die Ziele der Verantwortlichen des Fulbright Program in Washington mit jenen der österreichischen Hochschulverwaltung identisch seien. Angesichts der notorischen Unfähigkeit bzw. des Unwillens, sich mit den wissenschaftlichen Gästen näher zu beschäftigen, können wir das zwar in vielen Fällen bezweifeln. Drimmels neuerlichem Vorstoß war aber der Wind aus den Segeln genommen. Gleichzeitig wusste auch Porhansl zu berichten, dass es ähnliche Probleme mit der US-Visiting Lecturers-Kategorie in vielen anderen europäischen Fulbright Kommissionen gebe. Das Department of State habe daher vorgeschlagen, in Zukunft mehr Geld für die Kategorie der Research Scholars zu reservieren. Diese Änderung werde erstmals mit dem Programmjahr 1959/60 umgesetzt werden können.66 Angesichts der Tatsache, dass die amerikanischen GastprofessorInnen der Kom- mission bisher viele Unannehmlichkeiten gemacht hatten, wäre das eine gute Gele- genheit gewesen, diese Kategorie in Zukunft auf Sparflamme zu drehen. Allerdings weisen die Proposals aus den verbleibenden Programmjahren im Untersuchungs- zeitraum nicht auf eine Verschiebung zur Kategorie der Research Scholars hin. Im Gegenteil: Als nun aufgrund steigender Lebenserhaltungskosten und eines gleich bleibenden Budgets die Zahl der verfügbaren Positionen regelmäßig gekürzt werden musste, bekräftigte die Kommission explizit, „that the services of the U.S.-Visiting lecturers have been of greatest value to the overall aims of the program in Austria.“67 Dieses vor dem Hintergrund der bisherigen Darstellung überraschende Bekenntnis dürfte zwei Gründe gehabt haben. Die Fulbright-Programmatik drehte sich im Laufe der 1950er Jahre in eine Richtung, die mit einer inhaltlichen Ent- wicklung an österreichischen Universitäten gewissermaßen konvergierte – oder zumindest nicht damit übers Kreuz stand. Nach 1955 wurde der Schwerpunkt auf die Social Sciences pragmatisch aufgeweicht und durch einen Fokus auf American Studies ersetzt. Was verwandt schien zu den geisteswissenschaftlichen Fächern, war an österreichischen Hochschulen allenthalben einfacher zu platzieren als neue sozialwissenschaftliche Fächer wie Politikwissenschaft und Soziologie. Außerdem ließ ein Mehrbedarf insbesondere in der englischen Philologie selbst die Professo-
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Subtitle
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Author
Thomas König
Publisher
StudienVerlag
Location
Innsbruck
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Size
15.8 x 23.9 cm
Pages
190
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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