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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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72 renkurien einen Nutzen an wissenschaftlichen Gästen in diesem Feld erkennen. Und es wurde gestattet, dass sich österreichische Professoren ihrer Netzwerke in den USA bedienten, um gezielt Vortragende einzuladen.68 Damit konnte die Akzeptanz des Programms bei Aufrechtherhaltung seiner Programmatik (und ins- besondere des damit verbundenen Auswahlverfahrens) sukzessive erhöht werden. Noch wichtiger aber war, dass sich die Kommissionsmitglieder selbst inzwi- schen auf die vom BFS aufgesetzte und unnachgiebig vertretene Programmatik des Austauschs festgelegt hatten. Das ist am besten an der Person Heinrich Drimmels zu beobachten. Drimmel hatte immer am deutlichsten seine Wünsche deponiert. Zwischenzeitlich hatte er bereits seine Anleihe am britisch-österreichischen Aus- tauschmodell modifiziert. Nun machte er über seinen Sektionschef Franz Hoyer in der letzten Kommissionssitzung der USEC/A einen weiteren Vorschlag: „To ensure the successful continuation of the program Dr. Hoyer proposed on behalf of Minister Drimmel, that a substantial raise of the maintenances for lecturers be considered if such a measure would assure the recruitment of highly qualified candidates. It was understood that the number of awards would then have to be reduced.“69 Das vordringliche Ziel des Ministers war es, prominente, namhafte Personen aus dem US-amerikanischen Wissenschaftsbetrieb nach Österreich zu bekommen. Insofern blieb Drimmel seiner Linie treu. Er hatte nun aber seinen Anspruch von einer substantiellen Änderung des US-Visiting Lecturer-Programms hin zu einer Verbesserung der bestehenden Programmstrukturen verschoben. Das Beispiel Drimmel macht also die (langsame) Anpassungsbereitschaft unter den österrei- chischen Mitgliedern der Kommission deutlich. Die Adaptierungen des Wissen- schaftsbetriebs waren subtile Prozesse, die das Fulbright Program als Soft-Pow- er-Instrument der Supermacht USA stimulierte. Umgekehrt waren Anpassungen des US-Visiting Lecturers-Programms nur dann möglich, wenn sie auf technische, nicht aber auf programmatische Änderungen zielten. Unter Gewährleistung eines gewissen Verhandlungsspielraums blieb das BFS den Grundsätzen des Programms treu und wusste diese durchzusetzen.
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Subtitle
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Author
Thomas König
Publisher
StudienVerlag
Location
Innsbruck
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Size
15.8 x 23.9 cm
Pages
190
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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