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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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121 rische Innovation dar, nicht zuletzt weil die Fulbright Commission in Wien über ein verhältnismäßig großes Budget verfügte. Wir haben weiters gesehen, wie das Programm das Verfahren des Lehrenden- und Forschendenaustauschs auf neue Beine stellte. Und wir haben gesehen, wie das Programm aktiv für einen Transfer amerikanischer Wissenschaftspraktiken eingesetzt wurde. Der Wissenschaftsbetrieb hat sich seit den 1960er Jahren fast bis zur Unkennt- lichkeit weiterentwickelt. Das trifft auf auf den kleinen Subbereich des Academic Exchange zu, der heute in überwiegendem Maße kein Gegenstand der Kulturdi- plomatie mehr ist, sondern seit der „Managerial Revolution“ an den amerikani- schen Universitäten und Colleges (Rourke/Brooks 1966; auch Birnbaum 2000, 24) – ein Geschäft. Ein Bonmot, dem wir auf Konferenzen zuweilen begegnen, spricht vom erfolgreichen Versagen des frühen Fulbright Program. Versagt habe es, weil es seine kulturdiplomatischen Ziele nicht erreicht habe; doch zugleich habe es der internationalen Integration der (und der Etablierung neuer Praxisformen in den) Wissenschaften enorm geholfen. Dieses Bonmot bezieht sich recht ahistorisch auf die Auswirkung des Programms auf unsere heutige Zeit. Unsere Exploration hat jedoch, für den Zeitraum der ersten 15 Jahre des Ful- bright Program, eher das Gegenteil ergeben: Die Integration der Wissenschaften war eher beschränkt, trotz einiger Anstrengungen. Dagegen waren kulturdiplo- matische Effekte des Programms durchaus gegeben, was allein daraus abgelesen werden kann, dass ein Amerika-Aufenthalt unter ehrgeizigen und talentierten NachwuchswissenschaftlerInnen schnell als entscheidender Schritt für die weitere Karriere wahrgenommen wurde. Sie waren es dann vor allem, die die Integration der Wissenschaften unter Ausrichtung auf die in den USA kennengelernten Stan- dards und Praktiken tatsächlich betrieben. Zuerst kulturdiplomatische Effekte und daraus folgend integrative Wirkung in den Wissenschaften: Wir sollten an diese Reihenfolge denken, wenn wir die Wirkungsweisen des Fulbright Program betrachten.
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Subtitle
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Author
Thomas König
Publisher
StudienVerlag
Location
Innsbruck
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Size
15.8 x 23.9 cm
Pages
190
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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