Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Page - 144 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 144 - in Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“

Image of the Page - 144 -

Image of the Page - 144 - in Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“

Text of the Page - 144 -

144 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 1 AUW, Sachakten der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät Cur 285/I, Dek.Zl. o.  A., 19.3.1958. 2 Es ist durchaus fraglich, ob wir für die Phase der ersten zwei Jahrzehnte der Zweiten Republik in Österreich überhaupt von einer Wissenschafts- und Hochschulpolitik im engeren Sinne spre- chen können. Siehe dazu etwa Fischer-Kowalski (1974) und Steingress (1980); Besseneyi/Melchior (1996, 173) fassen wie folgt zusammen: „In den ersten beiden Jahrzehnten [der Zweiten Republik, Anm. T.  K.] kann man […] von einer Selbstbeschränkung des Staates gegenüber den Universitä- ten und einer Pattsituation zwischen Hochschulpolitik und Universität sprechen. […] Der Staat beschränkte sich auf die nötigsten Investitionen zum Wiederaufbau der Kapazitäten […].“ Siehe auch König (2012). 3 Unter Denkkollektiv können wir auch „gesellschaftlich vorübergehend konventionalisierte Deu- tungsfiguren“ (Keller 2004, 104) verstehen. 4 Die Begriffe der inneren und der äußeren Autonomie stammen von Richard Meister (1953, 3), der grauen Eminenz des Wissenschaftsbetriebs der 1950er Jahre. 5 Als der Notring später beschloss, den jährlich wechselnden Vorsitzenden im Folgejahr jeweils zum stellvertretenden Vorsitzenden zu machen (ÖHZ 1954, Jg. 6/15, 5), perfektionierte man die Nach- bildung nur, indem man die Funktionsweise des als Vorbild dienenden Rektors (bzw. Dekans) vollständig übernahm. Auch dieser war ja nach seiner eigentlichen Amtsperiode automatisch noch für ein Jahr Prorektor (bzw. Prodekan). 6 RGBl. 63/1873, § 4. Wobei die Zahl der außerordentlichen nicht größer sein durfte als die Hälfte der Zahl der ordentlichen Professoren (ebd., § 5). 7 Alle Zitate von ebd., §§ 5–6. Diese reduzierte Beteiligung wird wie folgt festgehalten: „Gegen das Ende des Studienjahres beruft der Decan sämmtliche Lehrer, mit Einschluß aller Privatdocenten und der Lehrer im engeren Sinne […], zu einer allgemeinen Versammlung, in welcher die Wün- sche und Anträge aller Gegenwärtigen in Betreff des Unterrichtes und der Disciplin vorzubringen und zu besprechen sind.“ (Ebd., § 17.) 8 BGBl. 154/1955, §§ 6–7 und 21–54. Das HOG definierte noch eine Reihe anderer Dinge, etwa die verschiedenen Kategorien wissenschaftlichen Personals (ebd., §§ 8–19), die Dienststellen der Hochschulen und ihre Forschungs- und Lehreinrichtungen (§§ 55–62), die akademischen Ehren- titel (§§ 63–67) und die schon erwähnten Interessenvertretungen der Hochschulen, Rektorenkon- ferenz (§ 68) und Akademischer Rat (§ 69). 9 „Damit ist gemeint, dass das Personal in einer scharf ausgeprägten Hierarchie angeordnet ist (Linie), die gesamte Universität aber aus vielen nebeneinander existierenden und miteinander wenig integrierten Linien besteht (Disziplinen).“ 10 Ähnlich in Bezug auf die ÖAW Feichtinger/Uhl (2005). 11 Eine eingehendere Untersuchung zu diesem Thema in Bezug auf die Geschichtswissenschaftler liefert Heiß (1996). 12 Meister variierte diese Geschichte gern, indem er gelegentlich ein drittes Ereignis hinzufügte, näm- lich die „Begeisterung der denkwürdigen Versammlung vom 12. März 1848“, wo erstmals „das Palladium der Lehr- und Lernfreiheit erkämpft“ worden sei (Meister 1949, 88). 13 Ähnliche kritische Beiträge zum Hochschulsystem, allerdings mit geringerer analytischer Tiefen- schärfe, lieferten in jenen Jahren etwa Heinz Fischer (1965) und Rothschild (1967). 14 Der Regierung standen (von mehreren Überleitungsgesetzen flankiert) zwei juridische Instru- mente zur Verfügung. Während das Kriegsverbrechergesetz Kriegsverbrecher und hohe NS-Funk- tionäre vor Volksgerichten strafrechtlich verfolgte, schrieb das Verbotsgesetz die Registrierung ehemaliger Nationalsozialisten vor (Kaindl-Widhalm 1990, 21). 15 Detailstudien zur Politik der Entnazifizierung stellen, im Fall der Wiener Psychologie, Benetka (1998) bzw., im Fall des Wiener Anatomischen Instituts, Arias (2004) dar. 16 Dass Kozlik im Jahr 1938 selbst die Option zum aktiven Opportunismus hatte und sich explizit dagegen und damit für die Emigration entschied (Fritzl 2004, 37), dürfte nicht nur seine Diagnose- fähigkeit geschärft haben, sondern zumindest teilweise auch seine Schwierigkeiten erklären, sich im postnazistischen Österreich wieder einzuleben.
back to the  book Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“"
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Subtitle
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Author
Thomas König
Publisher
StudienVerlag
Location
Innsbruck
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Size
15.8 x 23.9 cm
Pages
190
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich