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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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156 65 Projekte im Bereich American Studies wurden kaum vorgeschlagen und noch seltener mit Namen versehen; hier verließ man sich verständlicherweise mehr auf die Expertise der amerikanischen Stellen. Zu den angeführten Namen in Darstellung 13: Leland P. Bradford wird in Klammern genannt, weil sein Name in dem Projekt als Referenz diente. Franz H. Mueller wurde insgesamt dreimal zur Bewerbung für eine Gastprofessur vorgeschlagen. Mit „Edward März“ dürfte wohl der spätere Leiter der Wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der Wiener Arbeiterkammer, Eduard März, gemeint gewesen sein, der damals auf dem Sprung zurück nach Wien war. 66 Quellen: AdR, BMfU 2A, Kartons 172 u. 173; AUW, Sachakten der Rechts- und Staatswissenschaft- lichen Fakultät Cur 373/a. Eigene Zusammenstellung. Anm.: kursiv: tatsächlich platzierte Gastpro- fessoren; Projekt: Bezeichnung folgt Angabe im Antrag; Zeitraum 1954/55 bis 1959/60. 67 USEC/A, Minutes of Commission Meeting #15, 18.6.1953, 3. 68 USEC/A, PA US 1953–54 Eric F. Goldman, 24.8.1953. 69 Goldman hatte eben ein Buch veröffentlicht, das sich schnell als Kassenschlager erweisen sollte und den Bancroft Prize for distinguished American History gewann (Goldman 1952). Zum Zeit- punkt der Veröffentlichung war er Professor an der Princeton University. Später wurde Goldman zum Präsidenten der Society of American Historians gewählt. 70 Jene Dokumente, die im Personalakt von Goldman selbst stammen, unterstützen die sonst geäu- ßerte Meinung seiner Arroganz nicht: Ein Brief an Leo Hibler, Leiter des Dolmetsch-Instituts, war freundlich und zuvorkommend: „I look forward very much to meeting you and your colleagues and to the work in Vienna.“ (USEC/A, PA US 1953–54 Eric F. Goldman, 8.8.1953, 2.) 71 USEC/A, PA US 1953–54 Eric F. Goldman, 23.11.1953. Die Beschwerden sind in einem Memo- randum aufgeführt, das von Wilhelm Schlag angelegt wurde, offenbar um die Probleme rund um Goldmans Gastaufenthalt zu dokumentieren. Es endet mit dem Satz: „In several discussions […] Dr. Schlag gained the impression that Prof. and Mrs. Goldman found it very difficult to adjust to the standard of living in Austria.“ (Ebd.) 72 USEC/A, PA US 1953–54 Eric F. Goldman, 25.11.1953. 73 USEC/A, Minutes of Commission Meeting #16, 25.11.1953, 7. 74 USEC/A, PA US 1953–54 Eric F. Goldman, 24.8.1953, 2. 75 Quellen: siehe Anhang, Darstellung 17. Eigene Zusammenstellung. Die Tabelle umfasst den Zeit- raum 1951/52 bis 1963/64. Aufgeteilte Aufenthalte sind je Hochschule unter „geteilt“ angeführt. „Andere“ umfasst die Tierärztliche Hochschule, die Musikakademie und die Österreichische Nationalbibliothek. 76 Hier wurden alle Projekte, die sich mit gesellschaftlichen Zusammenhängen beschäftigten, als sozialwissenschaftlich gezählt. 77 Für drei Personen ließen sich keine Institutionen ausmachen, eine vierte Person war zum Zeit- punkt ihrer Bewerbung bereits emeritiert. 78 Zweifachnennungen hatten noch Auburn University (Alabama), New York University, Pomona College (California), Princeton University, Southern Illinois University, University of California Los Angeles, University of Illinois, University of Minnesota, University of Texas, Western Reserve University (Cleveland) und Yale University (siehe auch Darstellung 17). 79 Im Fall der Research Scholars betrug das durchschnittliche Alter 42 (n = 67). Jeweils eine Person wurde aufseiten der Visiting Lecturers sowie der Research Scholars nicht erfasst, da ihr Personalakt nicht vorhanden war. 80 Angaben dazu liegen nur stichprobenartig vor. Die Professoren an der rechts- und staatswissen- schaftlichen Fakultät der Universität Wien waren während des gesamten Untersuchungszeitraums im Durchschnitt weit über 50 Jahre alt (vgl. König 2011). 81 Die Reise nach Österreich fand ja insbesondere in den ersten Programmjahren unter Umständen statt, die im Vergleich zu heute als umständlich, langwierig und zuweilen sogar widrig zu bezeich- nen sind. Bis 1955 war das Land von vier Mächten besetzt (von denen eine in wachsender Konfron- tation zu den USA stand). Die Überfahrt nach Europa dauerte rund zwei Wochen. Dort war die Infrastruktur zerrüttet. Immerhin wird aus den Berichten der Fulbright Grantees deutlich, dass die Annehmlichkeiten des Lebens zum Ende des Untersuchungszeitraums stiegen – gemeinsam mit den Lebenshaltungskosten. Ein Gutteil der Tagesarbeit des Sekretariats der Fulbright Commission ging übrigens in die Vorbereitung und Betreuung der Aufenthalte der wissenschaftlichen Gäste – von der Suche nach geeigneten Unterkünften über Reisemodalitäten bis hin zum Kopieren von Lehrmaterial der Gastprofessoren.
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Subtitle
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Author
Thomas König
Publisher
StudienVerlag
Location
Innsbruck
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Size
15.8 x 23.9 cm
Pages
190
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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