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160 34 USEC/A, PA US 1962–63 US-Visiting Lecturer G, Final Report, 7.
35 Rosenmayr war Mitte der 1950er noch ein Sonderfall. Den Hintergrund der Ausführung in die-
sem Absatz bildet neben autobiografischen Schriften Rosenmayrs (1988, 2005) auch die kritische
Auseinandersetzung von Christian Fleck (2000). Dass Rosenmayrs Beitrag nicht unterschätzt wer-
den kann, wird auch an einem erst kürzlich stattgefundenen Schlagabtausch zur Bewertung der
Geschichte der Soziologie in der Zweiten Republik deutlich, in dem Fleck und Max Haller über
Rosenmayrs Rolle streiten (Haller/Fleck 2010).
36 Mit dem Institut für kirchliche Sozialforschung, an dem Linus Grond und der schon erwähnte
Erich Bodzenta arbeiteten, existierte ab 1952 eine sozialwissenschaftliche Einrichtung, die auf der
„Anwendung der positiven Soziologie […] auf religiös-gesellschaftlichem Gebiet“ beruhte (Grond
1953, 87).
37 Frühe Initiativen empirischer Sozialforschung gingen etwa von der außeruniversitären Sozialwis-
senschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) aus.
38 Ähnlich, wenn auch polemisch punziert, spricht Christian Fleck in diesem Zusammenhang von
einem „Gesetz vom tendenziellen Fall der Reputationsrate“, wonach ein „Platzhirsch“ „jeden Anreiz
[hat], das Entstehen oder Auftreten von Konkurrenten zu behindern“ (Haller/Fleck 2010, 91).
39 Der Begriff des „Barfußforschers“ stammt von Christian Fleck (2010, 265), bezieht sich bei diesem
konkret auf die Geschichte der Soziologie in Österreich und „bezeichnet Personen, die die Sozial-
forschung nicht in formellen Ausbildungsgängen erlernten, sondern sich autodidaktisch aneigne-
ten.“ Angesichts des Fehlens von geeigneten Institutionen dürfen wir vermuten, dass das barfüßige
Lernen zu jener Zeit auch für VertreterInnen anderer Bereiche des wissenschaftlichen Spektrums
dominant gewesen sein dürfte.
40 Gemeint sind die Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft (SWS), die dem sozialdemokrati-
schen Lager zugeneigt war, und die Sozialwissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft (SWA), die auf
konservativer Seite operierte. Gegründet wurden beide Vereine Mitte der 1950er Jahre (SWA 1974;
Rosenmayr 1988, 301). Als Signifikant, der die unterschiedliche politische Positionierung der
beiden erkennbar machen sollte, diente wohl die Bezeichnung der Vereinsart: Gesellschaft versus
Gemeinschaft. In diesem kleinen Unterschied lagen dann allerdings Welten hinsichtlich politischer
Programmatik und sozialwissenschaftlicher Praxis.
41 USEC/A, PA US 1959–60 US-Visiting Lecturer F, Final Report, 6.
42 USEC/A, Annual Program Proposal 1959, 5.
43 AdR BMfU 2A, Karton 173, Zl. 44290/1/56, o.
D. In der Biografie zu Manheim von Elisabeth Wel-
zig (1997) wird über diese Episode nicht berichtet.
44 AdR BMfU 2A, Karton 173, Zl. 44290/1/56, o. D.
45 In einer frühen Besprechung zwischen Porhansl und Beamten des BMfU, des Bundeskanzleramtes
und des Finanzministeriums war noch von vier Lehrkanzeln die Rede: „an der Universität Wien,
Graz, und Innsbruck je eine Lehrkanzel für ‚American Studies‘“ und „an der Hochschule für Welt-
handel eine Lehrkanzel für ‚Economics‘“. „Der pro Lehrkanzel aufgewendete Betrag würde unge-
fähr pro Jahr 500.000 Ö.S. (sohin […] für fünf Jahre für vier Lehrkanzeln: rund 10.000.000 Ö.S.)
betragen“ (AdR BMfU 2A, Karton 174, Zl. 69672/1/60, 15.6.1960).
46 AdR BMfU 2A, Karton 174, Zl. 73570/1/60, 2.9.1960.
47 AdR BMfU 2A, Karton 174, Zl. 114551/1/60, 15.12.1960.
48 AdR BMfU 2A, Karton 174, Zl. 28278/1/61, 30.12.1960.
49 AdR BMfU 2A, Karton 175, Zl. 41636/1/61, 1.3.1961. § 58 des HOG bestimmte unter (2): „Lehr-
kanzeln werden nach Anhörung des zuständigen Professorenkollegiums (der zuständigen akade-
mischen Behörde) vom Bundesministerium für Unterricht errichtet, benannt und aufgelassen. Das
Bundesministerium […] bestimmt nach Anhörung des zuständigen Professorenkollegiums […],
welche Fächer von den einzelnen Lehrkanzeln zu betreuen sind.“
50 AdR BMfU 2A, Karton 175, Zl. 94207/1/62, 14.9.1962. Die entsprechende Regelung im ERP-Gesetz
findet sich in BGBl. 207/1962, § 4 (3).
51 AdR BMfU 2A, Karton 175, Zl. 94207/1/62, 21.9.1962.
52 AdR BMfU 2A, Karton 175, Zl. 96146/1/62, 24.9.1962.
53 AdR BMfU 2A, Karton 175, Zl. 116136/1/62, 29.11.1962.
54 AdR BMfU 2A, Karton 174, Zl. 28278/1/61, 30.12.1960.
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
- Subtitle
- Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
- Author
- Thomas König
- Publisher
- StudienVerlag
- Location
- Innsbruck
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-7065-5088-8
- Size
- 15.8 x 23.9 cm
- Pages
- 190
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- Geleitwort 7
- Vorwort 11
- 1. Einleitung 13
- 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
- 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
- 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
- 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
- 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
- 7. Schluss 117