Page - 176 - in Medienraum Diaspora - Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
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Kosmopolitische Räume 179
im Kino sieht und tags darauf vor dem zerbombten Haus ihrer Eltern in Teheran
steht (Abb. 4.8 und 4.9), sowie in jener Szene, in der Arnold Schwarzenegger in
Terminator die Wut der jungen Erwachsenen auf die sie einengende Lebenswelt
der repressiven Theokratie versinnbildlicht (Abb. 4.10 und 4.11) und damit pop-
kosmopolitische Räume kreiert, die ihre eigenen Logiken, Intelligenzen und
Kritiken generieren. Dadurch werden auch die Zusehenden mit der „history-as-it-
happens“ (Anselmi und Wilson 257) konfrontiert und müssen sich mit dem Pro-
zess der Geschichte (im doppelten Sinne der Narration und der Historie) durch
mediale Praktiken auseinandersetzen.
Abb. 4.8, 4.9, 4.10 und 4.11 Persepolis, „Godzilla, Terminator und Teheran“, Frankreich 2007
Diaspora fungiert hierbei nicht als durch gemeinsame Abstammung oder
Geschichte vorprogrammierte Entität, sondern als Raum, der immer wieder aktu-
eller Bezugspunkte bedarf, um aufrechterhalten zu werden. In diesem Sinne ist
Diaspora nicht statisch, sondern performativ und löst sich in eine Vielfalt von
Positionen, kulturellen Techniken und medial-filmischen Formen und Räumen
Medienraum Diaspora
Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
Table of contents
- 1 Einleitung 1
- 2 Diaspora/Film im Wandel 33
- 3 Verortung der iranischen Diaspora 65
- 4 Neue diasporafilmische Räume 107
- 5 Post-Diasporafilm oder Postdiaspora-Film? Ein Fazit 227
- Bibliographie 241
- Filmographie 267