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Also nix mit snobistischen Ansammlungen und „das Kleid
steht dir aber guuut, von wo hast du denn das?” Statt dessen
machen es sich die Luxemburger in einer alten Turnhalle
bequem, arangieren eine unbekannte Kommerzband und
jede Menge Alkohol – vom Supermarkt - und dann wird eben
getanzt und gefeiert.
Das ist so wie eine Disco. Nur halt eine wandernde
Disco. Und da gehts wirklich nur ums saufen. Also
in Luxemburg ist der Alkohol halt schon ein großes
Problem. (r.f.)
Sowohl Bälle als auch Getränke dort sind relativ billig und
so kann man sich mit den Halbe/ Halbe Mischungen schon
schnell mal einen Vollrausch leisten.
Luxemburger sind, was Alkohol angeht, sehr extrem. Das
hat mich teilweise wirklich schockiert. (s.s.)
Das Besondere an diesen Bällen ist aber, dass sie sich eben
nicht nur auf die Faschingssaison beschränken, sondern
wirklich jede Woche an einem anderen Ort stattfinden.
Meistens sind diese Orte eher abgelegene Dörfer, die man
sowieso nur mit dem Auto erreicht, was im Zusammenhang
mit den großen Alkoholmengen, die dort konsumiert werden
nicht gerade ein gutes Licht auf die Fahrer wirft.
Weil ich mein, bei uns ist das ja so, der, der fährt, trinkt
halt nichts, oder vielleicht 1-2 Getränke. Dort ist es so,
alle trinken und wer am wenigsten besoffen ist, fährt.
(s.s.)
Hingegen positiv zu vermerken ist, dass Luxemburger, die
generell in geschlossenen Gruppen fortgehen, dann aber
auch auf jeden warten und schauen, dass ja niemand fehlt.
Aber das ist so, wenn man zusammen weggeht, dann
geht man zusammen weg, vom Anfang bis zum Ende.
Weil bei uns ist es ja oft so, dass halt einer müde ist und
der fahrt dann und die anderen bleiben noch. Aber dort
sind eigentlich auch immer alle gemeinsam gegangen.
(s.s.)
Es wird also nicht nur auf jeden einzelnen gewartet, sondern
der dann auch noch persönlich mit dem Auto heim gebracht.
Und es war auch lustig, wenn wir auf einem Ball waren,
der vielleicht 5 Minuten von dort weg war, wo die
gewohnt haben, sind alle mit uns in die Stadt gefahren,
haben uns nachhause gefahren und sind alle wieder
zurück. Also immer so in der Kolonne. (s.s.)
Ein Auto hat mit 18 im Grunde eh fast jeder und da das Benzin
bedeutend billiger ist, ist diese teils unnötige Herumfahrerei
auch kein Problem für die Luxemburger sondern viel eher der
Ausklang eines gelungenen Abends.
Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Titel
- Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Autor
- Katharina Moser
- Datum
- 2004
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 170
- Schlagwörter
- Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal Schweden Spanien, EU, Europäische Union
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute