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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
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Österreichische Historiker 1900–1945 17 Damen in der Masse ihrer „bedeutenden“ männlichen Kollegen buchstäblich unter. Nicht alle porträtierten Personen arbeiteten als Historiker an der Erforschung und narrativen Darstellung von (mittelalterlicher oder neuzeitlicher) Geschichte. Porträtiert wurden, wie bereits erwähnt, auch Archivare, Bibliothekare, Althistoriker, Archäologen, Geografen, Kunsthistoriker, Orientalisten, Publizisten, Volkskundler und Wirtschaftshistoriker. Fragt man nach allgemeinen Aussagen, welche aus der Summe der 47 biografischen Porträts gezogen werden können, so wird – kaum überraschend – die Dominanz der Uni- versität Wien für die österreichische Geschichtswissenschaft vor 1945 deutlich sichtbar. Sie war und blieb das wissenschaftliche „Zentrum“ österreichischer Historikerinnen und Historiker mit hoher (zentripetaler) Ausstrahlungskraft. Den zweiten Rang an wissen- schaftlicher Bedeutung darf die Universität Innsbruck beanspruchen, dann folgt die Uni- versität Graz. Eine Sonderstellung muss der (deutschen) Universität in Prag zu geschrie- ben werden, während die Universität in Czernowitz (Tscherniwzi) als Ausstrahlungs- und Anziehungspunkt einen gewissen Schlusspunkt bildet. An der Universität Wien kam neben dem Historischen Seminar zwei weiteren Insti- tu tionen eine gewichtige Rolle zu, nämlich dem 1922 eingerichteten „Seminar für Wirtschafts- und Kulturgeschichte“ und dem seit 1854 existierenden „Institut für öster- reichische Geschichtsforschung“ (IÖG). Ersteres Seminar, das heute im „Institut für Wirt schafts- und Sozialgeschichte“ weiterlebt, ist leider noch nicht zum Objekt einer ausführlichen Institutsgeschichte geworden, die vor allem auch das Ziel haben sollte, den von seinem Begründer Alfons Dopsch initiierten Innovationsschub innerhalb der öster- reichischen Geschichtswissenschaft präzise zu beschreiben13. Als hochspezialisierte, mit großer Tradition behaftete Ausbildungsstätte zuvorderst für Archivare und Mediävisten kann das IÖG im deutschsprachigen und im mitteleuropäi- schen Raum einen besonderen Rang beanspruchen. Der dort praktizierte mehrsemestrige Ausbildungslehrgang schloss die Absolventen und (wenigen) Absolventinnen zu einer fes- ten Gemeinschaft von Historikern zusammen, die sich – zumal nach dem Ablegen an- spruchsvoller Übungen und Prüfungen– ihres Elitestatus bewusst waren. Zusammen mit ihren Lehrenden, deren Mehrheit aus IÖG-Absolventen bestand, wurde ein sich perma- nent selbst erneuerndes Netzwerk generiert, dessen Einfluss auf die österreichische, aber auch deutsche und böhmische bzw. tschechoslowakische Geschichtswissenschaft in wis- senschaftlichen und akademisch-organisatorischen Bereichen nicht zu unterschätzen ist. 13 Zu Dopschs Seminar siehe Pavel Kolář, Geschichtswissenschaft in Zentraleuropa. Die Universitäten Prag, Wien und Berlin um 1900 (Geschichtswissenschaft und Geschichtskultur im 20. Jahrhundert 9, Berlin 2008) 327–355 ; Thomas Buchner, Alfons Dopsch (1868–1953). Die „Mannigfaltigkeit der Verhältnisse“, in : Ös- terreichische Historiker 1900–1945. Lebensläufe und Karrieren in Österreich, Deutschland und der Tsche- choslowakei in wissenschaftlichen Porträts [1], hg. v. Karel Hruza (Wien/Köln/Weimar 2008) 155–190.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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