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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
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30 Johannes Holeschofsky senschaften auswies, der die Traditionen Sickels und Fickers erfolgreich zusammengeführt habe. Dabei hatten Santifaller und Srbik unterschiedliche Ausgangspunkte. Während Santifaller diese Tradition durchwegs selbst fortsetzen wollte, rückte Srbik von ihr ab und trachtete, Ideengeschichte im Sinne der Berliner Historiker Erich Marcks und Friedrich Meinecke zu betreiben. Allerdings weist das Spätwerk Redlichs ab 1900 schon bei oberflächlicher Betrachtung weit mehr Ähnlichkeit mit dem Srbiks auf als mit dem Santifallers. Wie Srbik verfasste auch Redlich großangelegte biografische Studien, historische Essays und Epochendarstel- lungen. Warum behandelten Santifaller und Srbik in ihren biografischen Annäherungen diesen gewichtigen Teil von Redlichs Œuvre mit derartiger Zurückhaltung ? Wollte Santi- faller hier einen Aspekt im Werk Redlichs bagatellisieren, weil er ihn ablehnte, Srbik dage- gen, weil er ihn selbst verfocht und hierbei der Erste sein wollte ? Erfolgte diese ehrerbietige Festnagelung, weil der ausgesprochen vielseitige Gelehrte in Wirklichkeit zwischen die Par- teien geraten war ? Wie weit spielte hier die Politik eine Rolle ? Und : Wie wird jemand, der zwischen die Parteien gerät, zum offensichtlich über den Parteien stehenden Monument ? In vorliegendem Beitrag soll vor allem nach möglichen Brüchen in Redlichs Spätwerk, in seiner politischen und wissenschaftspolitischen Haltung geforscht werden sowie nach Kontroversen und Konflikten, in die der Historiker geriet. Diese könnten entweder in der bisherigen Literatur ungenügend behandelt oder aber unausgesprochen geblieben sein. Meine Studie erstrebt dabei keineswegs, das bisher vorherrschende Redlich-Bild neu zu zeichnen – dies wäre auch anhand der mir zur Verfügung stehenden Quellen unmöglich. Wohl aber soll diesem Bild eine neue Facette hinzugefügt werden. 2. leBenslauf und frühe hauptwerke in den historischen hilfswissenschaften Oswald Redlich wurde am 17. September 1858 als Sohn des gebürtigen Franken und akademischen Malers Karl Redlich und der Tirolerin Anna, geborene Posch, in Innsbruck geboren. Dort besuchte er das Gymnasium, 1876 inskribierte er an der Universität Inns- bruck2 und studierte Geschichte, Germanistik und Geografie. Seine akademischen Lehrer 2 Eifrig beteiligte sich Redlich im akademischen Historikerklub der Universität Innsbruck. Vgl. Gertraud Wilf- linger, Akademische Fachvereine am Beispiel des „akademischen Historikerklubs“ der Universität Innsbruck, in : historia.scribere 3 (2011) 81–117 [http://historia.scribere.at], 2010–2011, eingesehen 26.07.2017. Der 1872 von Julius Jung gegründete Klub war von Julius von Ficker inspiriert und großdeutsch ausgerichtet. Ebd., 84 f. Er war allerdings auch für klerikale Gelehrte offen und diente auch als Plattform für kontroverse Diskussionen zwischen deutschnationalen und klerikalen Wissenschaftlern. Ebd., 93. Redlich stand dem His- torikerklub von 1876 bis 1878 vor und auch später noch als Vortragsredner zur Verfügung. Ebd., 102. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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