Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 101 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 101 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3

Bild der Seite - 101 -

Bild der Seite - 101 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3

Text der Seite - 101 -

Hermann Wopfner (1876–1963) 101 Wopfner großzügig das wissenschaftliche Arbeiten14. Ein eifriger Benutzer des Archivs war der im Frühjahr 1900 als Professor für österreichische Geschichte nach Innsbruck berufene Hans (von) Voltelini15. Wopfner verdankte ihm wertvolle Ratschläge für das juristische Studium, das er in Angriff genommen hatte. Die Wirtschaftsgeschichte hatte ihn zur Rechtsgeschichte geführt. Er schloss dieses Fach 1909 mit seiner Promotion zum Doktor der Rechte in Tübingen beim Rechtshistoriker Siegfried Rietschel ab. Rietschel fungierte dabei als einziger Gutachter16. Wopfner hatte dafür seine Monographie über die Erbleihe, die Rietschel zuvor in der Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsge- schichte wohlwollend besprochen hatte, als Doktorarbeit eingereicht17. Mit dieser Arbeit zur Erbleihe sowie einer ergänzenden Untersuchung über das Frei- stiftrecht hatte sich Wopfner bereits 1904 an der Universität Innsbruck für das Fach Wirt- schaftsgeschichte habilitiert und lehrte dort als Privatdozent. Mit Schreiben vom 29. Mai 1903 hatte er zuvor um die venia docendi für österreichische Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsgeschichte angesucht und angekündigt, fortan die histori- sche Entwicklung des deutsch-österreichischen Wirtschaftslebens, die österreichische und deutsche Wirtschaftsgeschichte allgemein sowie die Agrargeschichte zu behandeln. Der die Habilitation abschließende Probevortrag hatte am 15. Dezember 1903 stattgefunden. Die Verleihung der Venia war durch das Ministerium für Kultus und Unterreicht mit Schreiben vom 20. Januar 1904 bestätigt worden18. 1906 wurde Wopfner die Erweiterung seiner Venia auf das „Gebiet der österreichischen Geschichte“ zuteil19. 14 Zu Mayr siehe Hermann J.W. Kuprian, Bundeskanzler Michael Mayr und Tirol. Historiker – Archivar – Po- litiker, in : Tiroler Heimat 51/52 (1987/88) 109–127. 15 Zum Lehrstuhl für österreichische Geschichte vgl. Brigitte Mazohl-Wallnig, Quousque tandem … ? Das Fach Österreichische Geschichte – eine Herausforderung der männlichen Tradition, in : Geschichte und Re- gion/Storia e regione 4 (1995) 223–243. Zu Voltelini vgl. Hans Kramer, Erinnerungen an den Rechtshis- toriker Hans von Voltelini, in : FS Hans Lentze. Zum 60. Geburtstage dargebracht von Fachgenossen und Freunden (Forschungen zur Rechts- und Kulturgeschichte 4, Innsbruck-München 1969) 358–368. 16 UAT 189/411. Die mündliche Prüfung fand am 31.07.1909 statt, das Doktordiplom wurde am 06.08.1909 ausgefertigt. Rietschels Gutachten datiert vom 05.07.1909. Wir danken Nina Fehrlen-Weiss vom UAT für diese Auskunft. 17 Siegfried Rietschel, Besprechung von Hermann Wopfner, Beiträge zur Geschichte der freien bäuerlichen Erbleihe Deutschtirols im Mittelalter (Untersuchungen zur Deutschen Staats- und Rechtsgeschichte 67, Bres- lau 1903), in : VSWG 2 (1904) 327–328. 18 Hermann Wopfner, Das Tiroler Freistiftrecht. Ein Beitrag zur Geschichte des bäuerlichen Besitzrechtes (Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs 2 und 3, Innsbruck 1905 und 1906) 245–299 und 1–60. Vgl. UAI, Akten der Philosophischen Fakultät, Reihe „Habilitationsakten 1849–1945“, Habilitationsakt Hermann Wopfner. 19 UAI, Akten der Phil. Fak., Reihe Habilitationsakten 1849–1945, Habilitationsakt H. Wopfner : Gesuch Wopf- ners um Erweiterung seiner venia legendi, 14.10.1905. Die Verleihung der Venia wurde durch das Ministe- rium für Kultus und Unterreicht mit Schreiben vom 03.02.1906 bestätigt. Unter anderem hatte Wopfner
zurück zum  Buch Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3"
Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Österreichische Historiker