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110 Wolfgang Meixner und Gerhard Siegl
als außerordentlichem Professor besetzt. Zugleich fungierte Huter als Direktor des Insti-
tuts für Geschichte und Landeskunde des Alpenraumes61.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges emeritierte Wopfner 1946 nach österrei-
chischem Recht, wurde aber, da politisch unbelastet im Sinne des Verbotsgesetzes, bis
1949/50 mit der Supplierung des nach der Absetzung Helboks vakanten Lehrstuhls für
Volkskunde betraut62. Diese Stellung gab Wopfner Gelegenheit, seine wissenschaftliche
Nachfolge zu regeln. Als Fakultätsreferent verfasste er eine umfangreiche Stellungnahme
zum Besetzungsvorschlag der Lehrkanzel für Volkskunde, auf den Karl Ilg unico loco
gesetzt wurde63.
4. wissenschaftliches werk
Aus der Hand Wopfners sind 283 Publikationen dokumentiert (siehe Tabelle 1). Darun-
ter befinden sich 15 Monographien, 153 Beiträge in Sammelbänden, Zeitschriften und
Zeitungen und 115 Rezensionen. Abzüglich der zahlreichen populärwissenschaftlichen
Arbeiten und Rezensionen umfasst sein Gesamtwerk knapp 100 wissenschaftliche Publi-
kationen. Die ersten Veröffentlichungen Wopfners erschienen im Jahr 1900, die letzten
1960 (mit Ausnahme weiter Teile des Bergbauernbuches, die posthum 1995 bis 1997
herausgegeben wurden). Durchschnittlich publizierte er fünf Werke pro Jahr. Nur in den
Weltkriegsjahren war sein Output geringer. Während des Ersten Weltkriegs waren kaum
eine Handvoll kleinerer Aufsätze erschienen, während des Zweiten Weltkriegs war Wopf-
ner fast ausschließlich als Rezensent tätig. Seine produktivste Schaffensperiode lag in der
Zwischenkriegszeit.
61 Peter Goller, „… natürlich immer auf wissenschaftlicher Ebene !“ Mystifikationen. Die geisteswissenschaftli-
chen Fächer an der Universität Innsbruck im Übergang von Nazifaschismus zu demokratischer Republik nach
1945 (Innsbruck 1999) 82–88.
62 Wopfner hatte sich in einem Gutachten (Plumeshof, 04.12.1945) vergeblich für die Entlastung seines einsti-
gen Mitarbeiters eingesetzt, siehe ebd. 179–181.
63 Ilg wurde vorerst nur zum außerordentlichen Professor ernannt und erst 1961 zum ordentlichen Professor
berufen, vgl. ebd. 190–194.
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Österreichische Historiker
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
- Titel
- Österreichische Historiker
- Untertitel
- Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
- Band
- 3
- Autor
- Karel Hruza
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20801-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
- Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
- Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
- Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
- Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
- Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
- Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
- Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
- Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
- Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
- Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
- Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
- Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
- Abkürzungsverzeichnis 607
- Abbildungsnachweis 610
- Personenregister 611
- Autorinnen und Autoren 625