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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 129 -
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Hugo Hassinger (1877–1952) 129 1918–1931 : Deutschtum, Schweiz, Tschechoslowakei, Geographie und Geschichte Hassinger war als Deutschnationaler vom Zusammenbruch der Habsburgermonarchie und der Aufteilung der deutschsprachigen Bevölkerung auf viele Staaten erschüttert. In dieser Zeit setzte er sich in mehreren Abhandlungen für eine Produktion von Volks- tumskarten ein. Die Visualisierung unterschiedlicher Völker und Sprachen war ein The- mengebiet, dem sich die Wiener Kartenverlage Freytag & Berndt und Artaria sowie das Staatsamt für Äußeres 1918 und 1919 im Zuge der Pariser Friedensverhandlungen zu- wandten. Diese Karten hatten vor allem zum Ziel, die Bevölkerung auf die Zersplitterung des Deutschtums und die ethnische Zusammensetzung der neu entstandenen Staaten in Südosteuropa aufmerksam zu machen. Hassinger meinte, dass es die „Pflicht eines jeden Gebildeten sei, sich die genaue Kenntnis der räumlichen Verteilung der Völker anzueignen, um den großen politischen Entscheidungen nicht kritik- und verständnis- los gegenüberzustehen“24. Auch in seinem Artikel „Bemerkungen über die Südostgrenze des deutschen Siedlungsgebietes“ plädierte er für eine „genaue Kenntnis der Grenzen des deutschen Siedlungsgebietes“25 und tadelte manche Volkstumskarten, welche „die Ver- hältnisse in Südosteuropa nicht immer exakt zur Darstellung“26 bringen. 1918 verließ Hassinger Österreich, um in Basel als Universitätsprofessor für Geographie zu arbeiten. In seiner Basler Zeit verfasste er vor allem physio- und kulturgeographische Studien über die Schweiz zu den Themen Stadtgeographie, Gletscherkunde, Schulwand- karten, Kartographiegeschichte und Anthropogeographie27. Als neuen Forschungsraum erschloss er den neu gegründeten Staat Tschechoslowakei. Als Resultat dieser Studien ent- stand eine Monographie28 und mehrere Artikel29, in denen er die geographischen und politischen Gegebenheiten unter anderem auch in historischer Perspektive wiedergeben 24 Hugo Hassinger, G. Freytags Völkerkarte von Europa, in : Kartographische und schulgeographische Zs. VIII (1919) 32. 25 Ders., Bemerkungen über die Südostgrenze des deutschen Siedlungsgebietes, in : Geographische Zs. 25 (1919) 215–219, hier 215. 26 Ders., Südostgrenze (wie Anm. 25) 215. 27 Einige Beispiele : Hugo Hassinger, Neue Gletscherspuren im Basler Jura und dem Rheintal, in : Zs. für Gletscherkunde 11 (1920) 184–188 ; Ders., Schulwandkarte beider Basel 1 :25.000 (Basel 1922) ; Ders., Neuere Arbeiten zur Anthropogeographie der Schweiz, in : Zs. für Erdkunde Berlin (1924) 97–129 ; Ders., Bemerkungen zum Schweizer Mittelschulatlas, in : Schweizer Geograph 2 (1925) 75–77 ; Ders., Alte Karten aus der Bibliothek Vadians, in : Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft 69 (1926) 224– 234 ; Ders., Basel. Ein geographisches Städtebild, in : Beiträge zur oberrheinischen Landeskunde (1927) 103–130. 28 Ders., Die Tschechoslowakei. Ein geographisches, politisches und wirtschaftliches Handbuch (Wien 1925). 29 Ders., Bemerkungen zur tschechoslowakischen Nationalitäten- und Schulstatistik, in : Deutsche Arbeit (1926), 241–249 ; Ders., Die Entwicklung des tschechischen Nationalbewusstseins und die Gründung des heutigen Staates der Tschechoslowakei, in : Vergangenheit und Gegenwart 6 (1927) 50–82.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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