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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 137 -
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Hugo Hassinger (1877–1952) 137 schung über die Wiener Landschaft in Erinnerung rufen und mit den Aufgaben der Gegen- wart in Beziehung setzen“59. Eine durchaus auch für die Landesplanung brauchbare Analyse stellen dabei Hassingers Ausführungen zum Wiener Nahverkehrsgebiet und der Landwirt- schaft mit den beiden von ihm entworfenen Karten „Das Nahverkehrsgebiet Wiens 1910 und 1941“ (S. 100) und „Die Anteile der landwirtschaftlichen Bevölkerung im Reichsgau Wien und in den Gemeinden seiner Umgebung“ (S. 101) dar. Erstgenannte Karte gibt die Eisenbahn- und Autobuslinien der Stadt sowie die Isochronen (Erreichbarkeit von der Stadtmitte) von 40 und 60 Minuten wieder. Die andere Karte visualisiert den Prozentanteil der landwirtschaftlichen Bevölkerung durch unterschiedliche Raster. Bei Hassingers raumwissenschaftlichen Studien über Nieder- und Oberdonau bzw. das auf Niederdonau und die Steiermark aufgeteilte Burgenland ging es vor allem um Wüstun- gen, Landflucht und Grundsteuerkatastereintrag. Die Wüstungen Niederdonaus wurden am Geographischen Institut in Kooperation mit der Landesbauernschaft Donauland er- forscht. Das Ziel des Projektes bestand in der Erforschung der räumlichen Verbreitung der Wüstungen samt ihren Ursachen und in der Bewertung einer möglichen Neubesiedlung.60 An den Arbeiten beteiligten sich neben Hassinger Heinrich Kunnert vom Archiv in Eisen- stadt, der Gemeindearzt Heinrich Weigel aus Obersulz, Hassingers Dissertantin Mechthild Helbig und der Lehrer Hans Reutter aus Brünn (Brno). Diese Personen waren vor allem für die Studien vor Ort zuständig, während Hassinger die Ergebnisse auswertete61. Umfassende Kooperationen ergaben sich auch beim Projekt „Feststellung der Bevöl- kerungskapazität und zweckmäßigen Bodenordnung des Grenzkreises Oberpullendorf“, bei dem Geographen der Universität Wien (Hassinger, Lendl, Strzygowski) sowie Mitar- beiter der Hochschule für Bodenkultur, des Statistischen Amtes, der Landesbauernschaft Donauland und dem Agrarpolitischen Gauamt Wien beteiligt waren. Das Ziel bestand in der Erforschung der wirtschaftlichen Verhältnisse, damit man der Landflucht besser entgegenwirken konnte. Zudem ergründeten die Bearbeiter die „rassische“ Struktur der Bevölkerung. Man wollte nämlich eine Mehrheit von ungarischen und kroatischen Bau- ern an der Ostgrenze des Deutschen Reiches verhindern62. 59 Hugo Hassinger, Großstadtgrenzen erörtert an dem Beispiel Wien, in : Raumforschung und Raumordnung 6/4-5 (1942) 97–106, hier 106. 60 UAW, NL Hassinger, Kt. 16, Projektansuchen „Untersuchung der Wüstungen in Niederdonau“. Zu diesem Projekt siehe auch : Svatek, Raumforschung (wie Anm. 17) 256. 61 Ebd. Kt. 15, Bericht Hassingers an Sepp Mayer vom 14.01.1942 ; Ebd. Kt. 14, Brief Hassingers an die Landes- bauernschaft Donauland 03.05.1943, Brief Hassingers an Weigel vom 24.08.1942. 62 Ebd. Kt. 16, Ansuchen zum Projekt „Feststellung der Bevölkerungskapazität und zweckmäßige Bodenordnung des Grenzkreises Oberpullendorf“ 1941/42 ; Ebd. Kt. 15, Hans Gelinek, Untersuchung der Bevölkerungs- probleme an der Ostgrenze des Reiches, Erprobung der Methoden am Landkreis Oberpullendorf. Zu diesem Projekt siehe auch : Svatek, Raumforschung (wie Anm. 17) 253–254.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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