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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 146 -
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146 Petra Svatek SODFG von allen durchgeführten Projekten für den Burgenlandatlas das meiste Geld vom nationalsozialistischen Deutschland an107. Diese politischen Motive verzögerten die Publikation des Atlas schließlich bis 1941. Hassinger betonte in seinem Vorwort, dass der Burgenlandatlas vor 1938 „zeitweilig mit Misstrauen, da es der gesamtdeutschen Sache diente, betrachtet und sein Herausgeber und eine Anzahl Mitarbeiter wegen ih- rer nationalsozialistischen Gesinnung gemaßregelt“ wurden108. Trotz der Aufteilung des Burgenlandes auf die Gaue Niederdonau und Steiermark war der Burgenlandatlas auch für die Nationalsozialisten von Bedeutung. Diverse, für den Atlas durchgeführte Bevöl- kerungsanalysen zeigten zum Beispiel die Zu- und Abwanderungsgebiete, die Volksgrup- penverteilung und die Bevölkerungsdichte. Diese Kenntnisse waren von Interesse, da das Burgenland unter anderem für die Rücksiedlung der deutschsprachigen Bevölkerung in Südosteuropa vorgeschlagen wurde109. Hassingers drittes zentrales Aufgabengebiet innerhalb der SODFG bestand in der Kontaktaufnahme mit Leitern deutscher Volksgruppen und deutschfreundlichen Wissen- schaftlern Südosteuropas. Aus diesem Grund reiste er vom 20. März bis zum 3. April 1937 nach Ungarn, Jugoslawien und Rumänien. Dabei konnte er neue Mitarbeiter gewinnen und eine Tagung der SODFG in Siebenbürgen vorbereiten110. Hassingers Reise hatte einen großen Anteil daran, dass das räumliche Tätigkeitsfeld der SODFG auf die Balkan- staaten ausgeweitet werden konnte. 1938–1945 : Hassingers umfangreiches Tätigkeitsfeld im Rahmen raumwissenschaftlicher Arbeitsgemeinschaften und Gesellschaften Nach dem Tod Hirschs ging die Leitung der SODFG an den Historiker Otto Brunner über. Hassinger war von nun an stellvertretender Leiter. Er vermittelte zwischen verschie- denen Wissenschaftlern und Institutionen und rekrutierte (wie schon vor 1938) neue Mitarbeiter in den Südoststaaten. Im Jahr 1942 reiste er in Kooperation mit dem Reichs- ministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung und dem Auswärtigen Amt für diesen Zweck abermals nach Südosteuropa. Als Ziel seiner Reise gab er die enge Füh- lungsnahme mit den Fachvertretern der Geographie und ihrer Institute, sowie mit Vertretern 107 Siehe dazu die Kostenvoranschläge in ebd. R 60272, 500 Schilling für 1934/35, R 60291, 4000 Schilling für 1935/36, R 60275, 3400 Schilling für 1936/37. 108 Hugo Hassinger, Vorwort, in : Burgenland. Ein deutsches Grenzland im Südosten, hg. v. Dems., Fritz Bodo (Wien 1941). 109 Svatek, Bodo (wie Anm. 103) 332. 110 UAW, NL Hassinger, Kt. 24, Bericht über die Reise nach Ungarn, Jugoslawien und Rumänien. Gerhard Lechner, Die „Südostforschung“ an der Universität Wien 1931–1945 (unveröffentlichte Diplomarbeit, Wien 2004) 44f ; Svatek, Geisteswissenschaftler (wie Anm. 65) 115–116. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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