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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 196 -
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196 Martina Pesditschek auch generell der Heimatforschung) in Vorarlberg70, wobei er sich in zahlreiche Fehden verstrickte71. Des Weiteren wirkte Helbok während der Kriegszeit im Rahmen der von ihm bereits 1914 angeregten, 1915 formell gegründeten, allerdings erst am 16. Juli 1917 unter seinem eigenen Vorsitz „endgültig bestellt[en]“ Historischen Kommission für Vorarlberg und Liechtenstein72. „Helbok hatte sich die Kommission für sein eigenes Anliegen geschaf- 70 HelBok, Erinnerungen (Bibl.) 29, 31–37 ; vgl. u. a. Ders., Zweck und Zukunft des Verbandes der Vorarlber- ger Museums- und Heimatschutzvereine. (Ein Wort an die Lehrerschaft.), in : Vorarlberger Volksblatt 55. Jg., Nr. 99 (1.5.1920) 1 ; Ders., Siedelungsforschung. Ein Weg zur geistigen und materiellen Wiederaufrichtung des deutschen Volkes (Berlin 1921) 37–41 ; Ders., Landesmuseum und Forschung, in : 75 Jahre Vorarlberger Landes-Museum, für den Inhalt verantwortlich Viktor Kleiner (Bregenz 1933) 23–26 und dazu Brigitte Truschnegg, Der Vorarlberger Landesmuseumsverein – Freunde der Landeskunde 1857–2002 (Jb. des Vor- arlberger Landesmuseumsvereines 146, Bregenz 2002) (freundlicher Hinweis von Sebastian Fink) 72f.; Adolf HelBok, Vorarlberger Heimatforschung. Ihre Aufrichtung und ihr Sinn (Heimatkunde von Vorarlberg 12, Wien/Leipzig 1935) 9–22 ; Ludwig, Adolf Helbok […] und die „Gleichschaltung“ (Bibl.) 82 ; 1920 gründete er einen „Verband [der] Vorarlberger Museums- und Heimatschutzvereine“ : Johler, Geschichte und Landes- kunde (Bibl.) 454 ; Ders., Richard Beitl (Bibl.) 130. 71 „Helbok, der nach neuen wiss. Methoden arbeitete, lehnte eine abstrakte Fächertrennung rigoros ab u. plä- dierte für eine ‚Heimatforschung, die aus dem Chaos der logischen Atomisierung der Fachwissenschaft die Einheit des Lebens aufbaue‘. […] Mit solchen Ansichten stieß er nicht bei allen Kollegen u. Mitgliedern des Landesmuseumsvereins auf positive Resonanz, da die meisten die konservative Linie des Landesmuseumsverei- nes beibehalten wollten“ : Ulrike Lang in : GulBransson, Tagebücher 5 (Bibl.) 98 Anm. 178 ; „ein weiteres Streitthema war die Finanzierung des Landesmuseumsvereins“ : Dies. ebd. 98f. Anm. 179. Julius Rhomberg [Vorarlberger Industrieller und Politiker (1869–1932) : Dies. in : GulBransson, Tagebücher 4 (Bibl.) 88 Anm. 119] und ich […] geraten fast ein wenig aneinander, weil er ein gar so hartes, vernichtendes Urteil über Hel- bok und Baldauf [Dr. Oskar Baldauf (1892–1963), Gymnasiallehrer und Vorstand des Landesmuseumsvereins 1925–1931, ein enger Freund Helboks, der 1933 als Nazi ebenfalls ins Deutsche Reich übersiedelte ; 1938 kehrte er zurück und wurde Landesschulinspektor : Dies. in : GulBransson, Tagebücher 5 (Bibl.) 158 Anm. 373] hat und jeden Moment bereit wäre, sie vom Museumsthron zu stürzen. Ich ärgre mich ein wenig über ihn, weil er den Helbok so verurteilt, ohne seine Leistungen zu überblicken. […] Ich fühle, was für einer grossen Feindschaft im Land diese beiden Männer gegenüberstehen. Weil sie die Mittelmässigkeit unterdrücken wollen und hohe An- forderungen stellen. […] Der Julius […] würde nicht zögern, wenn er die Gelegenheit hätte, diesen beiden an den Kragen zu gehen ! : GulBransson, Tagebücher 5 (Bibl.) 104 (04.03.1929). Helbok […] hat den Baldauf fest in der Cur wegen der Streiterein und Unklarheiten im Museumsbetrieb, die freilich durch den intriganten Hilt [recte Adolf Hild (1883–1954), damaliger Konservator und späterer Direktor des Vorarlberger Landesmuseums, vertrat „eine traditionell-konservative Linie, weshalb Meinungsverschiedenheiten mit Baldauf u. Helbok un- vermeidbar waren“ : Ulrike Lang ebd. 234f. Anm. 666] hervorgerufen sind […] Wenn da nicht absolute Klarheit geschaffen wird, wäre letzten Endes die unvermeidliche Consequenz Helboks Austritt aus der Museumsleitung : ebd. 235 (04.07.1931). 72 Karl Heinz Burmeister, Der Historische Verein und das Vorarlberger Landesarchiv, in : Jb. des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein 100 (2001) 221–237, hier 228f.; vgl. auch Michael FahlBusch, Wissenschaft im Dienst der nationalsozialistischen Politik ? Die „Volksdeutschen Forschungsgemeinschaften“ von 1931–1945 (Baden-Baden 1999) 315 ; NachBaur, Das Vorarlberger Landesarchiv (wie Anm. 61) 91f.; Truschnegg, Der Vorarlberger Landesmuseumsverein (wie Anm. 70) 72. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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