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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
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Adolf Helbok (1883–1968) 211 blauen Augen strahlten“153, während „mein Vater wie seine Schwester auffallend rein nor- dischen Aussehens waren“ und „ältere Überlieferungen im Rheindelta“ für die Vorfahren seines Vaters denn auch tatsächlich „auf eine Herkunft vom hohen Norden“ gewiesen haben sollen154. Gleichwohl hat Helbok die „Rassenkunde“ auch nach eigenem Bekunden vor seiner Berliner Zeit und seiner persönlichen Bekanntschaft mit Eugen Fischer „nie konsequent […] bebaut“, erst unter des letzteren Einfluss habe sie ihn „in ihrer Breite und Tiefe so erfaßt, daß ich sie methodisch besser wie bisher in meine Arbeiten einbauen konnte“155. 1924 machte sich Helbok auch im Deutschen Reich endgültig einen Namen. In die- sem Jahr nahm er an der im Rahmen des 14. Historikertages in Frankfurt am Main ab- gehaltenen 12. Konferenz der landesgeschichtlichen Publikationsinstitute teil ; hier lernte er sein Idol Rudolf Kötzschke persönlich kennen und hielt am 2. Oktober wie dieser und Freund Aubin einen für die Weiterentwicklung der von diesen drei Historikern vertrete- nen Fachrichtung wichtigen Vortrag. „Der Durchbruch [sc. der zukünftigen ‚Volks(tums)- geschichte‘] erfolgte […] auf dem Frankfurter Historikertag 1924 […]. Hier traten die Vertreter der drei landesgeschichtlichen Institute, Kötzschke, Aubin und Helbok, erstmals gemeinsam auf. Sie stellten die neue Disziplin universitärer Landesgeschichte bzw. ge- schichtlicher Landeskunde vor und erreichten, dass der Historikertag in einer einstimmig verabschiedeten Resolution die ‚Wichtigkeit der landesgeschichtlichen Studien für die allgemeine deutsche Geschichtsforschung‘ feststellte. Damit wurde auch nach außen hin sichtbar, welches Gewicht die Landesgeschichte als methodenbewusste, innovative und zugleich auch nationale Disziplin innerhalb der Geschichtswissenschaft erlangt hatte. Erst jetzt setzte der große Aufbruch des neuen Faches ein.“156 Helboks Frankfurter Vortrag wurde bald darauf zunächst in Aufsatzform157 und schließ- lich, erweitert und mit einem „Geleitwort“ von Kötzschke158 versehen, als Monographie 153 HelBok, Erinnerungen (Bibl.) 19f. 154 Ebd. 22f. „Auf dem Totenbette war sein [sc. des Vaters] ungemein formschönes nordisches Gesicht besonders auffallend. Es war ganz Güte und Edelsinn.“ 155 Ebd. 102. Vgl. ausführlich unten S. 235–241. 156 Matthias Werner, Die deutsche Landesgeschichtsforschung im 20. Jahrhundert. Aufbrüche, Umbrüche, Perspektiven, in : Rheinische Landesgeschichte (wie Anm. 57) 157–178, hier 167f. Vgl. auch Mühle, Für Volk (wie Anm. 56) 167f.: „In diesem Zusammenschluss, dem ansonsten Historische Kommissionen und Geschichtsvereine angehörten, drängten“ besagte drei „als Vertreter dreier moderner Forschungseinrichtun- gen […] auf eine inhaltliche und methodische Neuausrichtung der Landesgeschichtsschreibung, die stärker an den Kategorien ‚Boden‘, ‚Land‘ und ‚Volk‘ orientiert sein sollte.“ 157 Adolf HelBok, Probleme und Methoden der deutschen Landesgeschichte, in : Historische Vierteljahrschrift 22 (1924/25) 433–460. 158 In : Ders., Aufbau einer deutschen Landesgeschichte (wie Anm. 159) V–VII.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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