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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
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Adolf Helbok (1883–1968) 225 liche Untersuchung geführt, aber meine Hoffnung, zu Ostern doch noch nach dem Süden fahren zu können, zerschlug sich, weil ich vom Präsidenten der Notgemeinschaft und den Fachkollegen gedrängt wurde, die wissenschaftliche Leitung des Atlas sofort provisorisch zu übernehmen.“237 Schmidt-Ott stellte dann auch schon am 29. März 1932 ein Urlaubsansuchen an das Österreichische Unterrichtsministerium, das Helbok zunächst nur für drei Monate, und zwar vom 1. Mai 1932 an, als provisorischen Leiter nach Berlin bringen sollte. Am 23. Juli wurde ihm dieses Amt dann aber definitiv übertragen238, und demgemäß erfolgte ein erneutes Urlaubsansuchen am 1. September 1932. Geplant war dabei, dass Helbok von einem akademischen Jahr je ein Semester in Innsbruck und in Berlin zubringen sollte, da dieser selbst keine dauerhafte Beurlaubung wollte239. „Der damalige Unterrichtsminister sung [Bibl.] 98–110), dessen schon seit Längerem schwelende Konflikte mit vielen Mitarbeitern der Atlas- Zentrale [darunter dem Helbok-Protégé Richard Beitl] damals gerade einen neuen Höhepunkt erreicht hat- ten [sog. „Wildhagen-Affäre“] ; vgl. AdR, PA AH, fol. 25–31 ; Gansohr-Meinel, „Fragen an das Volk“ [Bibl.] 73–87 ; HeiBer, Walter Frank [wie Anm. 189] besonders 790–804 ; Johler, Geschichte und Lan- deskunde [Bibl.] 457 ; Schmoll, Vermessung [Bibl.] 103–106). Helbok hatte sich zunächst einmal gar nicht entschieden gegen Wildhagen gestellt und vielmehr dessen Hauptgegnerin unter den ADV-Mitarbeitern, Anneliese Bretschneider, zum Rückzug aus dem Atlas gedrängt ; Gerd Simon, Blut- und Boden-Dialektolo- gie. Eine NS-Linguistin zwischen Wissenschaft und Politik. Anneliese Bretschneider und ihr „Brandenburg- Berlinisches Wörterbuch“ (Tübingen 22011, http://nbn-resolving.de/urn :nbn :de :bsz :21-opus-53961) 44f. 237 HelBok, Erinnerungen (Bibl.) 84. 238 Ebd. 84f.; vgl. auch Karl C. Berger, Der Bezirk Lienz im Atlas der Deutschen Volkskunde – ein Einblick, in : Osttiroler Heimatblätter, Heimatkundliche Beilage des „Osttiroler Bote“, 74. Jg., Nr. 7–8 (2006) 1–8, hier 2 ; HeiBer, Walter Frank (wie Anm. 189) 73 ; Gröhsl, Helbok – 75 Jahre (Bibl.) 20 ; Ilg, Geschichte der tirolischen Volkskunde (wie Anm. 26) 209 ; Art. „Helbok, Adolf“, in : Kiefer, Bio-Bibliographisches Hand- buch (Bibl.) 257 ; Ludwig, Adolf Helbok […] und die „Gleichschaltung“ (Bibl.) 89 Anm. 17 ; OBerkofler, Die geschichtlichen Fächer (wie Anm. 26) 150 gibt an, er habe dieses Amt nur bis Juli 1932 innegehabt ; Schmidt, Adolf Helbok † (Bibl.) 178 ; vgl. dazu auch Peter Th. Walther, Zur Entwicklung der Geschichts- wissenschaften in Berlin : Von der Weimarer Republik zur Vier-Sektoren-Stadt, in : Exodus von Wissenschaf- ten aus Berlin. Fragestellungen – Ergebnisse – Desiderate. Entwicklungen vor und nach 1933, hg. v. Wolfram Fischer, Klaus Hierholzer, Michael HuBensdorfer, Perter Th. Walther, Rolf Winau (Forschungsbe- richt, Akademie der Wissenschaften zu Berlin 7, Berlin/New York 1994) 153–184, hier 165, 179f. 239 AdR, PA AH, fol. 37 ; HelBok, Erinnerungen (Bibl.) 85 ; vgl. auch Johler, Geschichte und Landeskunde (Bibl.) 457 mit Zitat aus jenem Schreiben Schmidt-Otts vom 01.09.1932, in dem auch „vorsichtig [ver- sucht]“ wird, „ein Ordinariat für Helbok in Innsbruck zu begründen, zumal keine Möglichkeit für eine Berufung nach Berlin gegeben sei“. Letztendlich war Helbok vom 01.05.1932 an und dann das ganze Win- tersemester 1932/33 von der Universität Innsbruck abwesend, vgl. AdR, PA AH, fol. 32–38 ; vgl. auch UAI, PA AH, 15.04.1932 ; Meixner, „… eine wahrhaft nationale Wissenschaft der Deutschen…“ (Bibl.) 127f.; vgl. auch die Notiz auf der 2. Umschlagseite von Heimat. Vorarlberger Monatshefte 13, 7–8 (Juli–August 1932) : „Während der Dauer meines Aufenthaltes in Berlin führt Herr Dr. Anton Schneider, Innsbruck […] die Geschäfte der Schriftleitung“ bzw. 14,1 (Januar 1933)–15,2 (Februar 1934) mit der Variation : „Dauer meiner Abwesenheit“.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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