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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 234 -
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234 Martina Pesditschek sur ; auf diese wurde er dann tatsächlich mit 11. Mai berufen284. Heidi Gansohr-Meinel verweist darauf, dass zu dieser Zeit Helboks Freund Eugen Fischer Rektor der Berliner Universität gewesen ist285, und es liegt in der Tat die Vermutung auf der Hand, dass bei diesem Ruf der Berliner Freund seine Hand im Spiel gehabt hat286. Jedenfalls bereitete Fischer Helbok einen „ehrenvollen Empfang […] als Rektor an der Berliner Universität bei meiner Antrittsvorlesung“287. Ab Juni 1934288 wirkte Helbok also als Gastprofessor für Kultur- und Siedlungsgeschichte an der Universität Berlin, wohnte wieder in der an- gestammten Wohnung289 und las unter anderem über „Aufgaben und Methoden rassen- und raumgeschichtlicher Volksforschung“290. Die sich hier abzeichnende Betonung von „Rasse“ war nun allerdings eine Neuheit. Helbok hatte sich freilich seit jeher zumindest für alle jene Wissensgebiete interessiert, die für die Erstellung einer Geschichte des deutschen „Volksleibes“ prinzipiell bedeutsam sein konnten, und so nahm er konsequenterweise auch, wie wir schon gesehen haben, sogar schon vor Erscheinen von Günthers Erfolgsbuch im Jahre 1922 regen Anteil an der Erforschung von „Rassenfragen“, fungierte auch gleich als Mitherausgeber der Zeit- schrift „Volk und Rasse“ und widmete im Jahr 1928 ein ganzes Heft der von ihm allein herausgegebenen Zeitschrift „Heimat“ der „Rassen“-Thematik291. Um 1930 scheint er Dies., Volkstumshistoriker (Bibl.) 473 ; Schmidt, Adolf Helbok † (Bibl.) 178. 284 Ludwig, Adolf Helbok […] und die „Gleichschaltung“ (Bibl.) 83 ; vgl. die Angabe Helboks UA Leipzig, PA 561, fol. 94. 285 Gansohr-Meinel, „Fragen an das Volk“ (Bibl.) 114. 286 Wenn HelBok, Erinnerungen [Bibl.] 102 offenbar den Eindruck erwecken will, er habe Fischer erst 1934 kennengelernt und zum Freund gewonnen, so möchte er den Leser wohl gerade an einer solchen naheliegen- den Vermutung hindern. 287 Ebd. 102f. 288 Goller, OBerkofler, Universität Innsbruck (Bibl.) 72 ; OBerkofler, In memoriam (Bibl.) 148 ; Ders., Die geschichtlichen Fächer (wie Anm. 26) 150 ; vgl. auch Johannes Asen, Gesamtverzeichnis des Lehrkörpers der Universität Berlin I : 1810–1945. Die Friedrich-Wilhelms-Universität. Die Tierärztliche Hochschule. Die Landwirtschaftliche Hochschule. Die Forstliche Hochschule (Leipzig 1955) 74, 251, 270, der Helboks Gast- professur für Kultur- und Siedlungsgeschichte mit 11.07.1934 beginnen und am 15.05.1935 enden lässt. 289 HelBok, Erinnerungen (Bibl.) 101. 290 Johannes Helmrath, Geschichte des Mittelalters an der Berliner Universität von der Jahrtausendwende bis 1945, in : Geschichte der Universität Unter den Linden 1810–2010 5 : Transformation der Wissensord- nung, hg. v. Heinz-Elmar Tenorth in Zusammenarbeit mit Volker Hess, Dieter Hoffmann (Berlin 2010) 371–411, hier 400 ; vgl. Art. „Helbok, Adolf“, in : Kiefer, Bio-Bibliographisches Handbuch (Bibl.) 257. 291 Im Heft 5 des Jg.s 9 (Mai 1928) erschienen „Das Rassentum der Vorarlberger“ von K. F. Wolff (129–134), „Zur Familien- und Rassenkunde der Kleinwalsertaler“ von Oskar Baldauf (134–136), „Volk und Rasse“ von Börries, Freiherr von Münchhausen (136f.), „Vererbung“ von Karl Haag (137f.) und „Fragen der Rassenhygiene“ von L. Lenz (138f.) ; vermutlich hat sich Helbok dabei von den „Süddeutschen Monats- heften“ inspirieren lassen, die ein Jahr zuvor ein ganzes Heft (H. 10 des 24. Jg.s, Juli 1927) mit Beiträgen zur „Rassenfrage“ gefüllt hatten ; Autoren waren hier u. a. Alfred Ploetz, Freiherr Otmar von Verschuer, Fritz Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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