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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
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Adolf Helbok (1883–1968) 241 Zumindest „blutmäßige“ Völkermischung hat Helbok immer unzweideutig abge- lehnt, in Bezug auf Rassenmischung hat er aber laviert. Im Aufsatz „Der Problemkreis von Volkskunde und Volksgeschichte“322 von 1935 liest man : „Wir können hier nicht der Frage nachgehen, ob und inwieweit eine Mischung von Rassen für ein Volk gut oder schlecht ist. Denn dies kann nicht a priori erkenntnistheoretisch, sondern nur empi- risch, durch Erfahrung, also durch Geschichte, festgestellt werden. Aus ihr wissen wir, daß es [sic ; gemeint ist wohl : beides] möglich ist“323 ; „Die Naturwissenschaft lehrt, daß nicht alle Rassen zu erfolgreicher Kreuzung verbunden werden können, es darf also innerhalb der für ein Volk sozialen Rassen im Interesse seiner Wertigkeit die Kreuzung nur mit spannungsoptimalen Rassen erfolgen. Welche hierfür in Frage kommen, lehren Geschichte und Rassenkunde, auch, ob solche bei der Art der Dominante überhaupt nötig sind. […] Da wir wissen, daß der weit überwiegende Prozentsatz der Kulturschöp- fer Europas an der Nordrasse teilhatte, gilt sie uns als Voraussetzung der Wertigkeit. Damit kann die Frage, ob die Nordrasse allein genügen würde, oder ob ihre Mischung mit spannungsoptimalen Rassen nötig ist, nicht beantwortet sein. Sie ist Aufgabe der Rassenforschung“324. Expliziter ist Helbok auch später nicht geworden, wenn man davon absieht, dass für Helbok die „dinarische Rasse“ in seiner Leipziger Zeit immer mehr Züge oder jeden- falls immer mehr die „Wertigkeit“ der Nordrasse annimmt und für ihn eine Vermischung beider „Rassen“ schließlich schon 1939 deskriptiv ein Optimum darzustellen scheint325. mit dem Rassengefühl (Antisemitismus) […].“ HelBok, Vom Werden des Volkstums in der Heimat des Führers (wie Anm. 36) 274 : „Rom und Juda Antipoden des Germanentums“ in der Habsburgermonarchie. 277 : „[…] es ist ein seltsames, ja symbolisches Dokument, daß das Gut Rosenau, der Sitz des völkischen Vor- kämpfers und Begründers des Antisemitismus, Georg Ritter von Schönerer, im Waldviertel liegt.“ HelBok, Lehmann, Heimgekehrte Grenzlande im Südosten (wie Anm. 312) 65 : „[…] der Ausbund des östlich-jüdi- schen Menschentums“, „hinter der verjüdelten Fassade des „neuen Wien“ verschwunden“. 277 : „Außerdem hat die absolute Vorherrschaft des Judentums die Segnungen derselben [sc. Industrie und Handel in Wien] nur in sehr beschränktem Maße der deutschen Volksgemeinschaft zukommen lassen.“ Vgl. auch noch unten S. 295 mit Anm. 648 ; Vollständigkeit kann hier natürlich nicht garantiert werden. 322 HelBok, Der Problemkreis von Volkskunde und Volksgeschichte (wie Anm. 303). 323 Ebd. 3. 324 Ebd. 4f. 325 Ders., Vom Werden des Volkstums in der Heimat des Führers (wie Anm. 36) 273 : „Der Deutsche Öster- reichs ist das einzige Beispiel der fast ausschließlichen Mischung aus der nordischen und der dinarischen Rasse ! Es gibt keine zwei Rassen in unserem Volke, die sich so vorzüglich ergänzen wie sie. Der Norde kämpft mit Vorbedacht, der Dinarier mit Leidenschaft, der Norde denkt grüblerisch, der Dinarier schaut, der Norde ist gehalten, der Dinarier draufgängerisch, der Norde organisiert, der Dinarier improvisiert. Der Norde ist kühler als der gemütstiefere Dinarier. Daß der Österreicher auf keinem Kulturgebiet schöpferisch zurückblieb, das der Nordrasse besonders eignet, erklärt sich aus seinem hohen Anteil an dieser Rasse, daß er aber dann noch alle jene Bereiche besonders pflegte, wo die Liebe und die unergründliche Tiefe des Gemüts
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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