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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
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Adolf Helbok (1883–1968) 247 den, während sich Helbok aber niemals eindeutig gegen jegliche Art von Rassenmischung gewandt hat358. Erst im Spätherbst 1934 kam das Ehepaar Helbok kurz nach Innsbruck, „um uns für den Winter in Berlin zu versehen“359. Dass der Freundesrat, Österreich zu meiden, gut gewesen war, zeigt der Umstand, dass gegen Helbok in Österreich schließlich von Mitte November an Ermittlungen wegen österreichfeindliche[r] Betätigung in Berlin lie- fen, wobei konkret der Vorwurf erhoben wurde, dass Helbok seine Vorlesungen benutze, um gegen Oesterreich und seine Regierung in unqualifizierbarer Weise ausfällig zu werden360. Das Bundespolizeikommissariat Innsbruck konnte feststellen, dass Helbok noch immer seine Wohnung in Innsbruck in der Pradlerstrasse 23 besaß und sich während der Weih- nachtsferien in Innsbruck aufgehalten und um Aufhebung seiner Beurlaubung angesucht hatte361. Stephan Tauschitz, der in Berlin von 1933 bis 1938 (mit einer kurzen Unterbre- chung im Sommer 1934362) als Österreichischer Gesandter amtierte, glaubte noch am 10. Januar 1935 über Helbok Folgendes berichten zu können : Der Genannte, der mit hohen politischen Erwartungen nach Deutschland gekommen war, scheint nach Aeusserungen, die er in letzter Zeit meinem Gewährsmann gemacht hat, gewisse Enttäuschungen erfahren zu ha- ben. So habe er sich im Gespräch mit der betreffenden Persönlichkeit dahin vernehmen lassen, Anm. 670) und weiters schon aus der Zeit vor 1945 etwa Ders., Grundlagen der Volksgeschichte Deutsch- lands und Frankreichs 1 (wie Anm. 127) 689 : „Ein Blick in die mittelalterliche deutsche Kulturgeschichte belehrt uns, wie Germanisches und Römisches immer nebeneinander, ja gegeneinander stehen, nie aber in wahrer Symbiose erscheinen. Wohl aber scheint aus diesem Gegeneinander, einem Wettkampfe zweier Ras- senseelen gleich, die für den betreffenden Schöpfungsakt fähigere zu einer Leistungshöhe emporzusteigen, die sie ohne die Reizsamkeit, mit der die andere auf sie wirkt, nicht erreicht hätte. Darin mag es liegen, daß Landschaften der Mengung und damit Häufung physiognomisch verschiedener Menschen und Güter mehr Kulturschöpfer hervorbringen, als andere“ ; Ders., Siedlung und Haus als Ausdruck des Gemeinschafts- lebens, in : Volkskunde und Schule (wie Anm. 193) 24–33, hier 28 : „Wo sich die Germanen mit ihren innerlich geschlossenen Blutsverbänden niederließen, da schlossen sie sich zunächst von der bodenständigen Vorbevölkerung der Gegend ab[,] und wo sie die staatliche Herrschaft gewannen, wurde jene als rechtsmin- der behandelt. Das geschah gegenüber allen Schattierungen der Kelten und Romanen, aber auch gegenüber unterworfenen Germanenvölkern.“ 358 Siehe oben S. 241. 359 Ders., Erinnerungen (Bibl.) 112 ; vgl. auch UAI, PA AH, Entgegnung, undatiert [1935], 11 : Ich schrieb diese Schrift im Herbst 1934, in Wochen, da eine Hiobsbotschaft nach der anderen mich erreichte, dahingehend, dass ich in das Hochverratsverfahren nach dem 25. Juli einbezogen und mein Hab und Gut beschlagnahmt werden sollte, in dem kleinen Dorfe Lützelstetten [sic] in Baden. 360 AdR, PA AH, fol. 51, vgl. 57, 58–61 ; UAI, PA AH, 25.11.1934. 361 UAI, PA AH, 22.01.1935 ; vgl. AdR, PA AH, fol. 59. 362 Rudolf Agstner, Von der Moltkestraße zur Stauffenbergstraße. 130 Jahre Österreichische Botschaft Berlin. Handbuch der Vertretungsbehörden von Österreich(-Ungarn) in Deutschland seit 1720 (Berlin/Wien 2003) besonders 60f., 77, 434f. Anm. 124, 435f. Anm. 134.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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