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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 292 -
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292 Martina Pesditschek Reihe „Veröffentlichungen der Kommission für den Volkskundeatlas in Österreich“ auch noch eine kleine monographische Arbeit628. „Daß Helbok diese Positionen erreichen konnte, verdankte er nicht allein seiner Qua- lifikation und dem Vertrauen seiner Mitstreiter, sondern wohl auch der maßgeblichen Förderung des Geldgebers in der Person des Unterrichtsministers Kolb. Helbok hatte wie- derholt und ohne öffentlich dokumentierten Widerspruch seine inhaltlichen Vorstellun- gen für den Atlas dargelegt. Er strebte eine ‚kulturell-morphologische Forschungsweise‘ mit ‚biologische[m] Einschlag‘ an. Diese Vorgaben finden sich deutlich im Editionsplan, der etwa auch eine Karte über die Verbreitung der ‚Genialen‘629 vorsah. Diese war von Helbok vorbereitet worden und lag 1957 – dem angekündigten Erscheinungsjahr der ersten Lieferung – bereits als Probedruck vor“, freilich fehlten seine Karten dann „in der ersten und auch in den folgenden Lieferungen“630. Es liegt auf der Hand, dass gerade auch diese Karten Ursache von Zwistigkeiten gewesen sind, die aktenkundig wurden und auch zu Verzögerungen im Erscheinen führten631. Der Rezensent Richard Weiss hat das Fehlen von Helboks Karten gerade auf das Wirken Burgstallers zurückgeführt632, aber Burgstaller zog sich nicht nur die Feindschaft Helboks, der den Schüler des NS-Volkskundlers Eugen Fehrle 1956 noch im (sozialistischen !) (Linzer) Tagblatt aus Anlass seines 50. Geburts- 628 Ders., Der Österreichische Volkskunde-Atlas, seine wissenschaftliche, volks- und staatspolitische Bedeu- tung (Veröff. der Kommission für den Volkskundeatlas in Österreich 1, Linz 1955) ; vgl. auch die Rezension von Peter Wiesinger, Österreichischer Volkskundeatlas […], in : Zs. für Dialektologie und Linguistik 40,2 (1973) 211–216, besonders 211. 629 „Begabungswesen“ laut HelBok, Zur Geschichte des Österreichischen Volkskundeatlas (wie Anm. 620) 18. 630 Johler, „Tradition und Gemeinschaft“ (Bibl.) 593. Helbok vermochte es auch nicht, seinen alten Protégé Richard Beitl „in die Atlas-Arbeit zu integrieren, obwohl dieser 1956 zum Ehrenmitglied in der ‚Gesellschaft für den Volkskundeatlas in Österreich‘ gemacht wurde“ : Ders., Richard Beitl (Bibl.) 134. 631 Ders., „Tradition und Gemeinschaft“ (Bibl.) 593 ; vgl. Leopold Schmidt, [Rez. zu] Österreichischer Volks- kundeatlas. Unter dem Patronat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Auftrag der Kom- mission für den Volkskundeatlas herausgegeben von Ernst Burgstaller und Adolf Helbok. Erste Lieferung […] Graz-Köln 1959, in : Österreichische Zs. für Volkskunde 63 = NF 14 (1960) 58–60, etwa 60 : „Noch bedenklicher scheint es, daß die seit langem offenkundigen Differenzen zwischen den einzelnen führenden Persönlichkeiten des Werkes weitgehend vor einer breiteren Öffentlichkeit ausgetragen wurden und werden“, was dem Rezensenten die Richtigkeit seines Abseitsstehens zu bestätigen schien („Die sachliche Arbeit, die bei uns geleistet wird, ist infolgedessen von den beim Volkskunde-Atlas nunmehr zutagegetretenen Schwie- rigkeiten nicht berührt“) ; Burgstaller, Erwiderung (wie Anm. 625) schreibt von „nachweislich haltlosen Angriffe[n] des Herrn Prof. Doktor Helbok gegen mich“, wobei dieses „zweckbestimmte Vorgehen“ Helboks schon „den beabsichtigten Erfolg gezeitigt“ habe, „mich aus der Leitung des Atlaswerkes auszuschalten und die Zentralstelle unter Leitung von Herrn Prof. Dr. R. Wolfram von Linz nach Wien zu verlegen, von wo aus der Atlas weitergeführt werden soll“. 632 Siehe Johler, „Tradition und Gemeinschaft“ (Bibl.) 593. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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