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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 317 -
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Seite - 317 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3

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Camillo Praschniker (1884–1949) 317 Praschniker 1942 im Zusammenhang mit seinen jüdischen Vorfahren in einem schriftlichen Gesuch an den Dozentenführer der Universität Wien, das mit Mein Führer übertitelt ist16. Im September 1902 inskribierte Praschniker an der Universität Innsbruck17 und be- suchte Vorlesungen in den Fächern Klassische Philologie, Archäologie, Alte Geschichte, Philosophie und Deutsch (deutsche Literatur und Grammatik). Seine Lehrer in den al- tertumskundlichen Fächern waren Anton Zingerle, Friedrich Stolz, Ernst Kalinka, Rudolf von Scala sowie die Archäologen Franz Winter18 und Hans Schrader19. Das Sommerse- mester 1905 verbrachte er in Berlin, wo er Vorlesungen über Klassische Philologie, Ar- chäologie und Kunstgeschichte bei Hermann Winnefeld, Ulrich von Wilamowitz und Heinrich Wölfflin hörte. 1906 übersiedelte Praschniker nach Wien. Er besuchte als außer- ordentlicher Hörer Vorlesungen bei Emil Reisch und Hans von Arnim20 und bereitete sich auf seine Prüfungen vor. 1908 legte er in Innsbruck die Lehramtsprüfung für Klassische Philologie als Hauptfach, Deutsch als Nebenfach ab, außerdem die Doktoratsprüfung aus Klassischer Philologie und Klassischer Archäologie. Der Titel seiner Dissertation lautete De rebus ad privatam Romanorum vitam pertinentibus quales ex Ovidii Metamorphoseon libris appareant (Römische Privataltertümer in Ovids Metamorphosen). Eine seiner Prü- fungsarbeiten verfasste er zu einem Thema, das ihn auch später noch beschäftigen wird : Kretische, mykenische und homerische Paläste. Praschniker selbst bezog sich später nicht, wie vielfach bei anderen Archäologen zu beobachten, in seiner Arbeit auf einen bestimmten Lehrer, dessen Persönlichkeit und wis- senschaftliches Werk ihn besonders geprägt hätte. In Innsbruck hatte er bei Winter und Schrader studiert, er war also nicht aus dem traditionellen Wiener Archäologisch-Epigra- phischen Seminar hervorgegangen, wo Reisch Klassische Archäologie und Eugen Bor- mann21 Alte Geschichte lehrten und in dem die Forschung eher antiquarisch als kunst- des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg, Symposium Ljubljana 29.–31. Oktober 1990, hg. v. Feliks J. Bister, Peter Vodopivec (Ljubljana 1995) 129–153. 16 Siehe unten Kap. 6.6 und Kap. 9 (Anhang). 17 UAI, Lehramtsprüfungsakten vor 1918, K. 175 ; UAI, Reihe phil. Dissertationsgutachten seit 1872. 18 Hubert Szemethy, Winter, Franz, in : Der Neue Pauly. Geschichte der Altertumswissenschaften, Suppl. 6, Biographisches Lexikon, hg. v. Peter Kuhlmann, Helmuth Schneider (Stuttgart/Weimar 2012) (= DNP Suppl. 6) 1327f. 19 Peter Hommel, Hans Schrader 1869–1948, in : Archäologenbildnisse, 170–172 ; Fritz Fellner, Doris A. Corradini, Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon (Wien/Köln/Weimar 2006) 371. 20 Art. „Arnim Hans von“, in : ÖBL 1 (1957) 29f. 21 Zu ihm : Erwin Mehl, Eugen Bormann – Erinnerungen an einen bedeutenden Erforscher des römischen Altertums, in : Römisches Österreich 7 (1979) 35–74 ; Martina Pesditschek, Die Professoren der Alten Geschichte an der Universität Wien (ungedr. Dipl. Wien 1996) 42–50 ; Theodor Brückler, Ulrike Nimeth, Personenlexikon zur österreichischen Denkmalpflege (1850–1990) (Horn 2001) 32.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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