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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Seite - 324 -
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324 Gudrun Wlach nicht nur dieses – war groß, für die zivilen Behörden und Institutionen war die Sicherung des Denkmalbestandes ein wesentliches Ziel. Im Januar 1916 tagte eine Kommission im Unterrichtsministerium in Wien, an der unter anderen der ÖAI-Direktor Reisch teil- nahm. Die Kommission wollte sich an das Beschlagnahmeverbot des Haager Überein- kommens von 190757 halten. Die Teilnehmer der Expedition waren junge Wissenschaft- ler aus unterschiedlichen Fachgebieten, die von verschiedenen Auftraggebern finanziert wurden. Der Kunsthistoriker Ernst Buschbeck58 reiste im Auftrag der Zentralkommission für Denkmalpflege, der Slawist Franz Kidric59 für die Kriegssammlungsaktion der Hofbi- bliothek, er wurde finanziert vom Oberstkämmerer-Amt. Der Volkskundler Arthur Ha- berlandt60 und Ernst Buschbeck erhielten Unterstützung vom Unterrichtsministerium, die Archäologen Schober und Praschniker sowie der Linguist und Albanologe Maximilian Lambertz61 reisten im Auftrag der Balkankommission der Wiener Akademie der Wissen- schaften. Über die Aufgaben der Expedition in archäologisch-kunstgeschichtlicher Hinsicht heißt es62 : Orientierung über bisher wenig bekannte Fundplätze der griechisch-römischen Epoche, Feststellung neu zugekommener Inschriften und Kunstgegenstände, zeichnerische und photographische Aufnahmen der antiken, mittelalterlichen und neueren Kunst-Denkmäler. Die Reise, die zum Teil gemeinsam, zum Teil in getrennten Gruppen unternommen wurde, führte von Cattaro/Kotor über Shkodra/Skutari, Tirana und Elbasan bis Berat, Fjeri und Apollonia als südlichste Orte. Den südlichsten Reiseabschnitt führten Prasch- niker und Buschbeck Ende Juni und Anfang Juli getrennt von den übrigen Expediti- onsteilnehmern durch. Die sommerlich heißen Sumpflandschaften forderten aber ihren Tribut in Form einer „schweren Erkrankung“, sodass sie schneller als geplant nach Skutari zurückkehren mussten : „Im Epidemiespitale fand hier für mich die Expedition ein vor- läufiges Ende, […]“ schloss Praschniker den Bericht über die erste Reise63. Praschniker 57 Haager Abkommen : Verträge zwischen 1899 und 1907 ; Siehe Homepage des Bundesdenkmalamts, Kul- turgüterschutz, Haager Konvention : http://www.bda.at/organisation/126/0/5850/texte/ [letzter Zugriff 04.04.2016]. 58 Buschbeck (1889–1963) war nach dem Ersten Weltkrieg am Kunsthistorischen Museum in Wien von 1921 bis 1924 mit der Reorganisation der österreichischen Museen betraut ; er emigrierte 1939 nach England. 1949 bis 1955 war er Direktor der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums. Fellner, Corradini, Ge- schichtswissenschaft (wie Anm. 19) 75 ; Felix Czeike, Historisches Lexikon Wien 1 (Wien 1992) 528. 59 Kidrič (1880–1950) war Beamter der Wiener Hofbibliothek. 60 Zu Haberlandt (1889–1964) : Leopold Schmidt, Haberlandt, Arthur Ludwig Wolfgang, in : NDB 7 (1966) 393f.; Marchetti, Balkanexpedition (wie Anm. 55), passim. 61 Zu Lambertz (1882–1963) : Gerhard Grimm, Lambertz, Maximilian, in : NDB 13 (1983) 439f. 62 AÖAW, Balkankommission, 2/D5. 63 Camillo Praschniker, Arnold SchoBer, Archäologische Forschungen in Albanien und Montenegro, (Schriften der Balkan-Kommission, Antiquarische Abteilung 8, Wien 1919) 82. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 3
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
3
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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